Kuroo überlegte fieberhaft. Er brauchte unbedingt eine Antwort auf seine Frage. Aus den Augenwinkeln betrachtete er Kageyama, der schweigend neben ihm die Einfahrt hinunter zur Bushaltestelle lief.
„Du und Yachi, ihr versteht euch ziemlich gut, oder?", fragte der Mittelblocker schließlich.
„Ja."
Wow, toll, danke, Kags, mit dieser Antwort kann ich richtig viel anfangen, tadelte Kuroo den Setter innerlich.
„Läuft da was zwischen euch?"
Jetzt sah Kageyama ihn überrascht an. „Wie kommst du darauf?!"
Weil ich Augen im Kopf habe und sehe, wie ihr den ganzen Tag über miteinander herumturtelt, schoss es Kuroo durch den Kopf.
„Naja, sie ist ziemlich niedlich und sie scheint immer wieder deine Nähe zu suchen, also dachte ich... Naja, dass da was zwischen euch läuft", schloss Kuroo wirsch.
Kageyama schlug sich innerlich an die Stirn. Natürlich, wie hatten er und Yachi nur so dumm sein können? Kuroo war nicht an ihm interessiert, sondern an Yachi! Schließlich hatte Kuroo sie gerade als ‚ziemlich niedlich' bezeichnet. Wenn das kein Bekenntnis war, dann wusste er auch nicht.
„Hallo, Kags?", fragte Kuroo und fuchtelte mit der Hand vor Kageyamas Augen herum.
„Uh, tut mir leid, war in Gedanken. Nein, zwischen mir und Yachi läuft nichts, keine Sorge", sagte Kageyama schnell. Warum fühlte er sich so seltsam bedrückt?
Ein heißer Schauer durchzog Kuroos Körper und Adrenalin schoss durch seine Adern. ‚Keine Sorge'? Wusste Kageyama etwa, dass er auf ihn stand? Warum sonst hätte er das so sagen sollen? Moment, noch mal kurz zurück. Er stand doch gar nicht auf Kageyama. Richtig? Richtig.
Beide hingen ihren eigenen wirren Gedanken nach, als sie in den Bus stiegen.
Die Busfahrt und auch der Weg zur Wohnung verliefen ruhig.
„Alles in Ordnung, Kags? Du bist so still?", fragte Kuroo besorgt.
„Ja, alles gut. Schätze, ich bin einfach nur müde", antwortete der Setter ruhig.
Kuroo wollte schon nachhaken, als ihm wieder einfiel, dass Kageyama heute Morgen ja einen ungewollten, dreistündigen Joggingausflug gemacht hatte.
Sie durchquerten die Eingangshalle des Hochhauses und grüßten den Wachmann. Es war ein anderer als am Tag zuvor. Vermutlich hatte dieser heute frei, dachte sich Kageyama, als er Kuroo zu den Aufzügen folgte.
„Hast du Hunger?", fragte Kuroo. Er musste schmunzeln, als Kageyamas Augen zu funkeln begannen.
„Oh ja, und wie!", rief der Setter. Er freute sich wahnsinnig auf das leckere Essen von Kuroos Großmutter.
Kuroo schloss die schwere Eingangstür auf und betrat die Wohnung.
„Wir sind wieder da!", rief Kuroo hinein und sofort erschien Atsuka im Flur und begrüßte die Jungs herzlich.
„Husch mit euch unter die Dusche, das Essen ist gleich fertig!", rief sie und scheuchte die Jungs nach oben.
„Also, du hast meine Oma gehört, beeil dich beim Duschen", sagte Kuroo mit einem amüsierten Schmunzeln.
„Oh, du kannst ruhig zuerst duschen gehen, Kuroo", sagte Kageyama hastig.
Kuroo winkte ab. „Geh ruhig, ich nehme das Bad im Erdgeschoss."
„Oh, okay."
Kageyama ging in sein Zimmer und holte sich ein frisches Paar Sachen aus dem Schrank. Wenige Minuten später stand er unter der Dusche. Das Wasser fühlte sich auf seiner verschwitzten Haut gut an.

DU LIEST GERADE
Rivalität mit Folgen [Teil 1]
FanficAls Kuroo das erste Mal bei einem Trainingsspiel zwischen Nekoma und Karasuno auf Kageyama trifft, ist er nicht nur von Tobios blauen Augen fasziniert, sondern auch von seinem spielerischen Können. Nach dem Ende des Trainingsspiels verspricht Kuroo...