Als Kuroo das erste Mal bei einem Trainingsspiel zwischen Nekoma und Karasuno auf Kageyama trifft, ist er nicht nur von Tobios blauen Augen fasziniert, sondern auch von seinem spielerischen Können.
Nach dem Ende des Trainingsspiels verspricht Kuroo...
Es war sinnlos. Obwohl Tetsurou todmüde war, konnte er nicht einschlafen. Im Gegenteil: er war hellwach. Er lag mit dem Rücken auf dem Bett und starrte hinauf an die Decke. Angestrengt lauschte er in die Nacht hinein. Doch kein Mucks drang an sein Ohr.
Tobio hatte mit ziemlicher Selbstsicherheit gesagt, dass er in dieser Nacht keinen Alptraum erleiden würde. Aber Tetsurou verstand nicht, wie sich der Junge diesbezüglich so sicher sein konnte. Wie oft schon hatte Tobio an schlechten Träumen gelitten, nachdem etwas nervenaufreibendes passiert war oder sie sich gestritten hatten.
Zu oft. Und er wollte Tobio mit dieser Last nicht allein lassen.
Er warf die Decke zurück und stieg aus dem Bett. Barfuß und so leise wie möglich durchquerte er sein Zimmer und anschließend den Flur, bis er vor dem Gästezimmer stand. Und genau dort, direkt vor der Tür, packte ihn ein Déjà-Vu. Ein bläuliches Schimmern fiel durch den schmalen Schlitz zwischen Boden und Türblatt. Er wusste genau, was er vorfinden würde, wenn er jetzt die Tür öffnete: Tobio auf dem Bett, mit seinem Handy in der Hand und sich Volleyballvideos anschauend.
Seine Gedanken rasten wie wild, während er beinahe in Zeitlupentempo nach der Türklinke langte. Würde Tobio sich freuen, ihn zu sehen? Oder würde er ihn ohne Umschweife direkt wieder vor die Tür setzen? ‚Das geht dich gar nichts an!', hallten die Worte durch seinen Kopf, die Tobio ihm vor nicht allzu langer Zeit entgegengeschmettert hatte und die sein Herz bis in die Grundfeste erschüttert hatten. Er ließ die Hand sinken.
Traurig wandte er sich ab und ging zurück in sein Zimmer. Just in dem Moment, in dem er die Tür schloss, öffnete sich ein Stück den Flur hinunter eine andere.
Vorsichtig lugte Tobio in den Flur hinein. Es war stockfinster, denn seine Augen waren an das grelle Licht des Handydisplays angepasst. „Tetsu?", flüsterte er in den totenstillen Flur hinein. Schwermut überkam ihn, als er keine Antwort erhielt. Offenbar hatte er sich die Geräusche nur eingebildet. Betrübt trat er zurück in das Zimmer und schloss die Tür.
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Als Tobio die Badezimmertür klicken hörte, stand er auf. Er hatte vor einer gefühlten Ewigkeit einen Ausflug in das Badezimmer gemacht und sich dort für den bevorstehenden Tag erfrischt. Um sich anzuziehen, musste er jedoch in Kuroos Zimmer. Und jetzt, da Tetsurou das Zimmer verlassen hatte, sah er seine Chance gekommen. Auf leisen Sohlen trat er in den Flur und wenig später in das verwaiste Zimmer seines Freundes. Als er sich plötzlich in Tetsurous Duft gehüllt wiederfand, verlor er kurzzeitig seine Haltung. Wilde Sehnsucht packte sein Herz und er musste alle Kraft zusammennehmen, um sich aus seiner Starre zu lösen.
Auf wackligen Beinen ging er hinüber zu dem Kleiderschrank und nahm seine neue Schuluniform heraus. Mit klopfendem Herzen zog er zuerst die Hose an. Schließlich folgten das weiße Hemd und der schwarze Pullunder. Etwas unschlüssig griff er nach der Krawatte. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er eine getragen. Er legte sich den rot-weiß gestreiften Stoff um den Hals und betrachtete sich ratlos im Spiegel. Totale Überforderung war wohl der passende Ausdruck für das, was Tobio gerade empfand. Er war gedanklich so in sein Problem vertieft, dass er nicht hörte, wie sich die Badezimmertür öffnete.