Kapitel 101

284 25 3
                                    

Die zwei Schwarzhaarigen liebten sich in dieser Nacht mehrfach, ehe sie völlig erschöpft einander in die Arme sanken. Tobios Kopf lag auf Tetsurous Brust und lauschte dem beruhigenden Herzklopfen. Er schloss die Augen und streichelte verträumt über Kuroos definierte Brust, während er die Streicheleinheiten genoss, die er von dem Kapitän erhielt.

In Tobios Zimmer war es dunkel. Lediglich ein grauer Schimmer lag über allem. Die Uhr näherte sich unaufhaltsam der drei. Was würde Tobio dafür geben, wenn er in der Lage wäre, die Zeit anzuhalten. Doch leider war er weder ein Magier, ein Zauberer noch ein Hexer. Er kannte noch nicht einmal den Unterschied zwischen ihnen.

Punkt 3:00 Uhr fing der Wecker wütend an zu piepen, als wüsste er um Tobios Gemütszustand. Er schaltete den Alarm aus und blieb regungslos liegen.

„Willst du was essen oder lieber liegen bleiben?", fragte Kuroo in die Stille hinein.

„Liegen bleiben."

„Gute Wahl", sagte Kuroo und legte einen Finger unter Tobios Kinn.

Tobio verstand und er richtete sich ein wenig auf, um seine Lippen besser mit denen seines Freundes vereinen zu können. Er seufzte wohlig, als er Kuroos weichen, warmen Mund auf seinem spürte. Die feuchte Zunge, die sanft nach Einlass verlangte, schickte warme Schauer durch seinen Körper und er empfing sie mit höchsten Freuden. Es war ein zärtlicher, sanfter Kuss, den die zwei Schwarzhaarigen miteinander teilten. Die nächste Stunde über verloren sie sich in einem Strudel der Liebe, versanken voll und ganz in den Berührungen des anderen.

Schweren Herzens lösten sich die zwei voneinander und stiegen aus dem Bett. Schweigend hüllten sie sich in ihre Sachen, ehe sie nach unten in die Küche gingen, um sich ein heißes Getränk aufzubrühen, welches ihre müden Körper in Schwung bringen sollte.

„Ich hoffe, du bist heute trotzdem aufmerksam im Unterricht", witzelte Kuroo, als er den müden Jungen vor sich liebevoll betrachtete.

„Hmmmmmm... Das gleiche gilt auch für dich", schob Tobio den Ball zu seinem Freund zurück.

„Unmöglich. Ich werde den ganzen Tag an dich denken. An deinen Lippen auf meinem Mund, auf meinem Oberkörper, auf meiner erhitzten, schmerzenden Erektion."

„Kuroo!"

Ein Schmunzeln legte sich auf Kuroos Lippen. „Das meine ich ernst", sagte er und drückte dem entrüsteten Jungen einen Kuss auf den Mund. Er stand auf und stellte seine Tasse in die Spüle. Nachdem sich Tobio von dem kleinen Schock erholt hatte, tat er es Kuroo gleich und folgte diesem dann in den Flur.

In dicke Wintersachen gehüllt, verließen die zwei das Haus. Da um diese Uhrzeit noch niemand unterwegs war, gingen sie Hand in Hand. Sie legten den Weg schweigend zurück. 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges erreichten sie den Bahnhof, sodass Kuroo sich in Ruhe eine Fahrkarte kaufen konnte. Ihre Füße trugen sie zu dem entsprechenden Gleis, wo bereits einige wenige Leute auf die Ankunft des Zuges warteten.

Kuroo sah sich um, entdeckte eine geeignete Stelle. „Komm mit", sagte er und zog Tobio mit sich, der überrascht hinter ihm her stolperte. Sie traten hinter einen Pfeiler. Niemand konnte sie hier sehen und er drückte den Setter gegen die kühle Wand.

„Ku—" Weiter kam Tobio nicht. Warme Lippen hinderten ihn am Weiterreden. Er stieß Kuroo von sich.

„Niemand kann uns hier sehen", hauchte Kuroo, große Atemnebel ausstoßend.

Tobio sah sich hektisch zu allein Seiten um. Es stimmte. Hier waren sie für niemanden sichtbar. Er packte Kuroo an der Jacke und zog ihn zu sich, vereinte ihre Lippen. Ein weiteres Mal tauchten die zwei in ihre eigene Welt hinein. Erst die laute Durchsage, dass der Zug nun einfuhr, riss sie aus ihrer Zweisamkeit.

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt