Rivalität mit Folgen [Teil 1]

Kapitel 50

Tobio wollte die Wärme, in die Kuroos Umarmung ihn hüllte, auf keinen Fall verlassen. Doch er wusste, dass er seinen Widerstand nicht länger aufrechthalten konnte. Missmutig löste er sich von dem Schwarzhaarigen und krabbelte so leise wie möglich aus dem Bett und schlich zum Badezimmer. Gerade rechtzeitig erreiche er die Toilette - er musste so nötig.

In Rekordzeit war er fertig, er wollte so schnell wie möglich zurück zu Kuroo ins Bett. Leise öffnete er die Badezimmertür und fand sich einem Kuroo gegenüber, der sich gerade seine Trainingshose anzog. Tobio erstarrte.

„Guten Morgen", sagte Kuroo mit einem Lächeln.

„M-Morgen", sagte Kageyama, rührte sich jedoch immer noch nicht.

Kuroo wurde unsicher. „Es ist kurz vor 5:00 Uhr. Du willst sicherlich joggen gehen?"

Kageyama kaute innen auf seiner Lippe herum. Wie sollte er Kuroo sagen, dass er keineswegs joggen gehen wollte, sondern sich wieder zu ihm ins Bett kuscheln wollte, ohne vor Peinlichkeit im Boden zu versinken?

„Kags?"

„Ich..." Betreten sah Tobio zu Boden. Es war unmöglich auszusprechen, was ihm durch den Kopf ging.

Kuroo spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. Langsam ging er auf den Jungen zu, legte seine Hände an Tobios Wangen und hob seinen Kopf, damit sie einander in die Augen sehen konnten. „Was ist los?", fragte er sanft.

Tobios Herz machte einen Satz. In Kuroos Blick lag so viel Wärme und Zärtlichkeit. Die Vorstellung, eines Tages nicht mehr die Möglichkeit zu haben, in diese haselnussbraunen Augen schauen zu können, schmerzte ihn. Er spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete.

„Hey, Tobio, sag mir, was los ist. Du kannst mir alles sagen."

„Ich will... ich möchte..."

Kuroo lächelte sanft. „Sag mir, was du willst, Tobio", flüsterte er und strich dem Setter mit den Daumen zärtlich über die Wangen.

„Ich will... wieder ins Bett...", brachte er schließlich heraus, seine Wangen in ein zartes Rot getränkt.

Es war Kuroo noch immer unbegreiflich, wie jemand nur so niedlich sein konnte. Er lächelte. „Ich auch." Dann küsste er Tobio.

Tobios Herz begann zu flattern, als er Kuroos Antwort hörte, nur um eine Sekunde später wild gegen seine Brust zu schlagen, als er Tetsurous Lippen auf seinen spürte. Er umfasste Kuroos Unterarme mit seinen Händen und erwiderte den liebevollen Kuss.

Kuroo ließ seine Hände nach unten wandern, um Tobio hochzuheben. Kageyama machte einen kleinen Sprung und schlang seine Beine um Kuroos Hüfte. Ohne ihre Lippen voneinander zu trennen, trug Kuroo den Setter zurück zum Bett, auf welchem er ihn sachte niederließ. Dann legte er sich daneben, verführte Tobio zu einem weiteren Kuss, den dieser bereitwillig erwiderte.

„Schlaf noch ein bisschen", wisperte Kuroo, als sich ihre Lippen trennten und zog Tobio in seine Arme.

Kageyama kuschelte sich an die warme Brust, krallte seine Hände in das schwarze T-Shirt. „Kannst... Kannst du das nicht ausziehen?", fragte er leise und zog leicht an dem Oberteil.

Kuroo war kurz überrascht, lächelte dann jedoch spitzbübisch. „Klar, wenn du deines auch ausziehst?"

Tobio schien einen Moment darüber nachdenken zu müssen, denn er nickte erst einige Augenblicke später. Kuroo zog sich das Shirt über den Kopf und half anschließend Kageyama, den lästigen Stoff loszuwerden.

„Besser so?", fragte Kuroo mit rauer Stimme. Wieder erhielt er nur ein Nicken als Antwort, doch das reichte ihm. Er zog Tobio nah an sich und warf die Decke über sie beide. Sachte begann er, Tobios Kopf zu kraulen. Er lächelte zufrieden, als sich Tobio in die Berührung schmiegte.