Kapitel 59

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Es war eine Stunde vergangen, als Tobio das Wort ergriff. „Kuroo?"

„Hmmmmmm."

„I-Ich glaube nicht, dass ich Zurücklaufen kann", gestand Kageyama beschämt.

„Das ist okay. Ich werde dich tragen."

Tobio nickte auf Kuroos Brust mit dem Kopf, seine Wangen feuerrot.

„Vermutlich sollten wir langsam zurück", sagte Kuroo, klang jedoch wenig überzeugend.

„Hmmmm... vermutlich."

Doch keiner der beiden rührte sich. So lagen sie noch eine weitere halbe Stunde eng umschlungen, genossen die Wärme des anderen und die kühle, frische Luft, die sie umgab.

Kuroo seufzte tief. „Wir sollten jetzt wirklich."

„Hmmmmmm."

Kuroo schmunzelte. Tobio war offenbar genauso wenig gewillt aufzustehen, wie er selbst. „Na komm", sagte er leise und löste sich vorsichtig aus ihrer Umarmung. Er suchte nach Tobio Kleidung und half dem Setter, sich anzuziehen. Als nächstes zog er sich selbst an und verstaute anschließend die Lunchboxen in der Tasche.

Tobio robbte sich mit letzter Kraft von der Decke, damit Kuroo sie zusammenlegen und ebenfalls in die Tasche packen konnte. Er sah dabei zu, wie sich der Kapitän die Tasche über die Schulter warf. Gerne wäre er aufgestanden, doch seine Beine taugten zu nichts. Gott, war das demütigend.

Kuroo ging vor Tobio in die Hocke. „Meinst du, die kannst dich an meinen Schultern festhalten?", fragte er hoffnungsvoll. Tobio robbte auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Hals.

„K-Kannst", gab Tobio Kuroo das Zeichen.

Kuroo richtete sich langsam auf, fasste sofort unter Tobios Hintern und zog ihn auf seinen Rücken. Noch ein paar kleine Korrekturen und der Setter lag perfekt auf seinem Rücken. „Ist es okay so?", fragte Kuroo.

„Ja, es ist perfekt", sagte Tobio und schmiegte sich an Kuroos Hals, ließ seine Nase durch die schwarzen Haare wandern. Kuroos rote Wangen konnte er leider nicht sehen.

„O-Okay, dann mal los."

Anders als erwartet, genoss es Tobio, von Kuroo Huckepack getragen zu werden. Sie kamen nur recht langsam voran, da Kuroo seine Füße bewusst platzieren musste, um nicht an dem steilen Anstieg wegzurutschen.

Tobio nahm ihren Nachhauseweg nur im Dämmerzustand wahr. Hier und da gab er Anweisungen, wo Kuroo abbiegen musste. Vor ihrem Haus angekommen, klaubte sich Kuroo die Schlüssel aus Tobios Jackentasche und schloss auf. Er steuerte sofort Tobios Zimmer an.

„Ich lass dich hier kurz runter, okay?", sagte Kuroo, der Tobio vorübergehend auf dem Bett zurückließ, um Wasser ein die Wanne zu füllen.

„Hmmmmmmm."

Nach wenigen Minuten war Kuroo zurück und half Tobio, sich der Kleidung zu entledigen, dann hob er ihn hoch und ließ ihn in das warme Badewasser sinken. Zärtlich wusch Kuroo den in Halbschlaf verfallenen Setter. Nachdem er das Wasser entlassen hatte, trocknete er ihn ab und trug in wieder zurück ins Bett, deckte ihn zu.

„Kags, ich geh auch noch schnell duschen, okay?"

„Hmmmmmm."

„Ich beeile mich." Kuroo huschte ins Bad und entledigte sich schnell seiner Kleidung. Er wollte Tobio nicht länger als nötig alleine lassen, vor allem dann nicht, wenn er schlief! In rekordverdächtiger Schnelle war er fertig. Er war noch nicht ganz trocken, als er schon die Tür öffnete und nach Tobio sah.

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt