Es war noch dunkel, als Tobio die Augen aufschlug. Ein Blick auf die andere Bettseite verriet ihm, weshalb er wachgeworden war: Tetsurou war fort. Er sah auf die Uhr. In einer dreiviertel Stunde würden sie aufstehen müssen. Diesen unliebsamen Gedanken hatte er noch gar nicht richtig zu Ende gedacht, als er die Tür klicken hörte. „Wo bist du gewesen?", fragte er schlaftrunken.
„Nur auf Toilette", sagte Kuroo und schloss die Tür hinter sich.
Tobio grummelte genervt. Er hob die Decke an. „Komm wieder her", murrte er.
„Das hatte ich vor", erwiderte Kuroo grinsend und schlüpfte zu seinem Freund unter die Decke. „Komm her", sagte er und zog den Setter nah an seine Brust.
Dieses Angebot ließ sich Tobio nicht entgehen und er schmiegte sich eng an Tetsurou. „Morgen ist endlich Wochenende", wisperte er, während er mit den Fingern bedächtig über Kuroos Brust strich.
„Ja. Dann können wir ganz ungestört für deinen Mathetest lernen", schnurrte Kuroo.
Tobio hielt in der Bewegung inne. „Manchmal frage ich mich, ob an dir nicht vielleicht doch auch ein Sadist verloren gegangen ist."
„Oh hooo... woher kennt mein süßer Kater denn solch schwierige Wörter...?"
„Klappe", nuschelte Tobio.
Tetsurou lachte und zog den Jungen in eine feste Umarmung. „Ich liebe dich, Tobio."
„Ich dich auch", erwiderte der Setter und kuschelte sich noch enger an den warmen Körper seines Freundes.
In dieser Stellung, mehr schlafend als wach, verbrachten die zwei Liebenden die restlichen Minuten bis zum Klingeln des Weckers.
„Hmm... ich will noch nicht aufstehen", jammerte Tobio und drückte sich fest gegen seinen Freund.
„Ich würde auch lieber mit dir im Bett bleiben", sagte Kuroo und legte seine Finger unter Tobios Kinn, um dessen Kopf zu heben. Ein Schwarm Schmetterlinge stieg in seinem Bauch auf, als sich ihre Lippen trafen. „Na los, Schlafmütze, aufstehen, sonst kommen wir zu spät", sagte Kuroo und stand auf.
„Sagt ausgerechnet der, der mich zur Schlafmütze gemacht hat", merkte Tobio spitz an und beobachtete mit Unmut, wie Tetsurou aus dem Bett schlüpfte.
„Das ist auch gut so. Schlaf ist wichtig", erwiderte Tetsurou mit einem entwaffnenden Lächeln.
„Dann sollten wir noch ein bisschen länger liegen bleiben", wandte Tobio ein.
„Das geht nicht. Wir kommen sonst zu spät zum Unterricht."
„Du widersprichst dir", stellte Tobio mit zusammengekniffenen Augen fest.
„Tu ich nicht. Denn Schule ist ebenso wichtig", erwiderte Kuroo gelassen.
Tobio seufzte und drehte sich auf den Rücken, breitete seine Hände zu beiden Seiten aus und starrte an die Decke. „Wann sind noch mal Sommerferien?"
„In nicht mehr ganz zwei Monaten", antwortete Kuroo. „Los jetzt, Tobio, raus aus dem Bett! Oder muss ich dir anderweitig Beine machen?"
Ein schelmisches Grinsen legte sich auf Tobios Lippen und er drehte sich auf die Seite, um seinen Freund besser sehen zu können. „Jetzt bin ich neugierig – wie denn zum Beispiel?"
„T.O.B.I.O."
Der strenge Blick des Kapitäns schickte kalte Schauer Tobios Wirbelsäule hinunter. „Ja, ja, ist ja schon gut", murrte er und kroch träge aus dem Bett. Gott, wie er sich auf das Wochenende freute! Scheiß egal, wie oft und wie lange Kuroo mit ihm für den Mathetest lernen würde; Hauptsache er konnte ausschlafen und den ganzen Tag an Tetsurous Seite sein.

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Rivalität mit Folgen [Teil 1]
FanfictionAls Kuroo das erste Mal bei einem Trainingsspiel zwischen Nekoma und Karasuno auf Kageyama trifft, ist er nicht nur von Tobios blauen Augen fasziniert, sondern auch von seinem spielerischen Können. Nach dem Ende des Trainingsspiels verspricht Kuroo...