Kapitel 182

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„Es tut mir leid, Tobio, aber wir können nicht mehr zusammen sein."

Tobio hörte zwar, was der Kapitän sagte, doch er konnte es nicht verstehen. „Was?"

„Meine Mutter vertraut dir nicht. Und das wird sie auch niemals. Ich kann nicht zulassen, dass du das bisschen Familie, was ich noch habe, kaputt machst."

Diese Worte trafen Tobio mitten ins Herz und zerrissen es nicht nur in zwei Hälften – nein, sie zerfetzten es förmlich in Abermillionen kleinster Teile. „Aber du... Tetsu... du... du darfst... du darfst mich nicht verlassen...", flehte er, den Tränen nah.

„Ich soll also für dich meine Familie aufgeben? Findest du das nicht ein bisschen egoistisch?"

Die erste Träne löste sich und rollte über Tobios Wange. „Tetsu... bitte... ohne... ohne dich kann ich nicht mehr leben..." Ein verächtliches Lachen erschallte und verbrannte die Fetzen seines zerrissenen Herzens.

„Wir wissen beide, dass du mich nur ausgenutzt hast."

„Nein... das... das habe ich nicht! Tetsu... Bitte!"

„Es ist zu spät, Tobio! Leb wohl.", sagte Kuroo und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.

„Nein...", wisperte Tobio mit tränenerstickter Stimme. Der Kloß in seinem Hals erschwerte ihm das Reden, sodass seine Worte ein kaum wahrnehmbares Flüstern waren. „Bitte... Tetsu... Verlass mich nicht...", hauchte er und streckte die Hand nach dem Kapitän aus. Er wollte ihm hinterherlaufen, doch seine Füße bewegten sich nicht. „Tetsu... Verlass mich nicht! Bitte! Bleib bei mir! Tetsu!" Tränen rannen nun unkontrolliert über sein Gesicht und ließen sein Blickfeld verschwimmen. Kraftlos sackte er in sich zusammen und laute, qualvolle Schreie drangen aus seiner gequälten Seele. Dunkelheit hüllte ihn ein und drohte ihn in das Reich der Verzweiflung hinabzuziehen, als welchem es kein Entrinnen mehr geben würde.

Doch plötzlich legte sich etwas Warmes um ihn... hielt ihn fest... bewahrte ihn vor dem Sturz ins Nichts.

„Tobio... ich bin hier. Hörst du mich? Ich bin hier..."

„Tet-Tetsu?"

„Ja. Ich bin hier, Tobio. Ich verlasse dich nicht, hörst du? Niemals. Ich bin immer bei dir. Immer."

Die grauenhaften Schreie verwandelten sich in leise Schluchzer. „V-Versprochen?"

„Versprochen, Tobio. Keinen einzigen Tag lang werde ich dich allein lassen."

Licht und Wärme verdrängten Dunkelheit und Kälte. Tobio schmiegte sich in das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Zunächst nur ganz schwach, doch dann immer deutlicher hörte er ein angenehmes, gleichmäßiges Pochen, welches ihn auf seltsame Weise beruhigte. Ruhe und Frieden nahmen von ihm Besitz und sein zerbrochenes Herz wurde wieder eins.

„Schlaf, Tobio", wisperte Tetsurou und streichelte dem Jungen, der sich gerade wieder beruhigt hatte, sanft durchs Haar. „Schlaf. Ich werde auf dich aufpassen."


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Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt