Kuroo runzelte die Stirn.
„Tetsu, Schatz, würdest du bitte aufmachen?", rief Atsuka aus der Küche.
„Ja", antwortete Kuroo und stand widerwillig von der Couch auf, auf welcher er es gerade mit Tobio zusammen so gemütlich hatte. Mit großen Fragezeichen im Kopf ging er zur Tür. Jemand hatte geklingelt. Doch wer in Gottes Namen sollte sie morgens um 6:30 Uhr besuchen? Gespannt, wen er wohl gleich vor sich haben würde, öffnete er die Tür. Er gefror augenblicklich. „Mama, Papa."
„Hallo, mein Schatz", begrüßte Yuna ihren Sohn und zog ihn fest in ihre Arme.
Doch Tetsurou war wie erstarrt. Die Ereignisse, wie seine Mutter Tobio zuletzt gedroht hatte, fluteten sein Hirn. Sie hatte Tobio unglaublich eingeschüchtert. Sie jetzt hier zu haben, wo der Junge geistig sowieso schon angeschlagen war, konnte nicht gut sein. Er bemerkte gar nicht, wie sich seine Mutter von ihm löste und sein Vater ihn umarmte.
„Tetsu, ist alles in Ordnung?", fragte Momiji besorgt. Ihm war die steife Haltung seines Sohnes durchaus aufgefallen.
Langsam erwachte Kuroo aus seiner Starre und blickte seine Eltern abwechselnd an. „Was macht ihr hier?"
„Oh, ich hätte wirklich gedacht, du würdest dich freuen, uns zu sehen", schmollte Yuna.
Kuroo schüttelte sich. „Was macht ihr hier?", wiederholte er seine Frage.
„Atsuka hat uns angerufen."
Überrascht sah Kuroo zu seinem Vater. „Wieso?"
„Nun, sie hat uns von Tobio erzählt und dass sie in einigen Angelegenheiten dringend unsere Hilfe braucht", erklärte Momiji.
Bevor Kuroo noch etwas sagen konnte, trat Atsuka in den Flur. Die euphorische Begrüßung zwischen Mutter und Tochter sowie Schweigermutter und Schwiegersohn hatte er komplett ausgeblendet. Sein Blick war nach hinten zu Tobio geglitten, der wie erstarrt auf dem Sofa saß und mit weit aufgerissenen Augen in seine Richtung blickte. „Scheiße", hauchte er und ging eiligen Schrittes zu seinem Freund hinüber.
Tobio glaubte, er hatte ein Déjà-vu. Es war genau wie in den Weihnachtsferien. Doch anders als damals war es nicht Yuna, Kuroos Mutter, die auf ihn zustürmte, sondern Tetsurou.
„Hey", sagte Kuroo und setzte sich zu Tobio, legte seine Hand auf die des Jungen. „Atsuka hat sie angerufen, ich wusste nicht, dass sie kommen. Tut mir leid, Tobio."
„Sch-Schon okay", brachte Tobio angestrengt heraus. Überhaupt nichts war okay! Er hatte die Worte Yunas, die sie ihm damals entgegengeschmettert hatte, noch ganz genau im Kopf: ‚Solltest du Tetsu das Herz brechen, dann werde ich dir dein Leben persönlich zur Hölle machen. ... Solltest du Kuroo mit irgendeinem dahergelaufenen Flittchen oder einem Möchtegern-Casanova betrügen oder ihm auf sonst eine Weise das Herz brechen, dann werde ich dich finden und dich bis in deine Träume verfolgen. So lange, bis du dir wünschst, niemals geboren worden zu sein.'
„—io!"
„Tobio!"
„Hm?", schreckte der Setter aus seinen Gedanken.
„Verdammt", knurrte Kuroo und schnappte sich Tobios Hand. „Komm mit", sagte er und zog den Jungen mit sich zur Treppe und direkt weiter in sein Zimmer.
„Urgh... Was ist'n das für'n Krach?", nuschelte Bokuto schlaftrunken.
„Tut mir leid, ihr müsst aufstehen. Keiji, wach auf", sagte Kuroo und stieß den Setter leicht mit dem Fuß an.
„Ich bin schon längst wach. Was machst du für einen Stress?", fragte Akaashi, sich aufsetzend und die Augen reibend.
„Meine Eltern sind hier."

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Rivalität mit Folgen [Teil 1]
FanficAls Kuroo das erste Mal bei einem Trainingsspiel zwischen Nekoma und Karasuno auf Kageyama trifft, ist er nicht nur von Tobios blauen Augen fasziniert, sondern auch von seinem spielerischen Können. Nach dem Ende des Trainingsspiels verspricht Kuroo...