Kapitel 77

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„Verrätst du mir immer noch nicht, wo wir hingehen?", fragte Tobio, als sie in die Fahrstuhlkabine traten.

„Nein, und jetzt halt endlich die Klappe", sagte Kuroo mit dunkler Stimme und stieß seinen Freund hart gegen die Kabinenwand. Bevor Tobio protestieren konnte, verschloss er dessen Mund mit seinem eigenen, entlockte ihm ein leises Wimmern. Er vertiefte ihren Kuss, wollte noch mehr Wimmern und Seufzen hören.

Als das nervige *Bing* des Fahrstuhls verkündete, dass sie das Erdgeschoss erreicht hatten, trennten sich die zwei schwer atmend voneinander. Mit viel Kontenance durchschritten sie die Lobby, um jegliche Anzeichen ihrer wilden Knutscherei vor dem Pförtner zu verstecken. Es dämmerte bereits, als sie vor das Gebäude traten und ihren Weg in Richtung Bushaltestelle fortsetzten.

Zu Tobios Missfallen gerieten sie in den Feierabendverkehr und der Bus war erneut mehr als voll. Doch er versuchte das Positive in seiner misslichen Lage zu sehen. Erstens: dieses Mal schien sich der Busfahrer nicht für den nächsten Rennfahrer-Champion zu halten. Zweitens: aufgrund des Platzmangels konnte er sich eng an Kuroo drücken, ohne ungewollte Aufmerksamkeit zu erregen.

Sie steigen an einer Haltestelle aus, welche Tobio unbekannt war. Und da er auch ihr Ziel nicht kannte, blieb ihm nichts anderes übrig, als brav neben seinem Freund herzulaufen. Er sah sich um. Große Häuser ragten zu beiden Seiten der Straße nach oben, beherbergten Cafés und Läden, in denen man die verschiedensten Dinge ergattern konnte. Vor einem dieser Häuser blieben sie nun stehen.

„Wir sind da", sagte Kuroo und öffnete Tobio die Tür.

Unsicher trat Tobio hinein. Er fand sich in einem geräumigen, gut gefüllten und gemütlich eingerichteten Restaurant wieder.

„Guten Abend, Sie sind zu zweit?", begrüßte sie ein Kellner.

„Guten Abend. Ja, wir sind zu zweit. Wir haben auf den Namen Kuroo reserviert", meldete sich Tetsurou zu Wort.

Der Kellner sah kurz auf sein Klemmbrett, dann sah er seine Gäste an. „Wenn Sie mir bitte folgen würden?", sagte er und führte die zwei Schwarzhaarigen in den hinteren Bereich des Restaurants.

Tobio machte große Augen. Ihr Platz war direkt neben einem riesigen Aquarium, in welchem bunt schillernde Fische in allen Formen und Größen zwischen Felsgebilden und Wasserpflanzen wild durcheinander schwammen. Noch immer von Staunen gepackt, setzte er sich auf die eine Seite des Tisches, während sich Kuroo ihm gegenüber niederließ.

„Sie essen vom Buffet?", fragte der Kellner und Kuroo bejahte. „Wissen sie schon, was sie trinken möchten?"

„Ihre Hauslimonade, bitte", antwortete Tetsurou für sie beide.

„Sehr gerne." Mit diesen Worten verschwand der Kellner.

„Wir essen vom Buffet?", fragte Tobio, der nicht so ganz verstand, was das bedeutete.

„Ja. Und zwar so viel, wie du möchtest."

„Aber das wird doch dann furchtbar teuer", protestierte der Setter.

„Nein. Wir bezahlen einen festen Preis und für den kannst du so viel essen, wie du willst", erklärte Kuroo das All-You-Can-Eat-Prinzip.

„Woah, wie cool!", rief Tobio begeistert. Er konnte Unmengen verdrücken und da sie heute das Mittagessen haben ausfallen lassen, konnte er sich den Magen nun so richtig vollschlagen. Nachdem der Kellner ihre Getränke gebracht hatte und Tobio die Limonade für ‚megalecker' befand, standen sie auf und gingen hinüber zu dem Buffet. Tobios Augen weiteten sich angesichts der Fülle an Essen, die vor ihm aufgebahrt war. Das würde ein wahrer Festschmaus werden. Die zwei Schwarzhaarigen füllten ihre Teller und Schüsseln reichlich, dann kehrten sie zu ihrem Platz zurück. Bereits nach dem ersten Bissen konnte Tobio sagen, dass das Essen köstlich schmeckte.

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt