Kapitel 18

607 33 5
                                    

Als Kuroo und Kageyama an der Halle ankamen, trennten sich ihre Wege.

Kageyama ging auf sein Team zu und wurde von allen freundlich begrüßt.

„Oh, Kageyama, was ist los? Du guckst so miesepetrig?", fragte Hinata mit großen Augen und mal wieder viel zu laut.

„Hat der König etwa nicht gut geschlafen?", fragte Tsukishima spitz.

„Nenn mich nicht so", antwortete Kageyama genervt, erntete jedoch nur ein fieses Grinsen von dem Blonden.

„Wie es aussieht, sind jetzt alle anwesend. Folgendes: Kageyama und Hinata, ich möchte, dass ihr beide heute Vormittag euren neuen Schnellangriff übt. Das ist bereits mit Coach Nekomata abgesprochen, ihr habt die angrenzende Halle für euch alleine. Für die anderen: Ich möchte, dass ihr heute Vormittag speziell die Angriffe mit Suga und Narita übt. Sollte Kageyama als Start-Setter einmal ausfallen, dann muss das Zusammenspiel mit Suga auch reibungslos klappen. Gut, noch Fragen?" Ukai blickte die Jungs auffordernd an.

„Nehmen wie am Nachmittag dann wieder an den Trainingsspielen teil?", fragte Kageyama. Ihm gefiel es gar nicht, Trainingsspiele zu verpassen, um sein Zuspiel zu trainieren. Das konnte er schließlich auch am Ende des Tages machen.

„Ja, natürlich", bestätigte ihr Trainer.

Kageyama und Hinata sahen einander machtlos an und schnappten sich ihre Trinkflaschen und Taschen, um in die angrenzende Halle zu gehen.

Mit größter Verwunderung beobachtete Kuroo, wie Kageyama sich anschickte, mit dem Knirps die Halle zu verlassen. Wo gingen die beiden hin?

„Kageyama!"

Kuroos Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er die Stimme des blondhaarigen Mädchens hörte, wie sie nach dem Setter rief.

Überrascht drehte sich Kageyama um. „Oh, hallo Yachi. Hilfst du uns wieder?"

„Ja!", antwortete sie und strahlte über das ganze Gesicht. Sie arbeitete gerne mit Kageyama zusammen. Sie mochte den Anblick des Setters, wenn er sich konzentrierte. Und sie mochte es besonders, wie Kageyama sich freute, wenn ein Zuspiel so exakt gelungen war, dass der Ball auf einer der Flaschen landete. Es war immer ruhig, wenn sie zusammen übten, doch es war eine angenehme Stille. Glücklich hüpfte sie an Kageyamas Seite nach draußen.

Kuroo knurrte, als er sah, dass Kageyama die Blondhaarige mit einem leichten Lächeln bedachte. Hilflos musste er mit ansahen, wie die kleine Managerin an Kageyamas Seite aus der Halle hüpfte. Wieso blieb Kageyama nicht hier? Und wieso musste Yachi ihm hinterherrennen?

„Pass auf, Kuroo, sonst wirst du noch grün vor Neid", sagte Akaashi trocken, als er an ihm vorbeischlenderte. Kuroo bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick aus den Augenwinkeln.

Der Vormittag verging ereignislos. Kuroo versuchte sich so gut wie möglich auf das Spiel zu konzentrieren, doch seine Gedanken glitten immer wieder zu Kageyama und Yachi. Auf Nachfragen hatte man ihm erklärt, dass Kageyama und Hinata ihren neuen Aufsteiger üben sollten, Yachi sollte Kageyama wohl die Bälle zuwerfen. Also genauso wie gestern, nur das dieses Mal Hinata als Anstandswauwau dabei war. Da würde nichts passieren, oder?

Kuroo war kurz verwirrt von seinen eigenen Gedanken. Was erwartete er denn, was zwischen Yachi und Kageyama geschah, wenn Hinata nicht dabei war? Und überhaupt, warum störte er sich eigentlich so an dem Gedanken, dass die zwei zusammenwaren?

Akaashi beobachtete amüsiert, wie Kuroos Hirn ratterte. Ob er seinem Kumpel etwas auf die Sprünge helfen sollte?


Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt