Rivalität mit Folgen [Teil 1]

Kapitel 24

Der Rest des Trainings verlief weitestgehend ereignislos. Bokuto und Lev bestürmten Kageyama nach jedem guten Aufschlag, Zuspiel, Angriff oder Block mit Umarmungen. Akaashi und Yachi fügten als besonderes i-Tüpfelchen immer wieder überschwängliche Komplimente hinzu.

Kuroos Nerven sahen sich noch nie einer solchen Geduldsprobe gegenüber. Er wusste nicht, wie lange er Akaashis Spielchen noch aushalten würde, bevor er völlig ausrastete. Sicher würde es nach dem heutigen Tag kein Ende haben.

Er wusste, dass alles, was heute geschehen war, von Akaashi inszeniert wurde, doch das änderte nichts an den Gefühlen, die das Geschehene in Kuroo ausgelöst hatte. Er war sauer. Jedes Mal, wenn jemand Kageyama anfasste, wollte er denjenigen anbrüllen und ihm die Hände abhacken. Er wollte Kageyama an sich reißen und keinen mehr in seine Nähe lassen. Die, die Kageyama mit Komplimenten überhäuften, hätte er am liebsten in einen Raum gesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Er wollte Kageyama für sich haben, das wusste er jetzt. Nein, das wusste er nicht erst seit heute, das wusste er schon vorher. Doch sollte daran jemals auch nur für eine Sekunde auch nur der kleinste Zweifel bestanden haben, so wäre dieser nach dem heutigen Tag völlig ausgelöscht worden.

Er wollte diesen Jungen haben.

„Machen wir Schluss für heute?", riss Akaashis Stimme Kuroo aus seinen Gedanken.

„Ja, gute Idee", bekräftigte Kuroo den Vorschlag. Er konnte es kaum erwarten, endlich mit Kageyama alleine zu sein. Langsam schlenderte er rüber zu seiner Tasche und nahm die große Trinkflasche heraus. Gierig nahm er ein paar Schlucke.

„Na, wirst du dich geschlagen geben?", stichelte Bokuto, der neben den Nekoma-Kapitän getreten war.

„Ts", machte Kuroo nur, um sein Missfallen über die heutigen Ereignisse kundzutun. Da hörte er Kageyamas Stimme im Rücken und er drehte sich um.

„Willst du auch eines?"

Kageyama hatte sich ein Waffelröllchen in den Mund gesteckt und hielt Akaashi ein weiteres entgegen. Doch anstatt das zu nehmen, welches Kageyama ihm hinhielt, näherte sich Akaashi mit dem Gesicht dem Röllchen, welches Kageyama bereits im Mund hatte.

Kuroo hörte noch den spitzen Schrei, der aus Bokuto herausgeschossen kam. Doch er selbst hatte schon die Wob-Geschwindigkeit eingelegt und war innerhalb von Millisekunden bei Akaashi und Kageyama angekommen.

„SCHLUSS JETZT!", brüllte Kuroo, als er Akaashi mehr als unsanft von Kageyama wegzog.

Der Fukurodani-Setter schaute seinen Freund ungerührt an. „Also gibst du es jetzt endlich zu?"

Kuroo funkelte sein Gegenüber böse an. „Ja, verdammt, nur hör endlich auf mit dem Scheiß", zischte Tetsurou wütend.

„Das reicht mir nicht, Kuroo, sprich doch bitte in vollständigen Sätzen."

„Ja, ich stehe auf Kags, okay? Bist du jetzt zufrieden?", antwortete Kuroo leise.

„Ja, durchaus", sagte Akaashi ruhig und nickte anerkennend.