Chapter 57

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Ich öffnete Zoom auf meinem Macbook. Es tutete kurz, dann erschien Sammys Gesicht lachend viel zu nah an der Kamera. Ich lachte. "Sammyy du alte Socke!" "YY/NNN DA IST SIE MAMA PAPA DA IST Y/N IN DIESEM LAPTOP IST Y/N", rief er hinter sich. Ich grinste und winkte. Lachend kamen Laura und Fernando ins Bild. "Hola Y/n, schön dich zu sehen.", sagte Fernando. "Hola! Ich freu mich so euch zu sehen" Laura ergriff das Wort. "Wir haben von Pablo schon erfahren, wie es dir geht. Es tut und so leid Y/n. Ich habe sofort mit der Organisation telefoniert und die schicken morgen eine Person zur Kontrolle."

Ich nickte überrascht. Sie fuhr fort. "Es wäre auch gut, wenn du deiner Familie erstmal nichts davon sagst. Dann kommt die Person als Überraschung und sieht wie es wirklich ist."

"Klar", antwortete ich. "Das ist sehr gut. Ich hoffe diese Kontrollperson sieht, wie es hier ist. Die Bedingungen stimmen hier einfach garnicht, um ein Gastkind aufzunehmen."

"Oh mann das tut uns echt leid, dass du da gelandet bist. Du verdienst was besseres Y/n!", sagte Fernando. Ich lächelte traurig. "Ich würde so gerne jetzt bei euch sein. Es sind zwar erst vier Tage her, seit ich euch gesehen hab, aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor" Sammy nickte. "Es ist so leer und ruhig hier ohne dich." Sammys Worte brachten mich zum Weinen. Ich nahm das einzige Kissen auf dem Bett und drückte es an meinen Bauch. "Nicht weinen Y/n", rief Sammy. Ich lächelte unter Tränen. "Nicht so einfach Sammy"

"Machst du eigentlich in Hamburg auch Leichtathletik?", fragte Fernando.

"Nein leider nicht. Es gibt hier keinen Verein in der Nähe. Aber ich bin gestern joggen gegangen und habe eine Route durch den kleinen Park entdeckt. Das reicht um mich fit zu halten."

Wir redeten noch ein bisschen und dann mussten Laura und Fernando zu einem Dinner mit Freunden. Ich legte auf und mir wurde bewusst, wie sehr ich diese Menschen liebte. Und wie sehr ich sie in meinem Leben brauchte. Ich stand auf und sah mich im Spiegel an. War ich dünner geworden?

Am nächsten Tag wachte ich auf und die Sonne schien durch mein Fenster ins Zimmer. Wow, es gab die Sonne also doch in Deutschland? Ich aß Cornflakes ohne Milch, da die einzige Milch, die es im Kühlschrank gab, vor 10 Tagen abgelaufen war. Dann fuhr ich zur Schule und konzentrierte mich so gut es ging. Wenn ich schon hier keine Freunde hatte, konnte ich mich wenigstens auf mein Abi konzentrieren. Nach der Schule fuhr ich erschöpft nach Hause. Da fiel mir ein, dass heute diese Person zur Kontrolle kommen würde. Hoffentlich sahen sie, wie schlecht die Umstände da waren. In der Wohnung angekommen entdeckte ich nur Andreas auf dem Sofa, wie er Fernsehen schaute. Neben ihm standen zwei leere Vodkaflaschen. Ich schüttelte den Kopf und ging in mein Zimmer, wo ich mich zum Joggen gehen umzog. Als ich mein Zimmer verließ packte mich eine Hand am Arm und zog mich zurück. Ich drehte mich um und blickte in die eiskalten Augen von Andreas. "Willst du etwa wieder joggen gehen?", fragte er laut. Ich roch den Alkohol aus seinem Atem verzog das Gesicht. "Ja", antwortete ich knapp. "Wegen dir", knurrte er. "müssen wir mehr Geld bezahlen für Heizkosten. So eine Dusche nach dem Sport ist teuer." Ich sah ihn verwirrt an. Warum hatten die mich denn überhaupt aufgenommen, wenn es ihnen mehr Geld kostete? "Ich habe gestern für euch Essen gemacht von meinem Geld und ihr..." weiter kam ich nicht, denn Andreas gab mir einen schallende Backpfeife. In demselben Moment ging die Tür auf und eine Frau kam rein. Sie sah, wie Andreas mich schlug und zückte sofort ihren Ausweis. Ich drehte mich schützend von Andreas weg und hielt meine schmerzende Wange. Warum wurde ich immer von Männern geschlagen? Erst mein Dad, jetzt Andreas.

"Jessica Schmidt, ich komme von Stepin", rief sie laut ins Haus und zeigte dem Überraschten Andreas ihren Ausweis. "Sie haben gerade das Kind geschlagen, deshalb muss mein Kollege einmal mit ihnen reden. Ich schaue mich währenddessen in ihrer Wohnung um." Hinter ihr tauchte ein Mann in der gleichen Kleidung auf und steuerte auf Andreas zu. Ich wusste nicht recht, was ich machen sollte. Der Mann ließ Andreas in so ein kleinen Promillen-Messer atmen und notierte einige Sachen auf seinem Klemmbrett. Wahrscheinlich, dass er betrunken war.

Te amo ~ Pablo Gavi und Y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt