Ich hasste dieses Zimmer.
Jedes Mal, wenn ich wieder hier gelandet war, hasste ich es ein Stück mehr. Es war, als wollten mich all die alt erwürgen Männer und Frauen auf den Porträts nicht hier haben. Ich spürte ihre verächtlichen Blicke wie heiße Nadeln, die sich unter meine Haut bohrten. Unwillkürlich wand ich mich in dem weichen brauen Ledersessel. Gott wie sehr ich es hier hasste. Es gab wenig Orte, an denen ich mich unwohl fühlte, als hier.
Die große Uhr neben dem Erkerfenster schlug gerade 8 Uhr. Ihr lauter Klang war das einzige Geräusch, dass den Raum erfüllte. Zumindestens noch. Ich würde die Stille vermissen, denn mir war klar, dass sie je enden würde, sobald sie hier war.
Innerlich versuchte ich mich, gegen das zu wappnen, was gleich auf mich nieder prasseln würde.
Sie würde ausflippen.
Meinetwegen.
Wieder einmal.Und als hätte ich sie mit meinen Gedanken herbeigerufen, hörte ich ihr Klopfen in diesem Moment an der schweren Eichentür hinter mir.
„Herein" es war das erste Wort, dass der alte Mann hinter dem massiven Schreibtisch sagte, seit er mich vor einer guten Stunde hier her bestellt hatte.
Ihn hasste ich fast so sehr wie dieses Zimmer.
Die Tür glitt auf und da war Sie.
Ihr schweres Parfum erfüllte sofort den gesamten Raum. Das unnatürlich laute Geräusch, das ihre blutroten Manolo Blahnik auf dem dunklen Holzboden machten gingen mir durch Mark und Bein. Ein Schaudern erfasste meinen Körper.
Sie hasste ich mehr, als diesen Raum und den alten Mann hinter dem Schreibtisch zusammen.„Was hat sie jetzt wieder angestellt, Charles?"
Mit einer unfassbar Eleganz, die ich wohl nie erlangen würde, glitt sie in den Sessel neben mir, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Brie, wie schön dich zu sehen, auch wenn der Grund alles andere als schön ist" Den strenge Blick den er mir zuwarf erwiderte ich lediglich mit einen kleinen Zucken meines linken Mundwinkels.
Es verfehlte seine Wirkung nicht. Ich spürte, wie mein gegenüber innerlich zu Kochen begann.
Und ich genoss es.„Gestern Abend, oder besser gesagt heute Morgen, wurden wir von lauten Geräuschen aus dem Schlaf gerissen. Als Miss Munroe sich auf den Weg machte, herauszufinden, woher der Krach kam, führte sie ihr Weg wenig überraschend in das Zimmer deiner Tochter, Brie" Ich spürte wie er sich innerlich wand, es war ihm sichtlich unangenehm, die folgenden Worte vor meiner herrischen Mutter auszusprechen. Es entstand eine unangenehme Pause.
„Nun sag schon es Charles. Was hat sie diesmal getan? Es kann ja wohl kaum schlimmer sein, als beim letzten Mal." fauchte meine Mutter.
Oh Mum, du hast ja keine Ahnung...„Als Miss Munroe die Tür zum Zimmer deiner Tochter öffnete...Sie war nicht alleine, Brie" auch wenn ich Angst vor der Reaktion meiner Mutter hatte, genoss ich es, wie sehr sich der Professor wand. „Ja und? Hat sie wieder eine Party gefeiert? Oder was war los? Nun sag es endlich. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Meine Güte Charles, muss ich dir denn alles aus der Nase ziehen?" meine Mutter kochte bereits. Unauffällig ließ ich mich tiefer in den Ledersessel gleiten. Sie würde jede Minute explodieren. „Nicht ganz. Es waren zwei weitere Schüler anwesend, männliche Schüler, Brie. Sie... die drei... sie haben... sie... sie waren nackt und sie..." weiter musste er nicht sprechen.
Meine Mutter sprang auf und sah mich zum ersten Mal bewusst an, seit sie den Raum betreten hat. Sofort wünschte ich, sie würde mich weiter ignorieren, denn der Blick in ihren Augen war voller Hass und Verachtung. „Sag mir das das nicht wahr ist. Sag mir das du nicht die Nacht mit zwei deiner Mitschüler verbracht hast. Sag mir das du es nicht getan hast. Mrs Munroe hat sich sicher geirrt oder? Sie hat die Situation, die sich ihr bot, bestimme falsch eingeschätzt." Kleinlaut sagte ich „Nein Mum. Sie hat die Situation nicht falsch eingeschätzt. Ehrlich gesagt, als sie rein kam, gab es wenig was man daran missverstehen konnte..."
Erinnerungen der letzten Nacht drangen in mein Unterbewusstsein und ich schloss die Augen.Völlig gebannt blickte ich mit vor Lust verhangen Blick auf den hübschen blonden Jungen unter mir, während seine Hände auf meinen Hüften lagen und er mich auf sich bewegte. Gerade als ich stöhnend den Kopf in den Nacken warf, trat sein Kumpel Nolan ans Bett und fuhr mir mit dem Daumen über meine vollen Lippen. Ich stöhnte und verlor mich kurz in der Berührung seiner Finger und in Nolans unfassbar grünen Augen. „Wag es nicht, aufzuhören, Liebling!" forderte Ethan unter mir und sein Griff um meine Hüften wurde fester.
Ich bewegte weiterhin meine Hüften, während ich mit offenem Mund auf Nolan starrte. Er grinst böse und zog sich langsam vor mir aus.
Der Anblick von den beiden und das Gefühl Ihnen vollständig ausgesetzt zu sein erregte mich unheimlich. Meine Muskeln verkrampften sich auf die süßeste Weise um Ethan. „So begierig" stöhnte Ethan unter mir und versucht, das Gefühl in mir noch zu vertiefen, indem er seine Hüfte hob und tiefer in mich stieß. Ich schrie auf und als Nolan seinen Daumen erneut über meine Lippen gleiten ließ keuchte ich „Es ist zu viel"
Ein Stöhnen entwich mir und ich griff fast verzweifelt nach Nolans Hand, während ich zum Orgasmus kam. Seine grünen Augen ließen mich nicht eine Sekunde los und als ich langsam wieder zu mir kam grinste er „Oh, Schatz. Wir haben noch nicht einmal angefangen" Meine Atmung beschleunigt sich. Ethan hob mich von seinem Schoß und drehte mich so, dass ich auf allen Vieren vor ihm kniete, dann schob er sich erneut in mich. Seine Hand schloss sich um meine Haare und er zog meine Kopf zurück. Ich spürte sein Grinsen an meinem Hals, als er mir ins Ohr hauchte: "Du wolltest es. Du wolltest uns beide" Nolan trat vor mich. Seine Erektion wippte vor meinem Gesicht als er seine langen Finger um mein Kinn legte und sagte „Und du bekommst uns. So wie du immer alles bekommst was du verlangst meine Schöne"„Kendall?! Hast du mir überhaupt zugehört?"
Die schrille Stimme meiner Mutter holte mich zurück ins hier und jetzt. Mein Blick glitt zu meinen Knien und den darauf verschränkten Fingern. Es war mehr als offensichtlich, dass ich ihr nicht zugehört hatte, also sagte ich nichts. Meine Mutter schüttelte nur genervt den Kopf und wand sich wieder dem Mann hinter dem Schreibtisch zu. „Bringen wir es hinter uns. Welche Strafe erwartet meine Tochter? Nachsitzen? Ausschluss von außerschulischen Aktivitäten? Suspendierung?" Jetzt war es der Professor, der sich unter dem strengen Blick meiner Mutter wand, als er leise sagte „Ich fürchte, das reicht nicht mehr aus, Brie. Kendall hat sich zu viel zu schulden kommen lassen, sie ist außer Kontrolle. Wir haben es versucht, das haben wir bei Gott, doch es ist uns nicht gelungen, zu ihr durchzudringen. Es tut mir leid das sagen zu müssen, besonders da wir Freunde sind Brie, aber so wie sie sich im letzten Jahr aufgeführt hat, ist deine Tochter nicht länger tragbar für diese Einrichtung. Sie muss uns verlassen, noch heute"
Die Augen meiner Mutter schienen unnatürlich groß als sie stotternd antwortete „Ihr gebt sie auf? Charles das kannst du nicht machen. Du weißt, dass sie kein anderes Internat nimmt, nicht bei ihrer...Geschichte. Ich bitte dich. Es muss doch einen Weg geben. Du weißt wie viel ihr Vater diesem Institute jedes Jahr an Geldern zu kommen lässt."
Ich schüttelte den Kopf. Es war so klar, dass sie diese Karte ausspielen würde. Für gewöhnlich brachte die bloße Erwähnung meines Vaters die Leute dazu einzuknicken. Doch diesmal nicht.
„Es tut mir leid, wirklich. Aber Kendall kann nicht bleiben. Sie ist volljährig, sie muss nicht länger an einem Internat wie diesem bleiben. Es wird Zeit das sie nach Hause zurück kehrt, hier kann sie nicht bleiben."Nach Hause.
Sie schickten mich nach Hause.
Ich wusste nicht einmal mehr was das bedeutet.

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The Rebell
FanficZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...