No. 44

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Ein Jahr ist der Tod von Rindou nun her und ich lebe nun in dem Haus, in dem ich meine Kindheit verbracht habe. Direkt nach der Geburt meiner Kinder, habe ich Bonten hinter mir gelassen. Zumindest soweit es geht. Zu präsent war Rindou dort. Ich bin nur wegen der Kinder noch dort geblieben. Außerdem war es die Anweisung meinen Arztes, Takeomi. Ran hat der Tod seines geliebten Bruders noch mehr getroffen als mich. Um ihn vor einer Dummheit zu bewahren, habe ich ihn in die Schwangerschaft einbezogen. So war uns beiden Rindou wenigstens etwas nahe und nicht ganz aus unserem Leben verschwunden. Doch als die beiden auf der Welt waren, bin ich da raus. Ran kommt regelmäßig vorbei und ruft mich an. Er liebt Kōji und Koiji abgöttisch. Genauso wie ich es tue. Völlig allein bin ich nicht auf mich gestellt. Vor Jahren habe ich mein Elternhaus an Wakasa verkauft, der mir bis heute eine sehr große Hilfe ist. Er unterstützt mich wo er nur kann. Auch die Jungs aus Bonten tuen es. Zumindest soweit, wie ich es zulasse. Mit dem Verkauf der Wohnung und dem Haus, welches Rindou und ich uns gekauft hatten und meinen Geschäften mit meinen Brüdern, habe ich genug Geld um erst einmal nicht mehr arbeiten zu müssen. So kann ich mich in Ruhe um die Erziehung meiner Söhne kümmern. „Mei?", höre ich eine Stimme hinter mir. „Ja?", schaue ich auf. „Wenn du willst, kümmre ich mich um die Jungs, während du ein Bad nimmst", setzt Wakasa sich zu mir und den kleinen. „Bist du dir sicher?", frage ich. „Ja. Alles gut", kitzelt er erst den einen und dann den anderen. Lächelnd mache ich mich auf den Weg ins Bad. Während ich so in der Wanne sitze, wird mir bewusst, dass ich morgen mit den kleinen einen Termin bei Takeomi habe. Er muss regelmäßig die Kleinen untersuchen, ob sie auch richtig wachsen und so. Das ist das erste Mal seit einem halben Jahr, dass ich das Anwesen wieder betreten werde. Ob ich das schaffe? Ob ich Wakasa fragen sollte mich zu begleiten? „Nein. Das wäre Zuviel verlangt", lasse ich meinen Kopf unter Wasser gleiten.
„Wakasa?", rufe ich durch das Haus. „Hier. Sei leise, die Jungs sind gerade eingeschlafen", kommt er mir entgegen. „Ich weis ich verlange viel von dir... und du tust schon so viel für mich...", druckse ich rum. „Mei? Wenn du mich fragen willst, ob ich dich morgen begleiten soll, dann sehr gerne", lächelt er sanft. „Woher...?", will ich wissen. „Ich war dabei, als du mit Takeomi gesprochen hast für den Termin", streckt er die Zunge raus. „Also würde es dir nichts ausmachen?", frage ich nach. „Ganz und gar nicht", legt er mir behutsam eine Hand auf meine Schultern. „Ich weis nicht wie ich dir jemals für alles danken kann", schaue ich ihn an. „Alles gut. Ich mach das gerne. Die beiden sind zuckersüß", lächelt er. Irgendwie ist er schon süß. „Ich hab's", grinse ich. „Oh oh", geht er ein Schritt zurück. „Ich lade dich demnächst zum Essen ein. Als dank für deine Hilfe und Unterstützung", lächle ich siegessicher. „Ich würde mich freuen", wird mein gegenüber rot.
Wakasa und ich reden noch eine Weile, bis ich dann auch ins Bett gehe. Vorher habe ich schon alles für die Kleinen vorbereitet.

Nachdem meine Jungs mich aus den Schlaf gerissen haben, setze ich beide in die kleine Pfütze Wasser und Bade sie. „Ihr seht euren Vater so ähnlich", schmachte ich die beiden förmlich an. Die Augen haben sie von ihm und Kōji sieht im fast wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Koiji hingegen ähnelt mir etwas. Als beide trocken sind und ich sie anziehen will, höre ich auch schon Wakasa durch das Haus schlendern. „Morgen. Wenn du dich fertig machen willst, dann übernehme ich das hier", nimmt er mir schon die kleinen Kleidungsstücke aus der Hand. „Danke", gehe ich ins Bad und fange an mich fertig zu machen. Kaum das ich auch schon wieder aus dem Bad raus bin, höre ich meine Jungs unten freudig quietschen. Wie ich es mir dachte, bespaßt Wakasa die beiden. „Wir können los", nehme ich die Tasche und einen der Kleinen. Als wir beide sicher in ihre Sitze verstaut haben, fahren wir auch schon los. Wir unterhalten uns über alles mögliche und sind somit schneller als gedacht beim Anwesen. „Kannst du die Tasche und Kōji nehmen?", nehme ich Koiji in seinem Sitz raus und schließe schon einmal ab. Ich brauch gar nicht klingeln, denn meine Brüder machen die Tür schon auf und reißen mir und Wakasa ihre Neffen aus der Hand. „Hallo?!", lächle ich. „Tschuldige. Aber wir haben die beiden seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen", bekomme ich von beiden einen Kuss auf die Wange. Lachend gehen wir rein. Die Kinder sind mittlerweile raus aus dem Sitz und auf den Armen meiner Brüder. „Folgt uns. Die anderen warten schon auf euch", läuft Izana vor. Aus Reflex schaue ich mich um und das ein oder andere erinnert mich an Rindou. Wie es wohl wäre, wenn er noch leben würde und wir hier geblieben wären? Ran und meine Brüder hätten sich tierisch gefreut die kleinen Racker unter ihrem Dach zu haben.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt