No. 65

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„Babe, lass uns heute Abend essen gehen. Kenma nehmen wir natürlich mit. Das Restaurant, dass wir zu letzt eröffnet haben. Das mit dem großen Aquarium. Das wird Kenma auch gefallen", kommt er zu mir. „Liebend gerne. Danke Tai", küsse ich ihn. „Hier. Für dich", stellt er mir einen Teller mit allerhand essen drauf, vor die Nase. Alles Sachen, die ich gerne esse. „Du bist der beste", stopfe ich mir auch schon das erste in den Mund. „Ich weiß. Deshalb bin ich auch dein Ehemann und kein anderer", grinst er selbstgefällig. Nachdem ich aufgegessen habe, klingelt mein Handy. „Hallo?", gehe ich ran. „Mei? Mei Sano?", höre ich eine bekannte Stimme. „Ich heiße jetzt Shiba, aber ja die bin ich. Wer ist da?", frage ich nach. „Takemitchi Hanagaki", kommt es von ihm. „Mitchy? Wow. Wie lange ist es her?", freue ich mich von ihm zu hören. „Ein paar Jahre?", kommt es verlegen von ihm. „Wie gehts dir? Was machst du so?", will ich wissen. „Alles gut. Mei? Ich muss dich um etwas bitten", wird er ernst. „Mitchy? Was ist los?", tue ich es ihm gleich. Mein Mann setzt sich zu mir. „Mei. Du musst unbedingt ein Treffen zwischen mir und Taiju organisieren. Am besten heute", fordert er. „Warum? Mitchy, was ist los?", werde ich ernst. „Das kann ich dir noch nicht sagen. Vor allem nicht am Telefon. Kannst du das Treffen arrangieren?", drängt er. Es muss irgendetwas passiert sein. „Ja. Ich schick dir nachher Zeit und Ort", lege ich auf. „Was ist los?", schaut mein Mann mich an. „Wir werden heute Abend wohl zu dritt essen", kommt es von mir. Kurzerhand fasse ich für ihn das Telefonat zusammen. Ich kann mich erinnern, dass auch er durch die Zeit reisen kann. Er würde nicht so plötzlich nach einem Treffen fragen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Mitchy muss irgendetwas in der Vergangenheit erlebt haben, wo nur mein Mann Licht ins dunkle bringen kann. „Ist schon okay. Er kommt dazu, wenn wir bereits gegessen haben. Ich will hören was er zu sagen hat. Das kann kein Zufall sein, dass er ausgerechnet heute auf dieses Treffen besteht. Erst der Brief von Mikey und dann Mitchy. Irgendetwas läuft hier und ich will wissen was es ist", schaue ich zu meinem Mann. „Bist du dir sicher? Wenn es zu gefährlich wird oder stinkt, dann werden du und Kenma abhauen, verstanden?", steht er auf. „Ich weiß. Ich werde unsere Kinder schon nicht in Gefahr bringen", lege ich meine Hand auf die Kugel. Genau in dem Moment fängt der kleine an zu strampeln. „Unglaublich aktiv", atme ich die Schmerzen weg. „Du solltest lieber zu Hause bleiben", kommt Tai zu mir. „Nein! Auf keinen Fall", werde ich wieder ernst. „Im Schrank, hinten im Gästezimmer, habe ich etwas versteckt was mir im Notfall helfen wird. Damit wird uns nichts passieren", schaue ich ihn an. „Mei! Was hast du getan?", steht er auf und geht ins Gästezimmer. „Ich habe nur für den Notfall vorgesorgt", ziehe ich die Knarre aus dem Versteck. „Du hast hier eine Waffe versteckt? Was ist wenn Kenma sie in die Hände bekommt?", wird er sauer. „Ich hab sie gut verschlossen. Da kommt er nicht ran", besänftige ich ihn und schließe sie auch wieder weg. „Wie bist du eigentlich an so ein Ding rangekommen?", will er wissen. „Hakkai. Er gab sie mir vor einem Jahr", bleibe ich stehen. Ruckartig bleibt meine Mann stehen. „Wann?", will er wissen, ohne sich umzudrehen. „Ein Monat bevor er umgebrachtes wurde", gebe ich zu. „Er wusste das etwas nicht stimmt und hat mich aufgesucht. Dein Bruder wusste das du das nicht gutheißen würdest, also bat er mich alleine zu kommen. Er drückte mir die Waffe in die Hand und flehte mich an, damit seinen Neffen und Bruder zu beschützen", komme ich auf ihn zu. „Du weißt wer ihn getötet hat?", guckt er mich weiterhin nicht an. „Ich weiß", schaue ich zu Boden. Vor sechs Monaten suchte uns ein Polizist auf, Naoto Tachibana, und teilte uns mit, dass Manchiro Sano für den Tod von Hakkai und noch anderen ehemaligen Führungsmitgliedern Tomans verantwortlich ist. Diese Erkenntnis schwebt wie ein Damocles Schwert über unsere Ehe. Mein Bruder hat den meines Mannes getötet. Taiju ist hin und her gerissen. Auf der einen Seite will er Rache für den Tod seines Bruders nehmen, auf der anderen kann er es mir nicht antun. Für mich wäre er dann immer der Mörder meines Bruders. Und ich bin die Schwester des Mörders, seines Bruder. Wir haben uns darauf geeinigt, nicht mehr über dieses Thema zu sprechen, denn das wird nur in einem Streit ausarten. Doch jetzt befürchte ich, ist es soweit. Doch Taiju dreht sich um, nimmt mich in den Arm und sagt einfach nichts. Stumm stehen wir so dar. „Du weißt wie man so ein Ding benutzt?", nuschelt er in meine Haare. „Ja, aber bitte Frag mich nicht woher", nuschle ich in seine Brust. „Das will ich auch gar nicht wissen. Solange sie meine Frau und meine Kinder beschützen kann, ist es mir recht", löst er sich und schaut mir in die Augen. „Was will er eigentlich von mir?", fragt Taiju mich plötzlich. „Keine Ahnung. Es ist aber anscheinend wichtig", antworte ich nur. Damit ist das Thema gegessen und wir gehen zurück zu unserem Sohn. Dieser spielt ausgelassen mit seinen Sachen und hat nichts mitbekommen. Ich werde alles nötige tun um meine Familie zu beschützen. Auch wenn ich dafür meinen eigenen Bruder verletzen muss.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt