Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)

No. 131

Auf einmal wird es mir bewusst. Diese eine Sache die mir nie aufgefallen war. Die eine Konstante die mich durch jede Zeit begleitet hat. Ran Haitani. Er war immer an meiner Seite... für mich da wenn ich ihn brauchte... wie oft waren wir verheiratet...
Will diese Gabe etwa auch das ich endlich glücklich werde? Oder war es jemand anderes der sie gelöst hat? Es muss so sein. Sie muss weg sein. Aber warum jetzt? Genau jetzt, wo ich eigentlich an einem Punkt in meinem Leben wäre, in dem ich zurück reisen wollen würde. Ich würde Tettas Leben retten und bis zum Ende meiner Tage glücklich mit ihm sein. Oder etwa nicht? Sollte das nicht passieren? Sollte ich gar nicht mit Tetta Kisaki verheiratet sein und stattdessen mit jemand anderen? Ich erinnere mich an einige Zeitschleifen, in der ich mit Ran verheiratet war. Immer war Tetta hinter mir her und hat alles getan um mich zu bekommen. Doch das war der Böse Tetta und nicht der, den ich kennen und lieben gelernt habe. Mein Tetta war warmherzig, fürsorglich und so liebevoll. War das sein wahres Ich, oder hat er nur so getan?
Warte! Warum hat dieser Mann ihn eigentlich erschossen? Der Typ hatte doch was davon geredet, dass er wegen meinem Mann alles verloren hat. Was hat Tetta nur gemacht? Wir haben zwar über die Arbeit geredet, aber nie was er genau macht. Ich muss es wissen! Aber wie? Wie komme ich an diese Infos?
Jetzt weiß ich es. Ich muss noch in sein Büro und seine Sachen aufräumen. Vielleicht finde ich da etwas raus, was er gemacht hat. Aber ich gehe nicht alleine, soviel ist sicher. Ich brauche einen Zeugen und einen der Schmiere steht. „Wo war es nur...?", springe ich auf und durchsuche sein Büro im Haus. „Es muss hier doch irgendwo sein?", stöbere ich alles durch. Irgendwo hier müssen noch Sachen sein, die er mit nach Hause genommen hat. Ich weiß noch, dass er öfters sich in seinem Büro eingeschlossen hat und bis spät in die Nacht gearbeitet hat. Seit seinem Tod war ich nicht mehr hier drinnen. Wenn es heikle Sachen gibt, dann muss er sie gut versteckt haben. So das selbst ich sie nicht finde. Auf seinem Laptop würde keinen Sinn machen. Er weiß wie begabt ich bin und alles knacken könnte. Es muss also etwas anderes sein. „Was für ein schäbiges Bild. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum er sich so etwas in sein Zimmer gehangen hat", schaue ich auf ein Bild gegenüber vom Schreibtisch. Plötzlich kommt mir die Idee. „Was ist...", gehe ich drauf zu und versuche es zu bewegen. „Bingo!", grinse ich. „Aber wie kann ich es bewegen?", schaue ich mich im Raum um. Ich klopfe die Wand nach einem Hohlraum oder Mechanismus ab, der das Bild bewegen könnte. „Das wäre ein Klischee sonder gleichen", gehe ich zum Bücherregal. Nach und nach bewege ich jedes Buch. Doch schon nach der Hälfte tut sich nichts. „Hmmm. Es muss eines dieser Bücher sein. Sonst wäre das nicht so nahe am Bild", schaue ich mir alles genau an. „Vielleicht gehört eines davon offensichtlich nicht hier hin, oder er hat es zwischen anderen versteckt, sodass es nicht sofort auffällt", fahre ich mit meinem Finger über jedes Buch. Sämtliche Bücher hier sind über Finanzen. „Finanzrecht... Ratgeber über Wertanlagen... Investitionen... Immobilien...", schaue ich mir alles an. Auf einmal bleibe ich bei einem Buch hängen, was nicht hierher passt. „Hm. Fast hätte ich es übersehen. Im ersten Moment fällt es vom Äußeren nicht auf, aber wenn man näher rangeht, sieht es an der oberen Seite abgenutzt aus und so als wenn man es mit etwas überklebt hätte", überlege ich laut. Als ich dran ziehe, ertönt ein Geräusch, so als wenn etwas entriegelt wurde. „Wusste ich es doch. Klischee", gehe ich zum Bild. Sachte bewege ich es. Wie eine Tür lässt es sich aufklappen. Dahinter stehe ich vor dem nächsten Hindernis. „Ein Zahlencode. Wenn es ein typisches Modell ist, dann habe ich drei versuche um den richtigen Code einzugeben. Versuche ich zu erst das Datum unserer Hochzeit", gebe ich das Datum ein. „Das war es nicht. Kenmas Gebut", gebe ich das nächste ein. „Wieder nichts", überlege ich. Ich habe nur noch einen Versuch. Es muss ein Datum sein, dass ihm wichtig ist... etwas was ihn geprägt hat... ein Ereignis oder Erlebnis... mir kommt eine Blitzidee und so gebe ich das letzte Datum ein. „Bitte funktionier", bete ich. Als ein anderes Geräusch ertönt, öffne ich die Augen. „Yes!", freue ich mich. Es war der Tag, an dem ich ihn im Park angesprochen habe und wir Freunde wurden. Mit wild schlagenden Herzen legt sich meine Hand um den Griff. „Okay Mei. Du schaffst das schon. Nur noch den Griff runter und dann weißt du es", spreche ich mir selber Mut zu. Noch ein letztes Mal tief Luft holen und runter damit. Langsam öffne ich die schwere Tür. „Ein Stick... Akten...", nehme ich alles sachte raus. Plötzlich bleibt mein Blick auf einen dicken Notizbuch hängen. Ich schnappe mir alles aus dem Safe und gehe damit ins Wohnzimmer. Nervös verharre ich stumm blickend auf dem Berg an Unterlagen. Soll ich es wagen? Soll ich einfach in seinen Sachen schnüffeln? Er hat es vor mir versteckt aus gutem Grund. Ich sollte es nicht finden und vor allem nicht wissen. „Tetta hat etwas vor mir verheimlicht", kommt es emotionslos von mir. „Hä?", entgegnet Ran. „Kannst du vorbei kommen?", frage ich ihn.