Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)

No. 151

„Mei! Steh auf! Sonst kommst du zu spät zur Schule!", steht Shin wütend vor mir und reißt mir die Decke vom Körper. „Mmmhmmm", kauere ich mich zusammen. „Junges Fräulein! Wenn du jetzt nicht aufstehst, werde ich den Eimer holen!", droht er grinsend. Erschrocken fahre ich hoch und bin auf einmal hellwach. „Geht doch", grinst mein Bruder siegessicher. „Wo ist Mikey?", wische ich mir mein Sabber aus dem Gesicht. „Na wo wohl?", verschränkt Shin seine Arme vor der Brust. Plötzlich nehme ich ein murmeln hinter mir wahr. „Wie bist du denn hierher gekommen?", falle ich vor Schreck aus dem Bett. „In der Nacht. Du hast mir sogar noch Platz gemacht", setzt mein Bruder sich auf. „Raus hier!", schmeiße ich beide aus dem Zimmer und gehe ins Bad. Hektisch mache ich mich fertig. „Ich bin zu spät! Ich bin zu spät!", renne ich in die Küche, schnappe mir eine Scheibe Toast und ziehe mir dabei meine Schuhe an. „Mikey! Wir müssen los!", laufe ich auf der Stelle. „Neue Frisur?", kommt dieser um die Ecke. „Hä? Was redest du da? Die trage ich doch immer so?", schaue ich ihn verdutzt an. „Nein. Ich hab dich noch nie so gesehen", legt dieser seinen Kopf schief und zieht sich die Schuhe an. „Ich hätte schwören können, dass ich sie mir immer schon so mache", denke ich laut nach. „Du bist anscheinend noch müde", geht er an mir vorbei. Zusammen rennen wir zur Bushaltestelle und bekommen gerade so noch den Bus. „Das war knapp", atme ich schwer. „Da drüben", nickt mein Bruder zu unseren Freunden. Als ich Taka-Chan erblicke, ziert ein dickes Lächeln mein Gesicht. Mit roten Wangen setze ich mich zu meinem Freund. „G-guten Morgen", schaue ich ihm in seine fliederfarben Augen. „Guten Morgen", lächelt dieser mich warm an. „Verschlafen?", zeigt Kei grinsend auf meinen Pullover. Als ich an mir runterschaue, weiß ich auch warum. Ich hab ihn verkehrtherum an. „Shit", stehe ich ruckartig auf und schlüpfe mit den Armen aus den Ärmeln. Schnell drehe ich alles richtig rum und will wieder in die Ärmel schlüpfen, als ich versehentlich jemanden treffe. „Oh mein Gott. E-Entschuldige!", drehe ich mich zu der Person um. „Schon okay. War ja keine Absicht", winkt der Typ ab. Einen Moment schaue ich mir das Gesicht der Person genauer an. Als hätte ich diese Narbe schon einmal gesehen, doch kann mich nicht erinnern. Ich setze mich wieder hin und kann nicht anders, als meine Gedanken zu durchstöbern. Viele mit einer Narbe überm Gesicht gibt es nicht. Schulterzuckend widme ich mich wieder den Gesprächen meiner Freunde. „Alles gut?", flüstert Taka-Chan mir zu. „Ja. Ich dachte nur, den Typen schon einmal gesehen zu haben. Aber ich muss mich getäuscht haben", antworte ich ihm flüsternd. Erst jetzt wird mir bewusst, wie nahe sich unsere Gesichter sind. Mit roten Wangen drehen wir beide uns weg. Mitsuya Takashi und ich sind seit 3 Monaten zusammen. Wir kennen uns zwar seit Ewigkeiten, doch erst in den Sommerferien sind wir uns unserer Gefühle klar geworden und seit dem ein Paar. Ein Glück, dass wir auf die selbe Oberschule gehen. „Habt ihr euch schon für einen Club entschieden?", fragt Kenny in die Runde. „Warte! Lass mich raten? Hauswirtschaft?", zeigt er auf Mitsuya. Verlegen nickt dieser. „Und du?", will Kazu wissen. „Judo und Volleyball", antworte ich. „Oh. Hätte gedacht Hauswirtschaft oder Kochen?", legt Kei den Kopf schief. „Was!? Nur weil ich ein Mädchen bin, sind das meine einzigen Optionen?", werde ich sauer. „Nein. So hab ich das nicht gemeint. Du bist doch super gut in kochen und backen... daher dachte ich, dass du dich in die Richtung orientierst", hebt Kei die Hände in die Luft. „Ja. Und du hast doch in der Mittelschule mit Mitsuya die Kostüme für die Theater AG gemacht", entgegnet Kazu. „Das stimmt, aber dass ist eher ein Hobbie. Ich will Judo weiter machen. Seit Großvater gestorben ist, hab ich nicht mehr trainiert und Volleyball macht mir Spaß", erkläre ich meine Entscheidung. „Dann werden wir uns ja treffen", entgegnet mein Bruder. „Wie meinst du das?", schaue ich ihn an. „Baji und ich haben uns auch für Judo eingeschrieben", zeigen beide das Piece Zeichen. „Und du, Kenny?", schaue ich den großen an. „Ich glaube ich nehme Basketball. Genauso wie Kazutora", antwortet dieser mir. „Und ihr beide?", lehne ich mich zu Peh und Pah rüber. „Fußball", antwortet Peh. „Kendo", kommt es von Pah. „Shuji?", drehe ich mich zu dem anderen großen um. „Fotografie", antwortet dieser nur. „Dann sind ja soweit alle untergebracht", schnappe ich mir meine Tasche und stehe auf. Zusammen steigen wir aus dem Bus, als mich ein Typ anrempelt. „Entschuldigung", kommt es zögerlich von dem blonden. „Echt? Eine Elvis-Tolle?", zeige ich auf seine Haare. „Das ist voll cool, klaro?", antwortet er mir. „Takemitchi! Benimm dich!", schlägt ein pinkhaariger Typ ihm auf dem Kopf. „Entschuldige meinen Freund. Er ist ein wenig gereizt", verbeugt er sich. „Schon okay", gehe ich weiter. „Haben die dich angemacht? Wollten die Stress?", kommt es von Peh. „Nein schon gut. Das war ein Missverständnis", schaue ich über meine Schulter zu den blonden Typen. Auch bei ihm habe ich das Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben. Wir gehen zusammen den Weg hoch zum Schulgebäude, als Yuzuha auf mich zukommt. „Guten Morgen", stellt sie sich lächelnd zu mir. „Guten Morgen", lächle ich zurück. Da meine beste Freundin sich so schwungvoll an mich rangeschmissen hat, stoße ich ausversehen Taka-Chan an. „E-entschuldige", werde ich rot. „Schon okay", lächelt mein Freund mir mit rotem Gesicht zu und unsere Finger berühren sich. Als ich wieder nach vorne schaue, sehe ich schon wie eine kleine Gruppe von Mädchen auf uns zukommen. Schnell greife ich nach Takas Hand und verschränke unsere Finger miteinander. Aus dem Augenwinkel heraus kann ich erkennen, dass er rot wird. Bisher wissen nur unsere Freunde das wir ein Paar sind. In der Schule haben wir noch nichts davon öffentlich gemacht. Doch diese Weiber Kosten mich meine Nerven. Sie hängen immer bei Mitsuya rum und flirten mit ihm. Ich weiß aber, dass er sich nicht drauf einlässt. Shuji hat ein Auge auf ihn.