No. 27

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Ich will alleine sein. Alleine mit meinen Erinnerungen an Matsuno... Emma.
Als ich seine Mutter erblicke, wird mir schlagartig anders. Ich habe versucht es zu verdrängen, aber irgendwann wäre es wohl soweit gekommen. Sie wird mir bestimmt die Schuld am Tod ihres Sohnes geben... das letzte Stück Familie in ihrem Leben. Gefasst auf das was kommt, kneife ich die Augen zu, aber was dann passiert, hätte ich nicht erwartet. Weinend zieht sie mich an ihre Brust und drückt mich fest an sich. „Mei. Matsuno hat dich von ganzem Herzen geliebt. Er würde nicht wollen, dass du dich so zurückziehst. Er würde wollen, dass du lebst... das du weiterlebst", streichelt sie mir den Rücken. Plötzlich fängt es an. Seit einer Woche habe ich nicht mehr geweint, doch nur durch diese Berührung... diese paar Sätze kommt es wieder. Heulend liege ich in den Armen der Mutter meines toten Freundes. „Warum... warum geben Sie mir nicht die Schuld an seinem Tod?", kommt es kratzig von mir. „Hör auf!", gibt sie mir eine Backpfeife. „Es-es tut mir leid. Es kam so über mich", entschuldigt sie sich. „Schon... gut", halte ich mir die Stelle. „Dich trifft keine Schuld. Es war dieser Kerl. Er hat das deiner Schwester und meinem Sohn angetan. Dafür wird er lange Zeit einwandern", schaut sie mir tief in die Augen. „Was? Sie haben ihn?", kommt es von mir. Sie haben wirklich Kisaki geschnappt? „Ja. Dieser Typ hat sich vor ein paar Tagen gestellt. So ein riesiger Kerl. Er sieht aus wie ein Bär und hatte eine Kutte an", beschriebt sie mir den völlig falschen. „Das...", will ich ihr Beichten, doch lasse es lieber. Sie scheint es zu glauben und mit dem Tod ihres Sohnes dadurch etwas besser klar zu kommen. Wenn ich ihr jetzt sage, dass es der falsche ist, dann breche ich ihr erneut das Herz. Das kann ich nicht. „Ich vermisse ihn so sehr... ich konnte nichts für ihn tun... ihn nicht retten. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich ihn immer noch vor mir", weine ich weiter. „Ich habe zusehen müssen, wie sein Leben aus den Augen verschwunden ist", schaue ich sie verheult an. „Es tut mir so leid. Es tut mir so leid, dass du das mit ansehen musstest. Aber du musst leben, hörst du? Er hätte das gewollt... deine Schwester hätte das sicherlich auch gewollt. Lebe dein Leben weiter... für die beiden", macht sie mir Mut. Ich soll weiterleben? Ohne den beiden wichtigsten Menschen? „Du schaffst das. Du hast deine Brüder. Sie machen sich alle wirklich Sorgen um dich", streicht sie mir die Tränen aus dem Gesicht. „Danke", schaue ich sie an. Zusammen gehen wir aus mein Zimmer und ich bringe sie noch zur Tür. Kaum das sie weg ist, stehen meine Brüder vor mir. „Es tut mir leid das ich euch solche Sorgen gemacht habe", schmeiße ich mich beiden um den Hals. Sofort fangen beide an leise zu weinen. Ich habe sie noch nie weinen gesehen. Ich muss ihn wohl wirklich große Sorgen bereitet haben. „Komm. Ich habe Tee gemacht", zieht Izana mich ins Wohnzimmer. Zusammen sitzen wir da und trinken unser Tee. „Wann geht es morgen los?", will ich wissen. „Um 12 Uhr", antwortet Mikey. „Das Gespräch mit ihr hat dir geholfen?", fragt Izana vorsichtig. „Ja. Ich hatte die ganze Zeit Angst sie würde mir die Schuld an dem Tod ihres Sohnes geben. Aber sie tat es nicht. Sie sagte mir, dass Kisaki anscheinend einen vorgeschickt hat, um die Schuld auf sich zu nehmen. Der Kerl wird eingeknastet. Ich konnte es nicht übers Herz bringen und ihr die Wahrheit sagen. Sie soll damit abschließen können. Zumindest damit anfangen. Ich werde für Emma und Matsuno weiter leben", schaue ich beide an. „Mei~", haucht Izana. „Ich sollte mich bei allen entschuldigen, oder?", schaue ich in die Runde. „Das brauchst du nicht. Sie alle haben Verständnis für deine Situation", legt mein Bruder mir seine Hand auf die Wange. „Ich habe allen so große Sorgen bereitet", kommt es von mir. „Schon okay", antwortet Mikey. „Wie geht es Kei dabei?", will ich wissen. „Er ist genauso am Trauern. Aber auf Baji Weise", antwortet er. „Das heißt?", will ich wissen. „Er prügelt sich mit allem und jedem", entgegnet mein Bruder.

Zwei Stunden später, stehe ich unter der Dusche. „Jungs?", rufe ich meine Brüder, als ich fertig im Flur stehe. „Willst du raus?", schauen mich beide wir kaputte Autos an. „Danach sieht es aus, oder?", entgegne ich. „Wo willst du hin?", will Izana wissen. „Zu den Haitanis. Ich will mich bei Rindou bedanken. Er war die ganze Zeit für mich dar und hat sich um mich gekümmert", antworte ich ihm. „Soll einer von uns dich begleiten? Kisaki ist immer noch auf freiem Fuß", fragt Izana mich. Nickend stimme ich zu und so fahren wir beide zu deren Wohnung. „Ich werde um der Ecke in einem Café warten. Ruf mich einfach an, wenn du wieder nach Haus willst", küsst er mich auf den Kopf und verschwindet um die Ecke. „Okay... du schaffst das Mei", atme ich tief durch und drücke die Klingel. Warum bin ich so nervös? Ich kenne beide doch schon Ewigkeiten und sie haben mich vor Kisaki gerettet. Hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich bisher nicht richtig bedankt habe? Gut das ich jetzt eine Kleinigkeit dabei habe. Schmunzelnd schaue ich noch einmal in die Tüten mit den Geschenken bevor die Tür aufgeht.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt