No. 129

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„Was mach ich denn nur? Ran und ich kennen uns seit wir Kinder sind. Der Tod von Tetta ist erst 3 Monate her. Da kann ich mich doch nicht neu verlieben", ziehe ich meine Knie so gut es geht ran. Genau in diesem Moment klingelt mein Handy. „Taka-Chan?", gehe ich ran. „Mei? Ich brauch deine Hilfe", kommt es hektisch von dem Designer. „Was ist denn los?", entgegne ich. „Eines meiner Models hat abgesagt und ich brauche dich als Ersatz", antwortet Takashi mir. „Und warum ausgerechnet ich?", will ich wissen. „Sie sollte Umstandsmode vorführen und ihr Sohn für Kleinkinder. Du währest perfekt dafür", erklärt er mir. „Wann und wo?", schließe ich die Augen. Mitsuya nennt mir Zeit und Ort und sofort schnappe ich mir Kenma.

„Oh Gott Mei. Du bist meine Rettung!", nimmt er mich draußen in Empfang. „Kommt mit", geht er vor. Während ich ihm so folge, schaue ich mich eine Weile um. Hier sind echt viele hübsche und junge Frauen. Was mach ich hier eigentlich? Warum hab ich zugesagt? Mitsuya ist einer meiner engsten Freunde und auch ihm habe ich einiges zu verdanken. Er hat mir nicht nur mein Hochzeitskleid geschneidert, sondern war auch in den letzten Wochen für mich dar. Zumindest so gut es ging. Ich bin ihm das hier schuldig. Gerade als ich um die Ecke gehe, kommt Shuji in mein Sichtfeld. „Shuji?", schaue ich den Großen an. „Hey", lächelt dieser. „Was machst du hier?", will ich wissen. „Die Bilder machen. Das Material von heute soll in sämtliche Modezeitschriften abgedruckt werden", antwortet er nur. „Mei? Wir müssen die Anprobe machen", kommt Takashi dazwischen. Ich stehe also hier und lasse mich von fremden Menschen anfassen und betüdeln, während sich mein enger Freund um meinen Sohn kümmert. Ich bin ihm dankbar, dass er sich persönlich um ihn kümmert und keinen Fremden an den Jungen ranlässt. Man kann ihm ansehen, dass er Kinder liebt. „Taka-Chan?", spreche ich den Designer an. „Alles gut bei dir?", kommt er besorgt, mit Kenma auf dem Arm, zu mir. „Emma hat heute etwas zu mir gesagt, was mich nicht loslässt", werde ich sanft. „Erzähl", scheucht er die anderen raus. „Sie sagte mir, dass Ran Haitani mich lieben würde. Da hab ich mich gefragt, ob es okay wäre, nach Tettas Tod, mich mit anderen Männern zu treffen. Ob und wann es der richtige und angemessene Zeitraum ist", erzähle ich ihm. „Das Ran dich liebt, kann man doch sehen. Seit Jahren schon. Doch er hat sich eigentlich zurückgehalten. Dich glücklich zu sehen, hat ihm bisher immer gereicht. Er kümmert sich um dich und Kenma, nicht nur weil er dein Herz gewinnen will, sondern eher um seines zu Heilen. Dich so zu sehen, schmerzt ihn. Uns alle. Aber ihn, der dich seit Jahren liebt, am meisten. Es ist okay wenn du dich mit anderen Männern triffst und dich neu verliebst. Es gibt aber keinen angemessenen Zeitpunkt. Das liegt alles an dir", kommt es sachte von ihm. „Danke", lächle ich warm. „Also. Wie sehe ich aus?", stehe ich auf. „Wunderschön", kommt Shuji genau in dem Moment rein. „I-ich wollte nur Bescheid geben, dass es in wenigen Minuten losgeht", lässt er seinen Blick nicht von mir. Irgendwie macht es mich verlegen, so von einem Mann angeschaut zu werden. „Ich denke, da hast du deine Antwort", flüstert Mitsuya mir zu. Verlegen gehe ich an den Männern vorbei und setze mich hin und warte.

Nach einer ganzen Weile ist die Show endlich vorbei und ich kann mich umziehen. „Ich hab den Kleinen schon fertig. Ich muss mein Zeug nur noch einpacken und dann können wir los", steckt er meinem Jungen den Schnuller in den Mund. „Danke", entgegne ich und nehme ihm Kenma ab. „Du warst mir eine echte Hilfe. Die Bilder sind echt gut geworden. Wenn du willst, komme ich morgen vorbei und wir können uns die einmal zusammen anschauen. Dann kannst du selber entscheiden welche abgebildet werden sollen und welche nicht. Außerdem denke ich, dass du dich ruhig neu verlieben darfst. Lass dich einfach drauf ein", zwinkert er mir zu. Kurz darauf kommt Shuji auch zu uns. „Soll ich euch mitnehmen?", gehen wir zu seinem Auto. „Gerne. Wir sind mit dem Taxi hergekommen", lächle ich verlegen. Als wir bei mir sind, mache ich Kenma fertig und lege ihn schlafen. „Vielen Dank", setze ich mich zu dem Großen aufs Sofa. „Danke. Für alles, meine ich", entgegne ich. „Ach das ist doch selbstverständlich. Ich mach das gerne. Wirklich", antwortet er sanft. „Shuji? Kann ich dich was Fragen?", werde ich nervös. „Klar", antwortet dieser nur. „Meinst du ich kann mich wieder neu verlieben? Ob mich, eine Mitte zwanzig jährige Witwe mit zwei Kindern, überhaupt jemand lieben könnte. Aber so generell?", frage ich ihn. „Natürlich. Egal ob Witwe oder nicht. Jeder hat das Recht sich zu verlieben. Auch du", antwortet Shuji mir. Gerade als er noch etwas sagen will, fängt meine Kleine zu strampeln an. „Hier", lege ich seine Hand auf meinen Bauch und genieße jede Bewegung. Kurze Zeit später verabschieden wir uns und ich sitze im Bett.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt