No. 179

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Seit unserem Gespräch, muss ich immer wieder an Takeomis Worte denken. Er ist für mich wie ein Bruder. Deshalb empfand ich es auch als komisch, mit ihm geschlafen zu haben. Wobei der Sex nicht schlecht war. Ich kenne ihn mein Lebenlang. Er hat mich aufwachsen sehen. Weshalb es ihm wohl auch so komisch vorkommt, etwas für jemanden zu empfinden, den man aufwachsen sehen hat und fast wie eine Schwester ist.

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Mit den höllischsten schmerzen die es gibt, liege ich im Krankenzimmer. Mein Verlobter rückt nicht eine Sekunde zur Seite. Immer wieder kommt eine Schwester oder der Arzt um zu schauen wie weit ich bin. „Okay Frau Sano. Ihr Kleiner will raus. Leider sind Sie noch nicht weit genug geöffnet", schaut der Arzt hoch. „Und was heißt das?", fragt Taiju etwas besorgt und wütend. Ich kann ihm ansehen, dass er mit mir leidet. „Wir müssen Sie für den OP fertig machen und ihn holen. Sonst könnte es kritisch für Sie beide werden", steht er auf. „Tai?", kommen mir die Tränen. „Sie können mit rein und Ihre Verlobte beruhigen. Das Sie da sind, wirkt schon beruhigend und Sie verspürt nicht so viel Angst", kommt es warm von der Schwester. „Wo sind meine Brüder?", will ich wissen. „Ich hab sie angerufen. Sie müssten bald hier sein", küsst er meine Hand. Recht schnell werde ich für den OP vorbereitet. Als ich auf den Gang geschobene werde, kommen gerade meine Brüder und engsten Freunde an. „Warte!", drehe ich mich zu Takashi um. „Hast du es dir überlegt?", will ich von meinem besten Freund wissen. „Ja. Ich will sehr gerne der Patenonkel von eurem Sohn werden", drückt er lächelnd meine Hand.
Während der OP hab ich nichts gemerkt, nur das zerren. Keinen Augenblick später höre ich auch schon die Schreie unseres Sohnes. „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben einen gesunden Jungen", hält uns der Arzt unser Baby entgegen. Während ich zu gemacht werde, wird unser Junge gemessen und gewogen. Zusammen mit meinen Männern komme ich zurück in das Krankenzimmer und ich bekomme meinen Sohn direkt in die Arme. „Er ist so wunderschön~", hauche ich. „So schön wie seine Mutter", küsst Taiju mich. Bevor ich was antworten kann, klopft es auch schon und meine Freunde und unsere Familie kommen rein. „Dürfen wir unseren jüngsten Zuwachs vorstellen? Das ist Kenma Shiba", drehe ich den kleinen zu allen um. „Er ist so winzig", kommen Shin die Tränen. Taiju nimmt ihn mir ab und alle dürfen ihn begutachten und streicheln. Besonders Mikey hat es ihm angetan. Kenma will seinen Finger nicht mehr los lassen. „Du hast einen Fan", lache ich schwach. „Ich bin der coolste Onkel. Das hat er schnell begriffen", kommt es stolz von meinem Bruder. „Na los. Ihr habt später noch genug Zeit. Mutter und Kind müssen sich erholen", scheucht Takashi alle raus und gibt uns so Zeit für uns. Tatsächlich merke ich, wie meine Augen schwerer werden.

Nach meiner Untersuchung dürfen wir endlich dieses Krankenhaus verlassen. Eine geschlagene Woche musste ich hier verbringen. Taiju fährt uns drei schnell nach Hause und nimmt ihn mir direkt ab, als ich rein gehe. „Lass uns ihn in sein Bettchen bringen. Dann kann er ruhig weiterschlafen", geht er vor. Die Zeit vor der Entbindung haben wir genutzt und mein altes Kinderzimmer in meinem Elternhaus zu seinem Kinderzimmer zu machen. Taiju ist bei mir eingezogen und haben auch so noch einiges in dem Haus gemacht. Ich wollte alles, was mich an Ran erinnert los werden. Kleinere Dinge, habe ich wie ein Schatz in eine Kiste gepackt und in meinen Schrank versteckt. Ran wird immer ein Teil meines Lebens bleiben und Tai weiß und akzeptiert es.

Die ersten Monate waren schwer. Beide haben wir kaum geschlafen. Kenma ist nachtaktiv und lebhaft, wenn andere schlafen wollen und müssen. Da ich gut von zuhause aus arbeiten kann, hab ich mich dazu bereiterklärt, nachts aufzustehen und mich um unseren Sohn zu kümmern. Mein Verlobter hat sichtlich ein schlechtes Gewissen und bringt mir daher immer wieder kleinere Geschenke mit. Von Zeit zu Zeit kam es vor, dass wir uns über Kleinigkeiten anfangen zu streiten. Wir schieben es auf die zu kurzen Nächte und ich hoffe, dass das auch wirklich der Grund ist. „Manchmal hab ich das Gefühl, dass Kenma eher dein Sohn ist, als Tais. So ruhig wie er immer bei dir ist", kümmere ich mich um den Haushalt, während mein Bruder mit seinem Neffen spielt. „Ich bin halt voll cool", strahlt er mich an. „Wie läuft es zwischen dir und Taiju?", fragt er. „Langsam können wir endlich die Nächte länger schlafen, aber...", schaue ich auf meine Hände runter. „Aber?", kommt Mikey mit Kenma auf den Arm zu mir in die Küche. „... aber wir streiten uns immer noch. Die kurzen Nächte... dazu noch der Stress mit seinen Restaurants... kaum Zeit für sich... ich hab Angst", kommen mir die Tränen. „Wovor?", setzt mein Bruder sich an den Esstisch. „Das es so weitergeht. Das wir uns mehr und mehr zoffen. Das wir uns trennen", setze ich mich zu ihm und kitzle meinen Sohn. „Es ist ziemlich viel passiert in der kurzen Zeit eurer Beziehung. Ihr hattet nicht wirklich Zeit, euch richtig kennenzulernen. Mit dem zusammenziehen fängt die Beziehung erst richtig an. Ihr habt so einiges übersprungen durch die Schwangerschaft", kommt es von ihm. „Ich hätte Kenma also nicht bekommen sollen?", werden meine Augen größer. „Nein! Das meinte ich nicht damit. Ich lieben den kleinen Fratz. Jeder von uns. Es ist nur so, ihr beide konntet nicht die Zeit zusammen alleine verbringen, die man braucht um jemanden richtig kennenzulernen", versucht mein Bruder zu erklären. „Ich weiß was du damit sagen willst. Und ich weiß es ja selber... wir beide wissen es. Ich hab einfach nur keine Ahnung wie es weiter gehen soll zwischen uns", mache ich mich wieder an die Hausarbeit.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt