No. 111

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„Mei~ das tut mir so leid", kommt er zu mir und nimmt mich in den Arm. Kaum liegt mein Kopf an seiner Brust, fange ich an zu heulen. Es tut so weh... so dermaßen weh. „Er ist ein Arsch", streichelt er mir den Rücken. „Ja", kommt es nur von mir. Nach einer Weile bin ich fertig und wir setzen uns hin. „Hat er dir wenigstens gesagt warum?", reicht mein Bruder mir ein Tuch. „Er kann das Bild nicht los werden. Wie ich mit der Waffe vor der Leiche von Kaori stehe", schnäuze ich ins Tuch. „So ein Vollidiot", reicht Shin mir was zu trinken. „Und dann sagt er noch, dass er mich immer lieben wird", fange ich an zu lachen. „Hey. Wie klingt das für dich: ich schließe den Laden und wir gehen ein Eis essen", kommt er in mein Blickfeld. Ich nicke nur. Lächelt steht er auf und schließt die Türen ab. Kurz verschwindet er nach hinten und zieht sich um. „Ich bin soweit", steht er vor mir. Nickend folge ich ihm und zusammen gehen wir die Straße hoch. Mit einem Eis in der Hand gehen wir weiter. „Pizza?", nickt Shin in die Richtung eines Imbisses. „Klar", leuchten meine Augen. Wir kaufen für alle Pizzen und gehen dann nach Hause. „Danke", gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und schließe auf. Als mein Blick auf die dreckige Uniform im Garten fällt. Mein Bruder folgt meinem Blick, drückt mir die Kartons in die Hand und schmeißt die Uniform durch das offene Fenster. „Mikey soll sich später darum kümmern", hält er mir die Tür auf.

Gerade als Shin und ich am Essen sind, kommen Mikey und Izana ins Wohnzimmer. „Wow Pizza!", strahlen Mikeys Augen und er setzt sich zu uns. „Was ist der Anlass?", kommt nun auch Izana dazu. „Ich", zeige ich auf mich selber. „Kein Bock zu kochen?", steckt er sich das erste Stück in den Mund. „Nope. Taiju hat mit mir Schluss gemacht. Seine Uniform liegt in Hauswirtschaftsraum", beiße ich in das nächste Stück. „Ernsthaft?", entgegnet Mikey. Ich nicke nur. „Oh man Mei", will er mich in den Arm nehmen. „Ich bin am Essen", schaue ich ihn böse und mit vollem Mund an. Meine Brüder reden nicht mehr darüber, wofür ich ihnen dankbar bin. Als alle voll sind, liegen wir auf dem Sofa und schauen irgendetwas im Fernsehen. Plötzlich klingelt es an der Tür. „Ich gehe nicht!", mache ich es mir noch gemütlicher. „Ich geh ja schon", meckert Mikey und steht auf. „MEEEII~!", brüllt lallend eine tiefe Stimme nach mir. „Verzieh dich! Sie will dich nicht sehen!", höre ich meinen Bruder. Ich wechsle kurz einen Blick mit Shin und Izana und zeitgleich stehen wir auf. Als ich in den Flur einbiege, glaube ich meinen Augen nicht. „Taiju?", kommt es nur von mir. „Mei~ da is ja meine wundervolle Mei-Mei~", stützt er sich an der Tür ab. „Du bist rotzevoll. Du solltest gehen", geht Shin auf ihn zu. „NEIN! Ich will zu meiner Mei-Mei", wird er lauter. „Warum sollte ich mit dir sprechen wollen?", kommt es emotionslos von mir. „Ich liebe dich, Babe. Komm zu mir zurück", wankt er auf mich zu. „Vergiss es!", geht Shin dazwischen. „Ich rede mit ihr und nicht mit dir!", schlägt er meinen großen Bruder. „RAUS!", werde ich wütend und gehe zu meinem Bruder. Izana und Mikey drücken ihn aus der Tür, doch er wehrt sich. „Du verschwindest jetzt lieber, oder ich verpasse dir eine!", stampfe ich wütend auf ihn zu. Meine Brüder wollen mich aufhalten, doch als sie in meine Augen sehen, weichen sie lieber zurück. Sie wissen ganz genau, wenn ich wütend bin, sollte man mich nicht auf dem falschen Fuß erwischen. „Ich hab einen Fehler gemacht. Komm zu mir zurück und wir vergessen das alles", wankt Taiju auf mich zu. „Ich sagte, du sollst VERSCHWINDEN!", trete ich ihn über den Hof. „Egal wie oft du es auch versuchen magst, meine Antwort wird immer die selbe sein. Du hast mir das Herz gebrochen, Taiju Shiba. Also scher sich weg!", gehe ich rein und knalle die Tür. Ohne ein weiteres Wort gehe ich in mein Zimmer und schmeiße mich heulend in mein Bett. Ich will ihn nie wieder sehen. Erst macht er aus heiterem Himmel Schluss, nur um dann Stunden später völlig blau bei mir aufzutauchen und mich zurück haben wollen. Die Tatsache, dass wir vor zwei Tagen das letzte mal mit einander geschlafen haben, blende ich aus. Aber wieso fühle ich mich nur so benutzt? Ach, scheiß auf die Männer. Ich werde mich auf die Schule und meine Zukunft konzentrieren. Die Kerle können mir gestohlen bleiben. Ich rapple mich auf und gehe unter die Dusche. Nachdem ich endlich fertig bin, ziehe ich mich um und direkt ins Bett.

Am nächsten Tag stehe ich mit aufgequollenen Augen vor dem Spiegel und betrachte mich eine Weile. „Oh man...", lege ich mit meiner Routine los. Während des Frühstücks sagt keiner ein Wort und ich lege mir kalte Löffel auf meine Augen. „Haaaa~", lehne ich mich zurück und genieße die angenehm kühle. „Wollen wir?", kommt Mikey zu mir. „Ich muss noch meine Bento machen", nehme ich die Löffel aus dem Gesicht und stehe auf. „Hab ich gestern gemacht", stellt Shin mir grinsend meine Box hin. „Danke", strahlen meine Augen. „Viel Spaß euch beiden", verabschiedet er uns und zusammen mit meinem Bruder, fahren ich los.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt