No. 128

13 0 0
                                    

Ich muss wieder etwas in der Zeit gesprungen sein, denn heute ist die Beerdigung meines Mannes. Emotionslos ziehe ich mir mein schwarzes Kleid an und stecke Kenma in seinen Anzug. Ran wartet in der Küche schon auf uns und begleitet uns zum Auto. Auf dem Friedhof angekommen, weicht mein guter Freund mir nicht von der Seite. Emmas schönster Tag im Leben, wird für immer mit einem Schatten bedeckt sein. Er wird immer mit dem Todestag meines Mannes in Verbindung stehen. Es hätte nicht schlimmer sein können.

Die Beerdigung ist mittlerweile 3 Monate her und heute bin ich wieder bei meiner Untersuchung. „Frau Kisaki. Sie bekommen ein Mädchen", teilt mein Arzt mir mit. Freudig schaue ich auf den Monitor. In den letzten Wochen ist Ran ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Wenn ich ihn und meine Brüder nicht gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich kaputt gegangen. Doch alle haben sie mich unterstützt, so gut es ging. „Und? Fertig?", kommt Ran auf mich zu. „Ja. Ich bekomme ein Mädchen", zeige ich ihm das Bild. „Sieht für mich immer noch nach nichts aus", legt der Große seinen Kopf schief. „Arsch!", boxe ich ihn. „Hast du Hunger?", fragt er mich, als wir im Auto sitzen. „Ramen?", schaue ich auf. Grinsend startet er den Motor und zusammen fahren wir zu Angry und Smilie. „Hey Jungs", komme ich freudig rein. „Mei. Ran. Willkommen. Setzt euch doch. Das übliche?", kommt es von Angry. „Ja bitte. Mach aber eine Große Schale draus. Mein Mädchen hat tierischen Hunger", lege ich die Hand auf den dicken Bauch. „Bald ist es soweit, oder?", kommt Smilie zu uns und stellt uns was zu trinken hin. „Ja. In ein paar Monaten werde ich Mutter", schaue ich wehmütig in die Ferne. „Er fehlt mir so", kommen die Tränen. „Hey~ wir sind alle für dich da. So wie wir es schon immer waren", legt Smilie eine Hand auf meine Schulter. „Er hat recht", legt meine Begleitung seine auf meine Hand. „Danke Jungs. Für alles", wische ich mir die Tränen weg.
Nachdem wir gegessen haben, fahren wir zu Mikey und Draken um Kenma zu holen. „Ich hoffe ihr habt euch gut um ihn gekümmert", komme ich rein. „Was denkst du denn? Er ist mein geliebter Neffe", strahlt Mikey stolz. „Und? Was sagt der Arzt?", kommt Kenny mit dem Jungen zu uns. „Dem Baby geht es gut, trotz der Umstände. Und es wird ein Mädchen", lächle ich. „Oh wow", strahlt mein Bruder und legt seinen Kopf an mein Bauch. Plötzlich zuckt er auf. „Sie tritt mich", zeigt er auf die Kugel. „Wirklich?", legt Ran neugierig seine Hand drauf. Auch Kenny tut es ihm gleich. Genau in dem Moment tritt sie wieder. „Oh wow. So etwas habe ich noch nie gespürt", strahlt Ran mich an. Eine Weile halten wir Blickkontakt, bis sich mein Junge bemerkbar macht. „Ich hab gut auf beide aufgepasst", lacht Kenny und übergibt mir Kenma. Wir verabschieden uns und fahren nach Hause. „Ich muss dann leider los. Wenn du willst, bring ich nachher Pizza vorbei?", bleibt Ran sitzen. „Du weißt das du das nicht machen musst? Du hast ein eigenes Leben und musst es nicht nach mir und den kleinen richten. Außerdem solltest du dir auch mal Zeit für dich gönnen. Du bist non Stop bei uns", habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich bin ihm wirklich für seine Unterstützung dankbar, aber ich will nicht das er alles aufgibt was er sich so hart erarbeitet hat. Nicht für irgendeine Frau mit Kind. „Ich mach das wirklich gerne", lächelt dieser sanft. Als ich gerade die Tür rein bin, klingelt auch schon das Telefon. „Hallo?", gehe ich ran. „Hey Schwesterherz. Wie lief es beim Arzt?", will meine Schwester wissen. Kurzerhand erzähle ich ihr wie es lief. „Ran und ich waren noch bei Angry und Smilie essen. Und bei dir so?", frage ich nach. „Ran hängt echt an euch beiden, oder?", kommt es von ihr. „Ja ich weiß. Ich hab ihn so oft schon gesagt, dass er das nicht braucht und sein Leben weiter leben soll, aber das interessiert ihn nicht. Er ist lieber hier, anstatt sein Leben zu führen", setze ich mich hin. „Mei?", entgegnet sie. „Emma?", antworte ich ihr. „Dir ist schon klar, dass er dich liebt, oder?", kommt es nur von meiner Schwester. „Was? Das ist doch Quatsch. Das bildest du dir nur ein. Er ist ein guter Freund der mir durch eine schwere Zeit hilft. Mehr nicht", spiele ich es runter. „Ja klar. Und ich glaube an den Weihnachtsmann. Mei! Warum sonst sollte er immer bei euch sein, wenn er dich nicht lieben würde? Das ist doch so offensichtlich. Seit Jahren schon", entgegnet sie. „Wie meinst du das?", frage ich nach. „Schon als wir noch Teenager waren, hat er sich doch immer an dich ran gemacht", erklärt sie mir. „Ja und? Das war doch nur Spaß", kommt es von mir. „Mei?...", seufzt sie auf. „Oh nein!", stehe ich ruckartig auf. „Hast du es jetzt endlich gemerkt?", kommt es von Emma. „Was mach ich nur?", setze ich mich wieder. „Du solltest mit ihm reden. Liebst du ihn auch? Schließlich hast du nichts dagegen ihn um dich und Kenma zu haben", kommt es nur von meiner Schwester. „Emma! Mein Mann ist vor 3 Monaten gestorben! Meinst du ich schmeiße mich direkt dem nächsten um den Hals!", werde ich lauter. „So meine ich das nicht. Denk einfach darüber nach. Außerdem wäre nichts verwerfliches daran, wenn du dich neu verliebst. Du hast das Recht dazu dich wieder zu verlieben", legt sie einfach auf.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt