No. 140

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„Bist du öfters hier?", fragt Kei mich, während wir auf unsere Getränke warten. Wie soll ich nur antworten? Ich muss meine Stimme etwa verstellen, damit er mich nicht sofort erkennt. „Ich war schon ein paar mal hier. Und du?", antworte ich. Was noch nicht einmal gelogen ist. Zwar am Tag, aber immerhin. „Auch. Ich hab dich hier noch nie gesehen", entgegnet er. „Ich dich auch noch nie. Jemand wie du, würde mir sofort auffallen", kommt es nur von mir. Wenn wir auch zu unterschiedlichen Zeiten hier sind, kann das passieren. Immer wieder geht mein Blick zu Emma. „Keine Sorge. Deiner Freundin passiert nichts. Kenny ist ein guter und anständiger Mann", beruhigt Kei mich. „Das kann jeder von seinem Freund behaupten", strecke ich ihm die Zunge raus. „Wie heißt du?", fragt er mich. Shit. Was antworte ich nur? „Makoto. Und du bist?", schaue ich ihn an. „Keisuke", antwortet er mir. „Was machst du beruflich, Keisuke?", heuchle ich Interesse vor. „Ich bin Besitzer eines Ladens", gibt er grob an. Das es sich dabei aber um eine Tierhandlung handelt, lässt er wohl aus. Kommt bei Frauen wohl nicht so gut an, was Keisuke Baji? „Und du?", will er wissen. „Ich bin Standortleiterin eines Namenhaften und Weltweit agierenden Unternehmen in der Technik Branche", haue ich auf die Kacke. „Echt? Und das in deinen jungen Jahren?", grinst er schmierig. Boa ist das eklig. Ich muss mich echt zusammen reißen um nicht die Augen zu verdrehen. „Wie alt schätzt du mich denn?", rücke ich näher. „Anfang zwanzig", schätzt er. „Nicht schlecht. 26", korrigiere ich ihn. „Danke dafür, aber ich sollte wieder zu meiner Freundin zurück", nehme ich das Glas und gehe zu Emma. „Danke das du auf sie aufgepasst hast", rufe ich Draken zu und wir gehen zurück in unsere Lounge. Plötzlich merke ich einen Blick auf mir. Als ich den Raum absuche, bleibe ich bei Ran hängen. Scheiße. Hat er mich erkannt? Ich winke ihm zu und schenke ihm ein süßes Lächeln. Als er aufsteht und zu mir will, gehe ich schnell hoch zur Lounge. „Ich glaube Ran hat mich erkannt", setze ich mich zu Emma. „Wie das?", will sie wissen und nimmt sich einen der Drinks. „Du hast ihm doch ein Bild von mir geschickt", schaue ich sie an. „Oh shit! Er redet mit Yuri", sehe ich ihn beim Barkeeper. Immer wieder geht sein Blick zu mir. Ich hoffe nur, dass er dicht hält und mich nicht verrät. Aber andererseits, warum sollte er seinen Boss anlügen. Plötzlich steuert er uns an. „Fuck! Er kommt. Verhalte dich normal und lass mich das machen", setze ich mich hin und fange ein belangloses Gespräch mit Emma an. „Guten Abend die Damen. Genießen Sie es hier?", steht er vor uns. „Und Sie sind?", schaue ich ihn an. „Ran Haitani. Meinem Bruder und mir gehört der Schuppen", stellt er sich vor. „Eine schöne Atmosphäre haben Sie hier", schaue ich mich um. „Danke. Wir tuen alles, damit sich unsere Gäste hier wohlfühlen", setzt er sich zu uns. „Natürlich müssen wir auch das vorgegeben Alter überprüfen. Wenn ich also um die Ausweise bitten dürfte?", grinst er mich an. Fuck! Was nun? „Und wer garantiert und, dass Sie wirklich der sind, den Sie vorgeben zu sein?", schaue ich ihn eindringlich an. „Hier", zieht er sofort seinen Ausweis. „Mei. Glaubst du wirklich, ich erkenne nicht meine Ehefrau? Und vor allem, wenn meine Schwägerin mir noch Minuten vorher ein Bild von ihrem Outfit schickt?", grinst er. „Ich dachte es klappt noch eine Weile länger", seufze ich aus. „Es spricht für sich, dass du mich in dieser Maße erkennst hast", lächle ich ihn an. „Kommt mit zu uns. Dann kann euch kein Typ anmachen", steht er auf. „Sollten wir nicht den Abend vor der Hochzeit getrennt verbringen?", frage ich nach. „Ach. Das ist so altmodisch", hält er mir seine Hand hin. „Unter einer Bedingung kommen wir mit. Ich will sehen, wann die ersten uns erkennen. Kei hat es nicht", grinse ich. Kurz spannt Ran sich an. „Draken hat uns sofort erkannt", gibt Emma zu. „Er wird aber nichts sagen", antwortet sie mir auf meinen entsetzten Blick. „Abgemacht", schlägt er ein und zusammen folgen wir ihm. „Wenn es länger als 30 Minuten dauert, werden wir unsere Hochzeitsreise an einem Ziel deiner Wahl verbringen. Sollte es allerdings kürzer sein, dann meine Wahl", hält er mir die Hand hin. „Abgemacht", schlage ich ein. „Er wird bestimmt ein paar Tricks auf Lager haben, um uns zu entlarven. Also pass auf was du sagst", flüstere ich Emma noch zu. Diese nickt nur. Bisher konnten wir uns nicht einigen, wohin die Reise geben soll. Also wird sich hier und jetzt entscheiden, ob Hokkaido oder Osaka. „Ich habe hübsche und nette Gesellschaft dabei", stellt er uns vor. „So sieht man sich wieder", kommt es von Kei. „Vielleicht ist es ja Schicksal?", lächle ich ihn an. Wieder spannt Ran sich an. „Und? Was treibt euch in diesen Club?", fragt Ran uns. „Meine Freundin wurde heute befördert. Das muss gefeiert werden", antworte ich ihm. „Befördert? Was machst du denn beruflich?", will er wissen. Er weiß genau, dass sie Grundschullehrerin ist. „Ich bin ab morgen Assistentin", antwortet sie ihm. „Was machst du denn so beruflich?", will Rindou wissen. „Ich habe mit Kindern zutun", antwortet sie ihm. „Oh. Und was genau?", hakt mein Mann nach. Er will, dass sie sich verplappert. „In einer Kinderarztpraxis", antwortet sie weiter. „Okay. Fertig mit den Fragen? Wir sind hier um Rans letzten Abend in Freiheit zu feiern. Also weniger reden, mehr trinken", hebt Mikey sein Glas. Bei ihm muss ich besonders aufpassen. Keiner kennt mich so gut wie er.

Falling in Love Tokyo Part 2 (a Tokyo Revanger Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt