Kapitel 19

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Harper PoV.

„Ich...Ich.", noch als ich das sagte kamen mir wieder die Tränen. „Entschuldige. Ich wollte dir nicht zu nahetreten.", ruderte er sofort zurück. „Nein schon gut. Ihr habt ein Recht darauf es zu wissen. Immerhin lasst ihr mich ja hier bei euch wohnen. Wofür ich euch allen übrigens sehr dankbar bin.", brachte ich dennoch etwas unsicher heraus. „Du musst aber trotzdem nicht mit mir darüber reden, wenn du nicht möchtest.", ließ Jayden mir die Wahl. Zögerlich setzte ich mich an die Küchentheke und richtete meinen Blick wieder auf ihn. „Ich konnte vorhin nicht mehr schlafen, weil..., weil ich von dem Vorfall in der Gasse geträumt habe. Aber...Aber diesmal ging es nicht so glimpflich aus. Ich... Sie... Sie haben..." Ich konnte den Satz nicht beenden, denn ich stand kurz davor zu weinen.

„Schon okay. Ich weiß was du sagen willst. Du musst es nicht aussprechen.", als er das sagte kam er ein paar Schritte näher und lehnte sich mir gegenüber an die Küchentheke. Ich nickte nur. „Was machst du eigentlich hier unten?", fragte ich ihn schließlich, sobald ich meine Stimme wiedergefunden hatte und mir die Tränen von den Wangen rieb. „Ich bin wachgeworden, weil ich dachte etwas gehört zu haben." „Oh man. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.", entschuldigte ich mich kleinlaut. „Schon gut.", wank er ab. „Ich sollte vielleicht wieder hochgehen. Sonst wird Ava noch wach und weckt Grace.", suchte ich nach einer plausiblen Erklärung. „Wolltest du nicht eigentlich was trinken?" Er hatte mich ertappt. Ich wollte eigentlich nur so schnell wie möglich aus der Küche raus, denn die Gefühle die Jayden in mir hervorrief verwirrten mich sehr.

„Äh. Ja richtig. Ich habe die Gläser nicht gefunden." Er ging zu einem Schrank gegenüber dem Kühlschrank, nahm ein Glas heraus und gab es mir. „Hier." „Danke.", ich schenkte ihm, so gut es nach einer Heulattacke eben ging, ein Lächeln. Dann nahm ich mir das Wasser und goss mir etwas davon ein. Ich beeilte mich das Glas zu leeren, damit ich mich so schnell, wie möglich aus dem Staub machen konnte. Das leere Glas stellte ich in die Spülmaschine und ging zur Tür. Bevor ich aber hinaus ging, drehte ich mich nochmal zu Jayden um, welcher aus dem Küchenfenster sah. „Danke nochmal für alles." „Kein Problem.", drehte er sich zu mir um und schenkte mir ein kleines Lächeln. Danach drehte ich mich um und ging wirklich die Treppe nach oben. Im Schlafzimmer legte ich mich wieder zu Grace und Ava ins Bett. Ich war schon fast eingeschlafen, als ich noch mitbekam das jemand die Tür öffnete und ins Zimmer schaute. Nachdem die Tür sich schloss, dämmerte ich vollständig weg.

Am nächsten Morgen fand ich, zu meinem Erstaunen, erst sehr spät aus dem Bett. Meine Uhr zeigte schon 10:30 Uhr an. Kein Wunder bei der unruhigen Nacht und diesmal lag es nicht an Ava. Als ich mich andersrum drehte, fehlte von Grace und Ava jedoch jede Spur. Sie waren wahrscheinlich unten. Und da ich wusste das die Kleine bei Grace in guten Händen war, machte ich mich in aller Ruhe fertig. Das hieß ich nahm eine ausgiebige Dusche und schminkte mich leicht, und versuchte damit einige blauen Flecken abzudecken, die die beiden Männer von gestern Abend auf mir hinterlassen hatten. Danach zog ich mir noch frische Sachen an und machte mich langsam auf den Weg nach unten. Unten traute ich meinen Augen nicht. Denn Wiedererwartens stand nicht Grace mit Ava im Arm hier unten, sondern Jayden.

Ich blieb überrascht in der Tür stehen und beobachtete die beiden eine Weile. Jayden hatte auch heute wieder nur eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Mit dem einem Arm hielt er Ava fest und mit dem anderen hielt er sich sein Telefon ans Ohr. Ava schien es aber nicht zu stören, dass es Jaydens Arme waren. Denn so wie es von hier aussah, schien sie zu schlafen. Jedenfalls hatte die Kleine ihre Hände in sein T-Shirt vergraben und ihren Kopf an seine Brust gekuschelt. Schade, dass mein Handy oben war, denn das wäre jetzt ein supersüßes Foto gewesen. Als er mich schließlich bemerkte, beendete er kurze Zeit später sein Telefonat. „Gut geschlafen?", fragte er mich schließlich und schob sein Handy in seine Hosentasche. „Ja. Und selbst?" „Auch gut." „Wo sind eigentlich Grace und die anderen?", fragte ich ihn verwundert. „Arbeiten. Heute ist immerhin Donnerstag.", erwiderte er mit einem Grinsen im Gesicht. „Oh stimmt. Daran hab ich überhaupt nicht mehr gedacht."

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt