Kapitel 46

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Harper PoV.

Fertig mit Tischdecken machte ich mich gerade wieder auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich blieb abrupt stehen, wie, als wäre ich gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Vorhin hatte ich Ava auf den Teppich des Wohnzimmers gelegt. Dort lag sie auch immer noch. Jedoch andersrum. Sie hatte sich wahrscheinlich selbst auf den Bauch gedreht. Denn es war sonst keiner weiter hier gewesen, der das hätte tun können. Ich ging zu meinem Mädchen hinüber und setzte mich neben sie. Dann nahm ich die Kleine auf den Arm und sah sie an. „Wie hast du das denn gemacht meine Maus? So lange war ich doch gar nicht weg gewesen?", stellte ich ihr die ultimativen Fragen. Auf die ich, wen wunderte es, keine Antwort bekam. Aber die wohl wichtigste Frage war wohl, wie lange sie das schon konnte oder ob es jetzt gerade das erste Mal war.

„Kommst du essen meine Engel?", riss meine Mum mich aus meinen Gedanken. „Ich komme." Mit diesen Worten erhob ich mich und folgte ihr ins Esszimmer. Auf den Weg dorthin fragte ich sie, „Ist es normal, wenn sich Babys von selbst auf den Bauch drehen?". Sie sah mich überrascht von der Seite an. „Das ist völlig normal. Warum?" Ich antwortete ihr, „Als ich gerade ins Wohnzimmer kam, lag Ava nicht mehr auf dem Rücken, wie ich sie vorhin hingelegt habe. Aber es war sonst niemand dort gewesen, der sie hätte drehen können.". „Du musst dir keine Sorgen machen mein Schatz. Das ist völlig normal. Das ist eine frühe Vorstufe des Krabbelns. Die Kleine wird jetzt ja auch schon vier Monate alt, dann dauert es auch nicht mehr lange, bis sie durch die Wohnung flitzt." „Okay.", lächelte ich sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Im Esszimmer angekommen, setzten wir uns an den Tisch und warteten bis Dad und Jayden kamen. Zehn Minuten später waren wir komplett und fingen an zu essen. Wir beide hatten heute früh Pancakes gemacht sowie Rührei und Bacon, da ich mittlerweile wusste, dass Jayden und auch mein Dad lieber herzhaft frühstückten. Und ich musste schon zugeben, dass meine Mum und ich es sehr gut hingekommen hatten. Nach dem Frühstück verabschiedete Jayden sich noch von meinen Eltern und holte seine Sachen von oben. Als er wieder unten im Flur war, meinte ich zu ihm, „Ich bring dich noch zum Auto. Kannst du kurz Ava nehmen?". „Klar.", schenkte er mir ein kleines Lächeln, während er mir die Kleine abnahm. Um ihn nicht zu lange warten zu lassen, zog ich mir schnell Jacke und Schuhe an. Dann nahm ich Jayden Ava wieder ab und folgte ihm nach draußen.

Bisher hatten wir beide noch nicht über den Kuss geredet und ich hoffte wirklich, dass er es jetzt nicht mehr ansprach, bevor er fuhr. Am Auto angekommen, schloss er gerade sein Auto auf, legte seine Tasche in den Kofferraum und drehte sich dann zu mir um. Bitte, bitte sprich es nicht an., betete ich zu Gott. „Du kommst klar?", fing er ein Gespräch an. „Ja. Alles gut. Ich krieg das schon hin. Danke.", lächelte ich ihn an. „Gut. Dann werde ich mich jetzt auf den Weg machen, damit ich pünktlich zuhause bin." „Ja. Das solltest du wohl." „Okay.", erwiderte er nur. „Auch wenn ich weiß, dass du ordentlich fährst. Aber fahr bitte trotzdem vorsichtig.", legte ich ihm ans Herz. „Mach ich. Du musst dir deshalb keine Sorgen machen." Jetzt nickte ich. Ich nahm all meinen Mut zusammen, ging auf ihn zu und umarmte ihn zum Abschied.

Zwei Minuten später lösten wir uns wieder voneinander. Jayden sah mir in die Augen. Dann zu Ava. Er näherte sich uns langsam, strich der Kleinen, welche Jayden aufmerksam ansah über den Kopf und küsste sie auf die Stirn. Ich wollte nicht neidisch werden, aber es half nichts. Sie war noch ein Baby., versuchte ich eine plausible Erklärung zu finden. Womit ich allerdings nicht rechnete, war, dass Jayden meine Wange küsste. Diese zarte Berührung ließ meinen Körper wieder einmal durchdrehen und sorgte dafür, dass mein Unterleib sich zu Wort meldete. In dem es mir mit einem Pochen signalisierte, dass es auch noch da war. Himmel Herrgott nochmal! Völlig perplex stand ich vor ihm und versuchte zu verarbeiten, was gerade passiert war. „Bis bald Prinzessin. Wir sehen uns Harper und ruf an, wenn du wieder abgeholt werden musst."

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt