The Fate of Life

Kapitel 99

Harper PoV.

Die Woche drauf hatten Grace und ich uns verabredet. Jayden war arbeiten und ich hatte, da heute Freitag war, frei. Da ich noch etwas das schöne Wetter genießen wollte, weil der Frühling sich ankündigte, die Temperaturen deutlich gestiegen waren und die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwachte, gingen wir zuerst mit Ava eine große Runde spazieren, bevor wir zu den Kings nachhause liefenDort angekommen machten wir uns einen Kakao und setzten uns zusammen ins Wohnzimmer, während Ava auf dem Teppich spielte. Das Haus war komplett still und ich hatte draußen auch kein Auto gesehen, weshalb ich davon ausging, dass die anderen wohl auch alle auf Arbeit waren. „Ist keiner da?", blickte ich über meinen Tassenrand zu Grace, die sich mit angezogenen Knien auf die andere Seite des Sofas gesetzt hatte.

„Nein. Die Jungs sind arbeiten und meine Mum hat einen Termin. Frag mich aber nicht wo. Ich hab selbst keine Ahnung.", nippte sie an ihrem Kakao. „Okay.", legte ich beide Hände um die warme Tasse. „Ich muss dir noch was erzählen.", fing ich unsicher an. „Was denn?", wurde ihr Blick gleich durchdringend und neugierig. „Es könnte sein, dass...", machte ich eine Pause, weil ich mich überwinden musste diese Worte auszusprechen. Hätte ich nächste Woche kein Termin beim Frauenarzt gehabt, hätte ich es ihr wahrscheinlich noch nicht erzählt. Aber da ich jemanden brauchte, der auf Ava aufpasste, blieb mir wohl nichts anderes übrig. „Es könnte sein, dass...", wurde Grace ungeduldig. Okay. Augen zu und durch. „Das Jayden und ich miteinander geschlafen haben.", hielt ich die Luft an und wartete gespannt auf eine Reaktion von ihr.

„Meinst du das ernst?", wusste Grace selbst nicht so recht, ob sie mir das glauben sollte oder nicht. „Ich fürchte schon.", nickte ich beschämt, da ich irgendwie mit einer anderen Reaktion ihrerseits gerechnet hatte. „Und warum sagst du es mir jetzt? Was ist der Grund?", konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Jetzt verstand ich rein gar nichts mehr. Sie schien nicht sauer zu sein, dass ich es ihr erst jetzt erzählte. Noch dazu hatte sie mich durchschaut. Wahrscheinlich hatte sie es eh schon geahnt, immerhin hatte ich mich bei ihr ausgeheult, dass Jayden nicht mit mir schlafen wollte. „Gut. Du hast mich erwischt. Ich hab nächste Woche einen Frauenarzttermin und bräuchte jemanden der eventuell auf Ava aufpasst.", rückte ich schließlich mit der Sprache raus.

„Wann genau?", sah sie mich mit fragendem Blick an. „Dienstag 9:00 Uhr." „Tut mir leid, aber ich hab Frühschicht. Ich kann aber meine Mum fragen, wie es bei ihr aussieht. Sie nimmt die Kleine bestimmt, wenn sie keinen Termin hat. Zur Not bleibt noch mein Dad. Oder Serena.", suchte sie mögliche Alternativen, weil sie ein schlechtes Gewissen bekam, dass sie keine Zeit hatte. „Grace hol mal Luft. Es ist nicht schlimm. Wirklich. Ich kann deine Mum ja nachher mal fragen und zur Not frag ich wirklich Serena, solang sie keine Verabredung mit Mason hat.", versuchte ich sie zu beruhigen. „Gut okay.", nickte sie leicht. „Aber jetzt wieder zum wichtigen Thema. Wie wars?", wackelte sie neckisch mit ihren Augenbrauen. „Ganz gut." „Ernsthaft jetzt?", sah sie mich etwas ungläubig an.

„Du willst mir keine Details verraten?" „Es ist dein Cousin Grace. Ich weiß nicht, ob das so gut wäre." „Och komm schon.", schmollte sie, wie ein kleines Kind und klimperte gleichzeitig mit ihren Augen. „Grace...", sah ich zur Decke. „Du musst mir ja keine genauen Details darüber geben, wie Jayden war oder wie groß sein Schwanz ist." „Grace!", rief ich entsetzt und warf sogleich ein Kissen nach ihr. Gekonnt wich sie diesem aus, wobei sie beinah etwas von ihrem Kakao verkippt hätte. „Aber jetzt mal im Ernst Harper. Ich will nur wissen, wie es für dich war. Der Rest interessiert mich nicht und geht mich auch gar nichts an.", ließ sie einfach nicht locker. Ich lehnte mich zum Tisch, stellte meine fast leere Tasse ab und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.

Nach einem letzten Blick auf Ava, die fröhlich mit ihrer Maus spielte, fing ich schließlich doch an zu reden. „Wie schon gesagt, es war ganz gut.", gab ich noch nicht zu viel Preis, was Grace aber nicht reichte und deswegen sofort nachharkte. „Wie darf ich das verstehen?" „Meine Vermutung, dass es höllisch weh tut, hat sich leider bestätigt. Es war ziemlich unangenehm und tat schon ordentlich weh. Aber es war trotzdem schön. Auch, weil Jayden es mir so angenehm, wie möglich gemacht hat.", senkte ich peinlich berührt meinen Blick. „Das heißt der Schwanz meines Cousins ist nicht klein, sondern ziemlich groß." „Grace.", vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Wieso hatte ich mich überhaupt darauf eingelassen mit ihr darüber zu reden.