Kapitel 98

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Harper PoV.

Am Wochenende nach unserem Friedhofsbesuch hatte ich beschlossen den anderen zu erzählen, dass ich mich bald operieren ließ. Denn sie wussten es noch nicht. Sowohl Grace als auch Jayden und ich hatten bis jetzt darüber bewusst geschwiegen. Ich wollte es ihnen erst sagen, wenn es wirklich sicher war und nichts mehr dazwischenkommen würde. Und das war es jetzt, wo der Termin stand, ja. Es war erst 9 Uhr und trotzdem waren wir alle schon hellwach. Penelope hatte uns nämlich heute zum Frühstück eingeladen. Da wollten wir wenigstens pünktlich sein. Gegen viertel zehn saßen wir drei dann im Auto, damit wir spätestens 9:30 Uhr dort waren.

Bei den Kings angekommen, stiegen wir gerade aus dem Auto aus, als auch schon die Tür aufging und Grace darinstand. „Guten Morgen.", rief sie uns schon von Weitem zu. Ich winkte ihr kurz, um zu signalisieren, dass ich sie verstanden hatte. Erst als ich die Stufen zur Eingangstür erklomm, erwiderte ich ihren Gruß mit einem einfachen, „Morgen.". Von Jayden der dicht hinter mir war, bekam sie dasselbe zu hören. „Kommt doch rein. Die anderen warten schon auf euch.", forderte sie uns auf einzutreten. Wir kamen ihrer Aufforderung natürlich sofort nach. Zogen uns im Flur Schuhe und Jacken aus und liefen dann weiter in Richtung Wohnzimmer. Bevor ich allerdings durch die Tür trat, wurde mir schlagartig klar, dass Aiden und Penelope noch gar nicht wussten, dass wir jetzt zusammen waren.

Jedenfalls konnte ich mich nicht daran erinnern es ihnen gesagt zu haben. Die einzigen die es bis jetzt wussten, waren meines Erachtens nach meine Eltern. Deswegen drehte ich mich zu Jayden um, der mit Ava auf dem Arm hinter mir stand und sah ihn an. „Deine Tante und dein Onkel wissen doch noch gar nicht, dass wir jetzt zusammen sind. Oder?" „Nicht von uns. Aber ich bin mir sicher, dass einer der anderen es ihnen gegenüber schon erwähnt hat. Mach dir deswegen jetzt keine Sorgen. Und wenn sie es noch nicht wissen wollte, klären wir sie eben auf. Das wird schon.", drückte er mir einen Kuss auf die Lippen und deutete mit seinem Kopf Richtung Wohnzimmer. Ich drängte meine Bedenken nach seinen Worten in den Hintergrund, weil ich wusste, dass er Recht hatte.

Es hatte sich wahrscheinlich eh schon rumgesprochen, dass wir zusammen in Blue Ridge waren. Da konnten Aiden und Penelope wohl ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen. „Morgen ihr drei.", kam es sogleich freundlich von Penelope. „Guten Morgen.", gab ich zurück. „Und danke für die Einladung.", fügte ich schnell noch hinzu. „Kein Problem. Setzt euch doch.", zeigte Jaydens Tante zum Esstisch, wo die anderen bereits Platz genommen hatten. Sie besaßen zum Glück einen sehr großen Esstisch, sonst wäre das mit uns allen etwas schwierig geworden. Noch dazu befürchtete ich, dass es in ein paar Jahren wohl noch voller werden würde als jetzt schon. Erfreulicherweise war ich nicht die Einzige, die nicht zur Familie gehörte. Serena saß ebenfalls mit am Tisch.

Direkt neben Mason natürlich. Und es schien so, als würden die beiden unterm Tisch Händchen halten, was mich unwillkürlich lächeln ließ. Auch hier wiederholte ich meine Worte, „Guten Morgen" nochmal. Nicht das Aiden noch dachte, dass ich ihn nicht beachtete. Wir bekamen ein „Guten Morgen" zurück, bevor Jayden sich mit Ava hinsetzte. „Soll ich dir noch irgendwas helfen Penelope?", fragte ich höflich, weil ich mich sonst schlecht fühlte sie alles machen zu lassen. „Ach quatsch mein Kind. Setz dich hin.", wies sie mich an. „Gleich. Ich würde noch Avas Brei warm machen, wenn das in Ordnung ist?", vergewisserte ich mich, dass es Okay war. „Natürlich. Geh ruhig." „Danke. Ihr braucht nicht auf mich warten.", forderte ich sie auf, damit das Essen nicht kalt wurde.

Immerhin hatte Penelope sich große Mühe gegeben. Es gab frische Brötchen mit allerlei Belegen, die man sich nur wünschen konnte, sowie Rührei und Speck. „Ach Papperlapapp. Wir können die fünf Minuten wohl gerade noch warten, ohne zu verhungern.", beschloss sie. Weil ich ihr nicht nochmal widersprechen wollte, nickte ich leicht und beeilte mich in die Küche zu kommen, um Avas Brei warm zu machen. Es dauerte keine fünf Minuten, sondern nur drei, bis ich wieder am Tisch saß. Das war für die anderen das Startzeichen dafür, dass sie endlich essen konnten. Ich nahm Jayden Ava ab und setzte sie auf meinen Schoß. Denn mittlerweile konnte sie schon mit Hilfe sitzen, weshalb ich zum Füttern nicht mehr zwingend ihren Maxi-Cosi benötigte.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt