Kapitel 43

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Grace PoV.

Wir weinten beide gemeinsam. Ihre Rede war so herzergreifend gewesen. Sie hatte recht, mit dem was sie sagte. Jayden und Mason hatten ihre Eltern auch viel zu früh verloren. Aber sie hatten wenigstens die ganze Zeit ein gutes Verhältnis zueinander gehabt. „Es ist in Ordnung. Du musst dich nicht rechtfertigen.", versuchte ich sie zu beruhigen. Ich lief um den Tisch herum, schloss sie in meine Arme und drückte die beiden fest an mich. Ich strich ihr über den Kopf, während Harper sich mit einer Hand an meinem Pullover festklammerte. „Ist es weit bis zu deinen Eltern?", strich ich über ihre Haare. „Es geht. Es sind ein bisschen mehr als 70 Kilometer.", schluchzte sie immer noch. „Und wie kommst du dahin?" „Wahrscheinlich mit dem Bus oder der Bahn. Ich muss mal schauen." Ich nickte nur als Zeichen, sie verstanden zu haben.

„Wo wohnen deine Eltern denn?" „In Lake Forest. Ursprünglich bin ich auch von dort. Aber Maddie, Noah und ich sind vor einem Jahr nach Los Angeles gezogen. Auch wegen dem Job meiner Schwester und ihrer Schwangerschaft.", erzählte Harper mir von ihrer Vergangenheit. „Jetzt habe ich auf jeden Fall etwas Neues über dich rausgefunden.", lächelte ich sie mild an und sah zu ihr nach unten. Harper musste über diese Aussage lächeln. „Aber eigentlich gefällt mir nicht, dass du dort mit der Bahn hinfahren willst. Allein ja. Aber nicht noch mit einem Baby und Gepäck." „Ich schaff das schon.", versuchte sie mich zu beruhigen. Das funktionierte aber nicht. Wenn ihr auf der Fahrt irgendwas zustieß. Nicht auszumalen, was alles passieren könnte.

Ich war absolut dagegen, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhr. Zur Not würde ich sie persönlich dort hinfahren. Oder aber Jayden. Das war eine gute Idee. Ich konnte ihn ja mal fragen. Wieder zuhause von unserem Shoppingtrip war ich müde und kaputt. Es war echt anstrengend gewesen, weil auch so viele andere Leute noch unterwegs waren. In der Einfahrt stand Jayden sein Range Rover. Perfekt. Wenn alle da waren, musste ich es wenigstens nicht mehrfach erklären. Als ich die Haustür mit meinen Schlüssel aufschloss und das Haus betrat, fand ich sie alle am Esstisch sitzen. Ich streifte schnell Jacke und Schuhe ab, bevor ich mich zu ihnen gesellte. „Hallo alle zusammen.", begrüßte ich sie und drückte Mum und Dad noch einen Kuss auf die Wange.

„Hallo mein Schatz. Und wie war euer Tag?", wollte meine Mum von mir wissen. „Schön, aber anstrengend.", antwortete ich, als ich mich geschafft auf meinen Stuhl niederließ. „Und hast du sie gefragt?", kam es komischerweise von meinem Dad. „Ja habe ich. Aber nein." „Von was redet ihr?", wollte Jayden wissen. Ich war mir nicht sicher, ob die anderen ihm schon von unserem Vorhaben erzählt hatten. Anhand seiner Reaktion tippte ich eher auf nein. „Ob Harper mit uns Weihnachten feiert.", brachte sich Mason jetzt ein. „Sowas verpasst man eben, wenn man nicht mehr hier wohnt.", sprach Logan aus. Mein Dad wandte sich wieder an mich und fragte erneut, „Was hat sie gesagt?". „Harper feiert nicht mit uns...Sie fährt zu ihren Eltern.", kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

„Aber ich dachte, sie haben keinen Kontakt mehr?", fügte Mum hinzu. „Jetzt wieder. Sie hat mir erzählt, dass sie ihre Eltern noch aus dem Krankenhaus angerufen hat. Harper hat ihnen auch von Maddie erzählt. Sie wollte mit ihnen Weihnachten feiern, da sie, dass immer zusammen gemacht haben und sie uns nicht auseinanderbringen wollte. Sie meinte nur, dass sie mit ihren Eltern vor eurem Gespräch", dabei sah ich Dad an, „angerufen hat." Er nickte nur schwach. „Das heißt jetzt?", fragte Logan verwirrt. „Sie kommt nicht hier her. Wir feiern allein, so wie sonst auch immer.", klang Mason etwas genervt. „Wo wohnen ihre Eltern?", wollte Jayden wissen. Seht ihr. Ich wusste, dass er was dagegen haben würde. „In Lake Forest. Ungefähr 70 Kilometer von hier entfernt."

„Und wie kommt sie dort hin?", stocherte er weiter. Und wie er etwas dagegen hatte. „Sie meinte, sie würde mit der Bahn dort hinfahren." Anhand seines Gesichtsausdrucks sah ich, dass ihm diese Tatsache so überhaupt nicht gefiel. Er verkniff es sich aber etwas dazu zu sagen. „Wann will sie dahin?", fragte diesmal Mason. „Harper meinte, am 21. Dezember will sie hinfahren."
„Wie lange hat sie vor zu bleiben?", wollte Dad wissen. „Ein bis zwei Wochen, je nachdem wie es harmoniert." „Jetzt lasst das Kind erstmal essen und danach könnt ihr sie weiter ausfragen.", rettete mich meine Mum. Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu und fing an eine Kleinigkeit zu essen. Immerhin hatten Harper und ich vorhin erst etwas gegessen.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt