Jayden PoV.
In meinem Auto angekommen verband ich mein Handy mit meiner Freisprechanlage und rief Grace zurück. Es war aber nicht meine kleine Cousine, die abnahm, sondern mein Bruder. Über diese Tatsache war ich zwar verwundert, aber wartete wenigstens ab, bis er mir erzählt hatte, warum sie so ein Telefonterror veranstaltet hatten. Wenigstens hatte ich mein Handy im Wohnzimmer bei Aylin liegen gelassen, als wir miteinander geschlafen hatten. „Jayden? Bist du noch dran?", fragte er mich wahrscheinlich schon zum vierten Mal. Da erst fiel mir auf, dass ich wieder in Gedanken bei Aylin war. Ich wusste nicht genau was sie Besonderes an sich hatte, aber da war auf jeden Fall etwas. „Ja ich bin noch dran.", antwortete ich leicht genervt.
„Außerdem wäre es schön, wenn du mir verraten könntest, warum ich über 50 entgangene Anrufe habe." „Jetzt halt mal die Luft an. Ich war gerade dabei es dir zu erklären." „Dann schieß los." „Du musst ins Krankenhaus kommen." Alarmiert horchte ich auf. „Was ist passiert?" „Du solltest lieber herkommen, damit ich es dir in Ruhe erklären kann, ohne dass du dich aufregst." „Mason sag mir jetzt auf der Stelle was passiert ist!", ging mir seine Geheimniskrämerei langsam auf die Nerven. „Nein. Erst wenn du im Krankenhaus bist. Immerhin fährst du, nehme ich mal an, gerade.", wies er mich zurecht. „Na schön. Ich beeil mich. Bis gleich.", legte ich auf. Ich malte mir zwar die unterschiedlichsten Szenarien aus, aber was mich dann erwartete, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Im Krankenhaus angekommen, was eine gefühlte Ewigkeit gedauert hatte, sah ich Logan, Mason und eine schlafende Grace im Flur sitzen. Von Harper fehlte jede Spur. Aber wenn es was Familiäres war, ging es sie ja eigentlich auch nichts an. Als ich vor den dreien zum Stehen kam, schauten Mason und Logan mich an. Sie sahen irgendwie vorwurfsvoll aus. Auch wenn ich nicht genau wusste, warum. Sie konnten von meiner kleinen Nummer doch noch gar nichts wissen, oder? „Alter da bist du ja endlich.", seufzte Logan. „Ist was mit Penelope? Oder warum sitzt ihr drei hier rum." Ich ließ meine Augen nochmals über alle drei schweifen, als ich etwas Ungewöhnliches bemerkte. Mein Blick blieb bei Grace hängen. Sie hatte sich an Logan gelehnt und sah vollkommen fertig aus.
Jedoch war sie plötzlich nicht mehr so dünn. Sie konnte aber nicht so schnell zugenommen haben und um schwanger zu sein fehlte ihr ein Freund. Das konnte nur eins bedeuten, Ava!. Bevor ich diesen Gedanken noch weiter vertiefen konnte, riss mich Mason aus meinen Gedanken. „Wo warst du Jayden?" „Ich war unterwegs." „Was heißt hier unterwegs? Du bist nicht mal an dein verficktes Handy gegangen.", warf mein kleiner Bruder mir ernsthaft vor. „Ich hab mich mit jemanden getroffen. Na und?" „Dabei hast du aber was Wichtiges vergessen oder bessergesagt jemanden?" Ich schaute ihn nur verwirrt an. „Wen denn?", stand ich auf dem Schlauch. „Wen denn? Ist das dein Ernst? In der letzten Zeit gab es doch nur sie. Und jetzt weißt du nicht mal von wem ich spreche."
So langsam kam ich doch dahinter, „Harper.". „Ja. Sie war mit Ava allein zuhause. Hast du dir nicht eigentlich wegen den beiden frei genommen?" „Ja.", brachte ich nur leise raus, denn ich konnte sehr gut nachvollziehen, warum sie auf mich sauer waren. „Was ist mit ihr? Geht es ihr gut?" Logan schüttelte den Kopf. „Ihr geht es alles andere als gut. Sie hat sich eine Lungenentzündung eingefangen." „Woher wisst ihr das?" „Grace hat es uns vorhin erzählt. Sie war dabei, als die Ärzte sie untersucht haben." „Was ist denn passiert?" „Keine Ahnung. So genau wissen wir es auch nicht.", antwortete Mason diesmal wieder. „Als ich in deine Wohnung kam, war sie bewusstlos." Der Schock saß tief. „Das kann doch nicht sein. Als ich gegangen bin, ging es ihr doch noch gut. Was ist in der Zwischenzeit passiert?"
„Wir wissen es nicht. Sie hatte mich dann angerufen und ist, während wir telefoniert haben, zusammengebrochen. Ich hab mich echt beeilt zu ihr zu fahren, aber ich musste noch mit Aiden reden. Auch wenn das erfolglos war und ich es mir im Endeffekt hätte sparen können." „Das war ja klar, dass er kein Verständnis dafür hat.", erwiderte Logan. „Fuck.", dabei trat ich gegen einen herumstehenden Mülleimer. Die anderen Leute schauten mich alle entsetzt an, aber das war mir im Moment sowas von egal. „Wäre ich doch nur dageblieben!", warf ich mir jetzt selbst vor. „Sei ehrlich zu uns Jayden. Wo warst du?", fragte jetzt Logan. „Ich...", stockte ich. Ich musste es ihnen wohl oder übel erzählen, sie würden sonst keine Ruhe geben. Ich nahm mir einen der Stühle und setzte mich vor die drei. Danach fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht. Es war alles meine Schuld!
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...