Jayden PoV.
Gestern Abend war ich noch zu meiner Familie gefahren, wo Harpers Eltern sich ebenfalls noch aufhielten. Dort hatte ich ihnen alles nochmal ganz genau erzählt und geschildert. Inklusive dem Fakt, dass ich gestern noch kurz mit Harper gesprochen hatte, sie aber noch sehr müde und schwach war und deshalb sehr schnell wieder eingeschlafen war. Dann waren wir gegen späten Abend nachhause aufgebrochen. Dort verbrachte ich meine gesamte Zeit noch mit meiner kleinen Prinzessin, da ich sie tagsüber etwas vernachlässigt hatte. Auch, wenn es aus einem guten Grund war. Irgendwann schlief Ava in meinen Armen ein, weshalb ich mich mit ihr ins Bett legte und mit der Kleinen kuschelte. Diese Nacht hatte ich schon wesentlich besser geschlafen. Und da sich das Krankenhaus nicht nochmal gemeldet hatte, war ich guter Dinge.
Ich fuhr am nächsten Tag erst gegen frühen Nachmittag ins Krankenhaus, da man mir gestern noch sagte, dass Harper vorher wohl nicht auf die Normalstation kommen würde. Meine gepackte Tasche hatte ich in den Kofferraum geschmissen. Die würde ich erst nachher holen, wenn ich mit Sicherheit wusste, dass Harper nicht doch noch länger auf der Intensivstation bleiben musste. Mit ihren Eltern hatte ich außerdem abgesprochen, dass ich sie nachher anrief und ihnen sagen würde, ob sie herkommen konnten oder nicht. Je nachdem, auf welcher Station Harper sich noch befand. Im Krankenhaus angekommen, erkundigte ich mich gleich, wo Harper war. Nachdem die Frau am Empfang meine Personalien abgeglichen hatte, teilte sie mir schließlich mit, dass meine Freundin vor gut einer halben Stunde auf die Normalstation verlegt wurde.
Ich bedankte mich noch freundlich bei ihr, bevor ich meine Sachen zusammensammelte und mich auf den Weg zu Harpers Zimmer machte, wo ich ab heute wohl die nächsten Tage auch mit schlafen würde. Gerade als ich vor ihrem Zimmer ankam, sah ich Dr. Miller am Ende des Ganges auftauchen. Er schien mich ebenfalls zu bemerken, da er mir mit einem Handzeichen signalisierte, dass ich kurz warten sollte. Ohne es zu hinterfragen, kam ich seiner stillen Aufforderung nach und wartete, bis er sich von seinem Gesprächspartner verabschiedet hatte und nun geradewegs auf mich zukam. „Schön, dass ich Sie treffe Mr. King. Ich wollte sowieso noch mit Ihnen sprechen.", waren seine ersten Worte mir gegenüber. „Ist irgendwas passiert?", horchte ich alarmiert auf.
„Nein. So weit ist erstmal alles in Ordnung. Ich wollte nur mit Ihnen über das weitere Vorgehen sprechen." „Okay. Aber vorher würde ich gerne wissen, wie ihre Nacht war.", deutete ich mit meinem Kopf auf die Tür neben mir. „Ereignislos. Das heißt keine Schwierigkeiten oder andere Komplikationen.", versicherte mir der Arzt. „Gut.", nickte ich kurz. „Andere Vorkommnisse?", schob ich noch hinterher, um alles auszuschließen. „Ms. Wilson war in der Nacht einmal wach gewesen und hat nach Ihnen gefragt.", gestand er mir. „Und?", hakte ich nach. „Nachdem wir Ihr erklärt haben, dass Sie nachhause gefahren sind und morgen wiederkommen, war das für Sie in Ordnung und Ms. Wilson hat danach weitergeschlafen.", beruhigte er mit seinen Worten mein Gewissen.
„Das ist gut. War sie heute schonmal wach?", kam mir eine neue Frage in den Kopf, die ich auch sogleich aussprach. „Heute früh. Da hat Sie was gegessen und getrunken. Dann wieder geschlafen.", beantwortete er mir meine Frage. „Sie müssen verstehen Mr. King, dass eine solche OP den Körper bis aufs äußerste erschöpft. Da ist es ganz normal, dass Sie die nächsten Tage noch etwas schwach ist und viel schläft. Damit will ich Ihnen jetzt keine Sorgen bereiten, aber darauf müssen Sie sich einstellen.", legte er mir ans Herz. „Verstanden.", nickte ich erneut. „Und jetzt nochmal zum weiteren Vorgehen.", begann der Arzt von neuem. „Okay.", antwortete ich kurz, um ihn nicht zu lang zu unterbrechen.
„Die Herzklappe, die wir Ms. Wilson eingesetzt haben, arbeitet, stand jetzt, genauso, wie wir uns das vorgestellt und erhofft haben. Deshalb haben wir ihre Freundin auch auf die Normalstation verlegt. Sie ist jetzt noch an ein EKG angeschlossen. Das wird auch die nächsten Tage noch so bleiben, um einfach sicherzugehen, dass wir nichts übersehen und die guten Ergebnisse nicht nur von kurzer Dauer sind.", machte er mir verständlich. Seine Worte konnte ich sehr gut nachvollziehen, weshalb ich sie einfach so hinnahm. „Wenn es nichts weiter gibt, würde ich jetzt gern zu meiner Freundin.", brach ich die Stille zwischen mir und Harpers Arzt. „Natürlich. Ich werde nachher nochmal vorbeisehen." „In Ordnung. Und danke.", streckte ich ihm meine Hand entgegen.
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...