Kapitel 40

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Harper PoV.

D: „Wie bitte? Das kann nicht sein?"

H: „Doch Dad. Sie lebt nicht mehr."

M: „Was ist passiert?"

H: „Sie... Sie und Noah hatten einen Unfall als sie auf dem Weg ins Krankenhaus waren. Sie...sie sind beide tot."

D: „Seit wann denn?", fragte mein Dad, deutlich gefasster als ich und Mum.

H: „Vor ungefähr dreieinhalb Monaten."

M: „Und da hast du es nicht mal für nötig gehalten uns darüber zu informieren. So habe ich dich aber nicht erzogen."

H: „Tut mir leid Mum, aber ich musste das ganze erstmal selbst verarbeiten. Außerdem dachte ich, dass ihr es wüsstet. Es war wochenlang in allen Nachrichten."

D: „Nein Maus, das wussten wir nicht. Ist das Kind auch tot?" Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollten, denn wenn ich es ihnen erzählte, hielten sie es mir bestimmt vor, warum ich es behalten hatte. Immerhin wollten sie es nie haben.

H: „Ich...Ich möchte jetzt bitte nicht weiter darüber reden." Ich beschloss, dass dies die beste Variante wäre. Ich sagte ihnen zwar nicht die ganze Wahrheit, aber ich log sie auf jeden Fall nicht an.

D: „Natürlich Maus. Was machst du gerade?"

H: „Ich bin im Krankenhaus."

M: „Was? Was ist passiert? Stimmt was mit deinem Herz nicht?", rief meine Mum hysterisch im Hintergrund.

H: „Nicht ganz. Ich habe mir eine Lungenentzündung eingefangen. Es geht mir aber wieder besser."

D: „Sollen wir vorbeikommen?" Diese Frage überraschte mich.

H: „Nein nicht nötig. Ich werde morgen entlassen."

M: „Sollen wir dich wirklich nicht besuchen kommen?"

H: „Nein. Es geht schon. Eigentlich wollte ich euch fragen, was ihr zu Weihnachten vorhabt. Ich würde nämlich gerne vorbeikommen. Natürlich nur, wenn ihr nichts dagegen habt."

D: „Wir würden uns sehr freuen, wenn du kommst. Nicht wahr Liebling?"

M: „Aber natürlich. Du kannst gerne vorbeikommen. Wann willst du kommen?"

H: „Ich weiß es noch nicht genau. Aber zu Weihnachten bin ich auf jeden Fall da. Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich schon ein paar Tage früher kommen würde?"

M: „Natürlich nicht. Wann denn?"

H: „Wie wäre es am 21. oder 22. Dezember?"

D: „Das hört sich gut an."

M: „Und du sagst das jetzt nicht einfach so?"

H: „Nein Mum. Versprochen. Ich... Ich möchte nicht allein Weihnachten feiern. Das war doch immer unser gemeinsames Fest."

M: „Das stimmt. Also sehen wir uns in ungefähr einer Woche?"

H: „Ja. Wir sehen uns. Bis bald."

D: „Tschüss meine Maus. Pass auf dich auf und bis Weihnachten."

H: „Auf jeden Fall. Bye Mum und Dad.", damit legte ich auf.

Ich war erleichtert. Irgendwie hatte ich aber auch ein schlechtes Gewissen, weil ich ihnen nichts von Ava erzählt hatte. Es würde eine Überraschung für beide, mit der keiner rechnete. Jetzt aber musste ich mich erstmal darauf konzentrieren hier rauszukommen und noch ein paar Geschenke zu besorgen. Das war ich ihnen schuldig, nachdem sie mir alle so geholfen hatten. Und für meine Eltern brauchte ich etwas als Entschädigung, für das verlorene Jahr. Denn es kam nicht zurück. Auch wenn man es sich noch so sehr wünschte. Wenigstens hatten wir letztes Weihnachten noch alle zusammen gefeiert. Nachdem ich dieses nervenaufreibende Telefonat hinter mich gebracht hatte, konzentrierte ich mich voll und ganz auf Netflix. Bis ich schließlich irgendwann einschlief.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt