Kapitel 86

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Harper PoV.

Nach dem wirklich leckeren Frühstück, wobei ich nicht wissen wollte, wie lange Jayden gebraucht hatte, um das so hinzubekommen, waren wir in die Stadt gefahren. Dort schlenderten wir durch die verschneiten Straßen, machten hin und wieder Halt in einem Geschäft und ließen unseren Bummel in einem sehr gemütlichen Café, direkt vor dem großen See, den man von dem Ferienhaus der Kings ebenfalls sehen konnte, ausklingen. Ava holte in ihrem Kinderwagen den verpassten Mittagsschlaf nach, den Jayden freundlicherweise über die nicht vollständig geräumten Fußwege schob, während ich bei ihm untergehakt neben den beiden her schlenderte. „Sollen wir zurück gehen oder willst du noch irgendwohin?", neigte Jayden seinen Kopf zu mir nach unten.

Ich lächelte ihn schüchtern an, schmiegte meine Wange an seinen Jackenärmel und antwortete, „Ich möchte nirgendwo mehr hin. Wir können ruhig zurück gehen.". „Sicher?" „Ganz sicher.", drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, wozu mein riesiger Freund sich zu mir runterbeugen musste, damit ich überhaupt drankam. Ein älteres Ehepaar, was gerade an uns vorbeilief, sah zwischen uns beiden und dem Kinderwagen hin und her, bevor sie ihre Köpfe zusammensteckten und tuschelten. Im ersten Moment dachte ich, dass sie etwas Böses sagten, doch als die Frau mich sanft anlächelte, verwarf ich diesen Gedanken sofort wieder und lächelte zurück. Aufgrund der schwierigen Wetterlage waren wir mit dem Auto runter in die Stadt gefahren, auch, wenn man sonst zu Fuß nur 30 Minuten gebraucht hätte.

Weshalb wir jetzt zu seinem weißen Range Rover, den man bei dem ganzen Schnee kaum noch sehen konnte, zurückliefen. Im Auto sitzend, schüttelte ich meine gefrorenen Glieder aus. Jayden drehte sofort die Heizung an, nahm meine gefrorene Hand zwischen seine beiden, zog sie zu sich herüber, pustete zwischen seine Finger und versuchte durch Reibung meine Hand wieder warm zu bekommen. „Am besten du gehst mit Ava zuhause eine Runde baden und wärmst dich und die Kleine wieder auf." „Mal schauen.", sah ich zwischen uns auf die Mittelkonsole runter. „Über was denkst du nach?", lehnte Jayden seine Wange an meine. „Nichts. Alles gut." „Okay.", zog er sich, nach einem letzten Streicheln über meine Wange zurück, schnallte sich an und startete den Motor, um loszufahren.

Wieder beim Haus angekommen, fuhr Jayden das Auto in die Garage und dann beeilten wir uns reinzugehen. Nachdem wir uns von Jacke und Schuhen befreit hatten, stand ich unschlüssig, was ich machen, geschweige sagen sollte vor Jayden. „Du hast doch was? Was ist los?", zog er mich in seine starken Arme. „Bist du sauer, wenn ich mit Ava baden gehe?" „Wegen sowas hast du jetzt die ganze Zeit gegrübelt?" „Sag bitte?", drängte ich ihn zu einer Antwort. „Natürlich nicht Harper. Ich geh schnell unten duschen und wir treffen uns im Wohnzimmer, hm? Dann sehen wir uns noch einen Film an und machen es uns gemütlich." „Und was wäre, wenn ich das nicht will?" Nichts verstehend sah mein Freund mich an. Was ich gut nachvollziehen konnte, weil ich mich im Moment selbst nicht verstand.

„Was wäre, ...wenn wir drei zusammen baden gehen?", sprach ich meine Idee aus. „Mit oder ohne Klamotten?", wollte Jayden wissen. „Mit.", kam es, wie aus der Pistole geschossen von mir. „Oder ohne?", fragte ich mich selbst, was den großen Jungen vor mir schmunzeln ließ. „Können wir uns vielleicht auf oben ohne einigen?", wusste ich gar nicht so genau, woher mein Mut plötzlich kam, sowas vorzuschlagen. „Natürlich können wir das. Aber wie gesagt, kann ich auch einfach duschen gehen.", ließ er mir einen Ausweg. „Nein.", zog ich ihn, ohne dass er noch etwas erwidern konnte, hinter mir her, die Treppe nach oben. „Na schön. Dann lass ich schonmal Wasser rein.", küsste er mich sanft auf die Lippen und verschwand dann im Badezimmer.

Ich selbst legte Ava auf dem Bett ab und lief zu meinem Kleiderschrank, um mir einen Slip rauszusuchen. Letztendlich entschied ich mich für eine schlichten schwarzen Slip. Den Rest meiner Klamotten schmiss ich auf einen Haufen, neben den Schrank, den ich nachher wegräumen würde. Avas Sachen folgten. Ich nahm lediglich ein Handtuch für mein kleines Mädchen raus und legte es ihr über den Rücken. Als letztes zog ich noch eine Boxershorts aus Jaydens Schrank, wobei ich darauf achtete, dass keine zu teure Marke draufstand. Dann lief ich ins Bad. Jayden war gerade dabei seine Hose auszuziehen, als ich ihm die neue Unterhose mit den Worten „Hier bitte.", rüber schmiss. Weil ich ihn nicht beim Umziehen beobachten wollte, drehte ich ihm den Rücken zu und wartete auf ein Zeichen, dass ich mich wieder umdrehen konnte.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt