Kapitel 71

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Harper PoV.

Widerwillig löste ich mich von Jayden, weil ich dringend Sauerstoff brauchte. Träge öffnete ich meine Augen, um in Jaydens zu sehen. Ein leises Lächeln stahl sich auf meine Lippen und auch Jayden strahlte übers ganze Gesicht. „Was machen wir jetzt?", fragte ich immer noch etwas atemlos. „Keine Ahnung.", zwinkerte er mir verschmitzt zu. „Ich hab leider keinen Fernsehen im Schlafzimmer, sonst könnten wir jetzt Netflix schauen.", sah ich bedröppelt an die leere Wand gegenüber von meinem Bett. Jaydens Grinsen wurde noch breiter und ich war mir sicher, dass seine nächsten Worten mir nicht gefallen würden. „Wir brauchen kein Fernseher, um Netflix zu gucken?" Versuchte er mir allen Ernstes weiszumachen. Weshalb ich nur verwirrt meine Stirn runzelte.

„Was meinst du damit?", stellte ich ihm deshalb eine außerordentlich dumme Frage. Jedoch wollte er mir auf meine Frage gar nicht antworten. Er bemühte sich nicht mal. Stattdessen fand er es äußerst amüsant, sich über mich lustig zu machen. „Weißt du noch, was du damals zu mir im Krankenhaus gesagt hast?" Ohne, dass er es überhaupt aussprechen musste, wusste ich genau, worauf er hinauswollte. Netflix and Chill., das hatte ich zu ihm gesagt. Natürlich lief mein Gesicht, da ich die richtige Bedeutung mittlerweile kannte, wieder mal hochrot an. Was in Jaydens Gegenwart aber auch nichts Neues mehr war. Weil ich mir meine Verlegenheit nicht ansehen lassen wollte, schubste ich ihn um, dass er umfiel und flach auf dem Bett lag. Mit mir auf seinem Schoß.

Möglichst sexy beugte ich mich zu ihm nach unten und stützte mich mit meinen Armen rechts und links neben seinen Kopf ab. Weil ich mir dabei aber extrem bescheuert vorkam, vergrub ich meinen glühenden Kopf an seiner Schulter. Nur hatte ich die Rechnung ohne Jayden gemacht. Er umschlang mit seinen Armen meine Taille und zog mich auf sich drauf, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Selbst als ich versuchte mich wieder hochzudrücken und von ihm runterzugehen, wusste er es zu verhindern. Mir blieb also nichts anderes übrig, als es über mich ergehen zu lassen. Obwohl ich mich ehrlichgesagt gerade nicht beschweren konnte. Ich legte meine Hände auf seine Brust und stützte meinen Kopf darauf ab. Jayden verschränkte locker seine Arme hinter seinem Kopf, wobei ich nicht drumherum kam auf seinen kräftigen Bizeps zu starren.

Mit schiefgelegten Kopf betrachtete der braunhaarige Junge mich aufmerksam. „Was ist?", fragte ich verwundert. „Ich liebe dich.", sprach er die Worte aus, die ich nie geglaubt hätte, jemals von ihm zu hören. Deshalb war es nicht wirklich überraschend, dass ich sinnfreie Wörter vor mich hin stotterte. Einfach, weil diese Wörter von ihm so unerwartet kamen. „Harper schau mich nicht so an. Ich wollte nur, dass du das weißt.", strich er mir behutsam ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Schließlich rang ich mich dazu durch, endlich das auszusprechen, was mir auf dem Herzen lag. „Ich liebe dich.", gab ich kleinlaut zu. „Ich weiß.", lächelte er mich sanft an. „Woher?", stotterte ich. „Von dir." „Was?", klang meine Stimme auf einmal total schrill.

„In der Nacht, in der ich hier geschlafen habe, hast du im Schlaf zu mir gesagt, dass du mich liebst. Und bevor du es leugnest. Du hast mich direkt mit Namen angesprochen. Es gibt also keine Ausrede." „Oh mein Gott.", rutschte ich von ihm runter. Peinlich berührt vergrub ich meinen Kopf in meinem Kissen und zog die Decke über mich, in der Hoffnung ich würde dadurch unsichtbar werden. Die Matratze bewegte sich und plötzlich lag die Decke neben mir. Jayden stützte sich über mir ab und sah auf mich herunter. „Du brauchst dich dafür nicht zu schämen. Ich find das irgendwie süß. Im ersten Moment war ich zwar etwas verwirrt und dachte mich verhört zu haben. Und weil ich Zweifel hatte, ob das der Wahrheit entsprach, hat Grace mich aufgeklärt, als ich es ihnen erzählt habe.", antwortete Jayden mir ehrlich.

Ungläubig sah ich ihn an, bevor ich seine Worte verstand und ich mein Gesicht erneut peinlich berührt im Kissen vergrub. Nur hatte ich die Rechnung ohne Jayden gemacht. Er drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er diese umgriff und mein Gesicht wieder in seine Richtung drehte. „Mir müsste es peinlich sein. Ich hab dir gerade aus heiterem Himmel gesagt, dass ich dich liebe, da braucht dir das garantiert nicht unangenehm zu sein.", strich er mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Wobei ich mich langsam echt fragte, wo die ganzen Haare herkamen, die er mir ständig wegstrich. Meine Wangen fühlten sich erhitzt an und diese Röte wollte einfach nicht weichen. „Ich sag es dir jetzt noch einmal und ich möchte, dass du mir genau zuhörst." Ohne jegliche Worte nickte ich.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt