Kapitel 25

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Harper PoV.

„Wo willst du hin?", ertönte seine tiefe und raue Stimme. Ich war schon wieder so in meinen Gedanken vertieft, dass ich erst bemerkte, dass er zu mir etwas gesagt hatte, als er seinen Kopf schieflegte und mich fragend ansah. Reiß dich mal zusammen. Es ging hier um deine kranke Tochter und nicht um deine Schwärmerei für diesen gutaussehenden Typen vor dir. „Ich...Also...Ich bin auf dem Weg ins Krankenhaus." Alarmiert sah er mich an, „Warum das denn?". „Ava geht es nicht gut. Sie hat kaum geschlafen und die ganze Zeit geweint. Außerdem ist sie sehr warm. Ich glaube sie hat Fieber." Zusätzlich fügte ich noch hinzu, „Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. Ich wollte leise sein, damit du weiterschläfst. Immerhin musst du morgen früh raus und...". Er unterbrach mich, „Warum hast du mich nicht geweckt?".

„Wie gerade gesagt, du musst früh aufstehen und arbeiten, deshalb..." „Ich habe dir schon des Öfteren gesagt, dass du mich wecken kannst wenn irgendetwas ist." „Ich weiß, aber trotzdem. Und ich...ich wollte euch nicht stören.", brachte ich hastig heraus. „Das hast du gehört?", klang seine Stimme etwas überrascht. „J...a?", stotterte ich unbeholfen. Amüsiert hob Jayden eine Augenbraue und betrachtete mich, wie ich nervös von einem Fuß auf den anderen trat. „Seit Ava da ist, habe ich einen ziemlich leichten Schlaf.", fügte ich mit zum Boden gesenkten Kopf hinzu, um mich irgendwie zu erklären, damit es nicht so rüberkam, als das ich gelauscht hatte oder so. Denn das hatte ich garantiert nicht. Sowas würde ich nicht machen.

Meine Wangen waren feuerrot und fühlten sich erhitzt an, weil mir irgendwie unangenehm war, mich mit ihm so offen darüber zu unterhalten. Denn so war ich nicht aufgewachsen. „Schon gut. Du musst dich nicht erklären. Dann muss ich mich wohl bei dir entschuldigen, dass wir dich geweckt haben." „Schon okay.", wimmelte ich seine Entschuldigung ab. „Ich bin da wohl selbst dran schuld.", räumte er plötzlich ein. „Wieso?", fragte ich verwundert. „Die letzten Tage habe ich nicht besonders viel mit dir geredet. Das tut mir leid, falls das unhöflich rübergekommen ist. Ich..."

Diesmal unterbrach ich ihn, bevor er weiterreden konnte. „Schon gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich dachte nur es liegt daran, dass du so viel Stress hattest und du deshalb Ruhe gebraucht hast. Du warst ja jeden Tag von früh bis spät arbeiten." Er sah mich kurz mit einem Blick an, welchen ich nicht zuordnen konnte, bevor er sagte, „Na los. Lass uns ins Krankenhaus fahren. Ich zieh mir nur schnell was anderes an." „Nein. Du solltest weiterschlafen. Ich schaff das allein. Außerdem...Was ist mit der anderen Frau?", fügte ich leise hinzu. „Gegangen. Schon vor einer ganzen Weile." „Ohh. Ist das also... machst du das immer so?", konnte ich mir meine Frage einfach nicht verkneifen.

Nur schien Jayden diese weder aus der Fassung zu bringen noch unangenehm zu sein. Locker antwortete er mir mit einem einfachen „Immer. Eine einmalige Sache. Keine weiteren Verpflichtungen." „Mhm.", war alles was ich noch herausbrachte. „Und jetzt warte hier. Ich zieh mir nur noch was anderes an." „Nein. Das musst du nicht. Ich schaff das allein.", versuchte ich sein Angebot abzuwimmeln. „Keine Widerrede.", unterbrach er mich und war schon fast aus dem Flur verschwunden. Geschlagen lehnte ich mich hinter mir an die Wand uns sah zu Decke, während ich nicht aufhörte Ava über ihren Rücken zu streicheln und ein paar Küsse auf die Mütze zu geben.

Keine zwei Minuten später kam er komplett angezogen wieder in den Flur und nahm sich ohne weitere Worte seinen Autoschlüssel von der Kommode. Am Auto angekommen setzte ich mich mit zu Ava auf die Rückbank. Sie war zwar eingeschlafen, dennoch war die Kleine sehr unruhig. Mit meiner Hand fühlte ich nochmal ihre Stirn. Diese war aber noch immer sehr warm. Um sie irgendwie zu trösten, strich ich ihr mit der Hand über den Kopf und küsste ihre Stirn. Mir war im Moment egal ob ich mich ansteckte. Ich würde liebend gerne auch mit ihr tauschen, einfach um ihr die Schmerzen zu nehmen. Fünf Minuten später kamen wir am Krankenhaus an. Ich sprang förmlich aus dem Auto und nahm Ava schnell auf meinen Arm und wir machten uns auf den Weg in die Notaufnahme.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt