Jayden PoV.
Gestern hatte ich mich nach dem Frühstück, welches sich schon wesentlich familiärer als das vorherige Abendessen angefühlt hatte, verabschiedet. Da war es allerdings auch schon 14:00 Uhr gewesen. Eigentlich wollte ich noch länger bleiben und am liebsten auch wieder bei Harper schlafen, aber da ich am nächsten Tag arbeiten musste und vor allem noch in aller Frühe aufstehen, war mir lieber, dass ich Harper, Ava und ihre Eltern nicht weckte. Sie hatte mir zwar versichert, dass das kein Problem wäre, aber ich fühlte mich so, wie es jetzt war, wesentlich besser. So kam es, dass ich gerade in einem Konferenzraum außerhalb von Los Angeles saß, nur um darauf zu warten, dass das Meeting endlich begann. In der Zwischenzeit beschäftigte ich mich eher notdürftig mit meinem Handy.
Ich hatte Harper vor gut 10 Minuten eine Nachricht geschrieben, welche sie jedoch noch nicht beantwortet hatte. Was ich ihr auch nicht verübeln konnte. Immerhin war es gerade mal um kurz vor acht. Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass ich mich nach ihr und meiner kleinen Prinzessin sehnte. Wenn es nachher noch nicht zu spät war, würde ich nochmal bei den beiden vorbeifahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat der Veranstalter dieses Meetings in den Raum und wandte sich mit ein paar freundlichen, begrüßenden Worten an seine Zuhörer. Wobei ich, wenn ich ehrlich war, jetzt schon keine Lust mehr hatte und einfach nur hoffte, es schnell hinter mich zu bringen.
Im Endeffekt ging es nur darum, wie die verschiedenen einzelnen Firmen für das neue Projekt zusammenarbeiten sollten, um das möglichst Beste herauszuholen und eventuell auftretende Probleme zu lösen bzw. am liebsten gleich zu umgehen. Sozusagen war es nur eine Absicherung, damit nichts außerplanmäßiges schief ging. Nach dem Meeting, was geschlagene fünf Stunden gedauert hatte, war ich vollkommen genervt und ausgelaugt. Denn immer, wenn mehrere große Firmen an ein und demselben Projekt arbeiteten, kam es zu völlig unnötigen Problemen, die nicht zur Debatte stünden, wäre nicht jeder darauf bedacht, für sich das Profitabelste aus dem Deal herauszuholen. Der Plan bestand nämlich darin ein ziemlich zerfallenes Viertel in Los Angeles abzureißen und neu zu bauen. Hauptsächlich den Standard an die umliegenden Viertel anzupassen, aber gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum, für mittellosere Menschen zu schaffen.
Klingt einfach. War in der Umsetzung jedoch, um einiges komplizierter. Als ich mein Handy nach Ende der Konferenz aus meiner Tasche zog, musste ich unwillkürlich lächeln, da Harper mir geantwortet hatte. Sie schrieb, wie sehr sie und die Kleine mich vermissten und sich darauf freute mich nachher zu sehen. Was mich in meinem Vorhaben nur noch bestärkte. Am oberen Bildschirmrand wurde mir eine weitere Nachricht angezeigt. Sie stammte von meiner Cousine. Da ihr Geschriebenes nur ganz kurz angezeigt wurde, war es mir unmöglich ihre Nachricht so schnell zu lesen. Das Einzige, was ich erkannte war, dass sie viel mehr Ausrufezeichen als eigentlich nötig benutzt hatte. Das ließ mich darauf schließen, dass ihr Anliegen anscheinend dringend war.
Nach einer kurzen Antwort an Harper, in der ich ihr versicherte nachher nochmal vorbeizukommen, öffnete ich Grace und meinen Chat. 'Wusstest du, dass Harper nächste Woche Sonntag Geburtstag hat!!!!!!!!!!! Und wenn ja, bring ich dich um, weil du es mir verschwiegen hast.' Ich verschluckte mich an meinem Wasser, wovon ich eben etwas getrunken hatte und prustete, los. Ein paar einzelne Leute, die noch immer hier im Raum saßen und sich unterhielten sahen mich komisch an. Nur konnte ich darüber gerade nicht nachdenken. Stattdessen las ich die Nachricht wieder und wieder, um mich zu vergewissern, dass das kein Scherz war und dieser Fakt wirklich dort stand. Harper hatte nächste Woche Geburtstag!, sickerte diese Information langsam in mein Gehirn durch.
Fuck!!! Harper hatte Sonntag Geburtstag!, konnte ich immer noch nicht so ganz glauben, was hier schwarz auf weiß auf meinem Bildschirm stand. Im Kopf rechnete ich schnell durch, welcher am Sonntag war. Der 14. Februar, stellte ich mit Entsetzen fest. Es war also Harpers Geburtstag und dann auch noch Valentinstag, welchem ich aber noch nie wirklich irgendwelche Bedeutung zugemessen hatte. Bis jetzt jedenfalls. Denn eigentlich stand schon fest, dass ich mir irgendwas Besonderes einfallen lassen würde, um sie zu überraschen. Nachher, wenn ich wieder in meinem Büro war, würde ich mit meinem Onkel sprechen und ihn fragen, ob ich mir Freitag frei nehmen könnte. Damit ich mit Harper übers Wochenende nach Blue Ridge fahren konnte. So fiel unser Urlaub genau auf Harpers freie Tage. Dann würden wir dort ihren Geburtstag verbringen.
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The Fate of Life
RomantizmHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...