Kapitel 28

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Harper PoV.

Vor dem Haus der Kings hielten wir schließlich an. „Du musst nicht nervös sein. Das wird schon.", sprach mir Jayden gut zu. Das half aber nicht besonders. „Und sie wissen sicher, dass ich mitkomme. Oh, man! Ich hätte lieber in deiner Wohnung bleiben sollen. Hast du noch Zeit mich zurückzufahren? Bitte.", flehte ich ihn an. „Beruhig dich. Alles wird gut gehen.", dabei sah er mir in die Augen. „Und was ist, wenn sie mich nicht mögen?" „Das werden sie. Und falls nicht, musst du nie wieder mitkommen. Ist das ein Deal." Ich atmete tief durch. „Deal." Nachdem ich mich wieder etwas gefasst hatte, stiegen wir schließlich aus. Ich nahm Ava auf den Arm und Jayden nahm unsere Taschen. Dann machten wir uns auf den Weg zur Haustür. Diese wurde aber schon geöffnet, bevor wir die Veranda überhaupt erreicht hatten.

In der Tür standen eine glückliche Grace und eine lächelnde Penelope. Letztere sagte, „Ich freue mich so, dass ihr beide gekommen seid. Tretet ein, wir haben nur auf euch gewartet mit dem Essen." Grace sah Jayden glücklich an. „Ich freue mich, dass du dich auch mal wieder bei unserem Spieleabend blicken lässt." „Ich freue mich so mittelmäßig.", sagte er. Wohlwissend, dass ihr dies nicht gefiel und nahm sie in den Arm. „Na komm her mein Großer. Lass dich drücken." Da Jayden jetzt von seiner Tante umarmt wurde, kam Grace auf mich zu. „Hey. Schön dich zu sehen. Wir waren uns nicht sicher, ob du mitkommst.", sprach sie leise und umarmte sie mich ebenfalls. Mit bedacht, da ich Ava noch auf dem Arm hatte. Nur machte sich mein schlechte Gewissen mit einem Mal wieder bemerkbar. Da ich diese großartige, herzliche Person angelogen hatte.

„Ehrlichgesagt wollte ich gar nicht mitkommen. Das hast du deinem Cousin zu verdanken. Er hat mich quasi überredet." „Dafür liebe ich ihn noch mehr und nach seiner Lüge war er es mir schuldig.", legte sie ihre Hand auf meine Schulter. „Sei bitte nicht sauer auf ihn. Er konnte nichts dafür.", verteidigte ich Jayden. „Jaja.", verdrehte Grace ihre Augen. Plötzlich wurde ich in andere Arme gezogen. „Es freut mich dich wiederzusehen.", meinte Penelope zu mir. „Danke für die Einladung." „Aber immer wieder gern. Und jetzt kommt, sonst wird das Essen kalt." Damit machte sich Penelope auf den Weg ins Esszimmer und wir folgten ihr. Dort saßen Logan, Mason und ein anderer Mann. Dieser hatte seine Augen auf mich gerichtet und schaute abwechselnd Ava und mich an. Allein seine Erscheinung machte mir Angst und ich fühlte mich sofort unwohl.

Glücklicherweise wurde ich von Mason abgelenkt. „Da ist ja mein kleiner Sonnenschein. Komm zu Mason." Bevor ich überhaupt realisiert hatte, was er sagte, hatte er mir die Kleine schon aus dem Arm genommen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Mason hör auf sie abzuküssen. Ava ist noch krank.", warf Grace ein. „Was hat denn mein kleiner Liebling?" Wir ignorierten seine Frage, die sowieso an das Baby gerichtet war. Kurz darauf stand Logan vor mir und zog mich ebenfalls in seine Arme. „Lang ist es her." „Das stimmt wohl.", beschämt senkte ich meinen Kopf. Der andere Mann stand jetzt ebenfalls und musterte mich von oben bis unten. Dabei durchliefen mich Schauer, welche sich nicht mal annährend so gut anfühlten, wie wenn Jayden mich anschaute.

„Möchtet ihr mir nicht euren Gast vorstellen?", erklang seine autoritär monotone Stimme. Die Frage an sich, war an niemanden speziell gerichtet. Deswegen wartete ich noch kurz, ob sich jemand dazu aufraffte mich vorzustellen, ansonsten blieb mir nichts anderes übrig, als es selbst zu machen. Schließlich fing Grace an zu reden. „Dad darf ich vorstellen. Das ist Harper. Harper das ist mein Dad Aiden." Ich hielt ihm meine Hand hin, welche er mit einem festen Händedruck seinerseits umschloss. „Freut mich sehr sie kennenzulernen Mr. King." Er schüttelte meine Hand kurz und musterte mich nochmals von oben bis unten. Erwidern tat er jedoch nichts. In dem Moment wurde mir klar, dass es eine blöde Idee war, mitzukommen. Ich war hier nicht erwünscht.

Ich machte mir schon Gedanken mit welcher Ausrede ich am schnellsten verschwinden konnte, als Grace mir einen Arm auf die Schulter legte. „Mach dir nichts draus. Er ist immer erstmal abweisend und zurückhaltend gegenüber anderen Personen." „Er mag mich nicht. Ich sollte besser gehen.", sprach ich so leise, dass nur sie es verstand. „Nein du bleibst hier. Der kriegt sich schon ein. Außerdem wo willst du denn hin?" „Ich könnte zurück zu Jaydens Wohnung laufen und..." Sie unterbrach mich, „Das kommt gar nicht infrage. Ich lasse dich nicht allein nachts durch die Stadt laufen.". Das sprach sie lauter aus als beabsichtigt, sodass sich alle zu uns beiden umdrehten. Jayden sah mich mit einem fragenden Blick an. Mit seinem Mund formte er lautlos ein „Was ist los?".

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt