Kapitel 83

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Harper PoV.

Meine ganzen Klamotten lagen verteilt auf dem Boden im Schlafzimmer. Es gab nämlich ein Problem. Einen Bikini fand ich nicht. Weder Grace noch ich hatten daran gedacht mir einen einzupacken. Ich war ehrlich, wenn ich sage, dass ich niemals damit gerechnet hätte, ihn im Winter in den Bergen jemals zu gebrauchen. Aber manchmal täuschte man sich eben gewaltig. Immerhin wusste Grace doch von dem Ferienhaus. Wieso hatte sie nicht daran gedacht? Gut. Ich musste mir selbst ebenfalls an den Kopf fassen, aber ich hatte ja keine Ahnung, was mich hier in Blue Ridge erwarten würde. Als Jayden aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer kam, sah er mich zwischen meinen herausgezerrten Klamotten am Boden sitzen. Glücklicherweise bemerkte ich seine Anwesenheit noch rechtzeitig, um die neue Unterwäsche, zwischen der anderen Kleidung zu verstecken.

„Was ist los Harper?", hockte er sich neben mich, umfasste mein Kinn und hob meinen Kopf leicht an. „Ich hab keinen Bikini dabei.", gab ich beschämt zu, da ich damit endgültig seinen Plan ruinierte. „Du hast doch Unterwäsche dabei." „Ja.", lief ich sofort rot an, als ich daran dachte, was es für welche war. Ich hatte zwar auch normale eingepackt, was Grace übrigens nicht wusste, trotzdem blieb eben auch die andere Art von Unterwäsche. „Zieh einfach die an." „Ich weiß nicht.", wurde ich allmählich unsicher. Plötzlich stand Jayden auf, um sich sein T-Shirt über den Kopf zu ziehen und sich dann wieder mit mir auf Augenhöhe zu begeben. Natürlich konnte ich nicht verhindern, wie schon etliche Male seine Bauchmuskeln eingehend zu betrachten und mich daran zurückzuerinnern, wie sie sich angefühlt hatten, was meine Finger zucken ließ.

Gleichzeitig stellte ich mir vor, wie sie sich wohl unter meinen Lippen anfühlen würden, was das verlangende Gefühl in meinem Unterleib augenblicklich zum Leben erwachen ließ. „Zieh es drüber. Da geht für heute so. Und wenn du willst, können wir morgen in die Stadt fahren und dir noch einen kaufen.", hielt er mir sein graues Shirt hin und unterbrach mich somit in meinen nicht ganz jungendfreien Gedanken. Das hatte natürlich zur Folge, dass meine Wangen sich rot verfärbten, weil mir bewusst wurde, dass ich zwischen meinen Beinen nass war. Na wunderbar! „Das ist nicht nötig. Also morgen in die Stadt zu fahren, meine ich.", wollte ich ihm keine Umstände machen, denn ich war mir sicher, dass er das Wochenende schon durchgeplant hatte. Immerhin waren wir beide berufstätig. Er mehr als ich.

„Na schön.", stimmte ich zu. Da Jayden mir sein T-Shirt immer noch hin hielt, nahm ich es schließlich an mich und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich aufstand, um im Bad zu verschwinden. Dort zog ich mir schnell Pullover, Hose und Socken aus. Als ich mich danach im Spiegel betrachtete, fing ich an zu grübeln, ob ich meinen BH anlassen oder ausziehen sollte. Einerseits zog ich ja noch Jaydens Shirt drüber. Andererseits lag es, wenn es nass war, eng an und ich konnte nicht garantieren, dass man eventuell mehr von meinen Brüsten sah, als mir lieb war. In der Hinsicht hatten es Männer wesentlich einfacher. Bei denen kam es nicht so häufig vor, dass man die Nippel durch das Kleidungsstück durchsehen konnte. Nicht so, wie bei Frauen, wo natürlich sofort jeder hinsah, sollte das mal der Fall sein.

Nach langem hin und her entschied ich mich dafür meinen BH anzulassen. Immerhin konnte ich noch nicht ganz sagen, ob das T-Shirt wirklich was bringen würde. Denn in ganz vielen Filmen blieb das Shirt nicht an Ort und Stelle, sondern wanderte nach oben, an die Wasseroberfläche. Zurück im Zimmer leuchtete nur eine der beiden Nachttischlampen. Wobei deren Licht nicht besonders hell war. Das wiederum verhinderte, dass Ava wach werden würde und falls doch, konnte sie wenigstens etwas sehen. Suchend sah ich mich nach Jayden um. Dieser schien aber nicht mehr im Zimmer zu sein, weshalb ich in einem Bademantel eingewickelt, Richtung Balkontür ging. In der Tat war diese lediglich angelehnt und nicht richtig verschlossen, was darauf schließen ließ, dass er schon vorgegangen war.

Ich atmete noch ein paar Mal tief durch, um sowohl meinen Körper als auch meine Nerven zu beruhigen, bevor ich dir Tür leise aufschob und hindurchtrat. In der rechten Ecke prangte ein schöner Whirlpool in dem, wie zu erwarten, schon ein gewisser Mr. King saß. Seine Arme lagen hinter ihm auf dem Rand. Seinen Kopf hatte er ebenfalls zurückgelehnt und seine Augen waren geschlossen. Er öffnete sie erst, als er hörte, wie ich an den Whirlpool zu ihm herantrat. Mit gesenktem Kopf öffnete ich den flauschigen Bademantel, nur um ihn keine Sekunde später von meinen Armen rutschen zu lassen. Da ich jetzt ausschließlich in Jaydens T-Shirt und meiner Unterwäsche vor ihm stand, fühlte ich mich irgendwie schutzlos und trat nervös von einem Bein aufs andere.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt