Jayden PoV.
Von hinten holte sie ihre Jacke und gab der Kleinen noch einen Kuss auf die Stirn. Dann überwand sie mit langsamen Schritten die Distanz zwischen meinem Auto und ihrem Elternhaus. Gefühlt brauchte sie 20 Minuten, bis sie an der Haustür angekommen war. Dort klingelte sie und wartete. Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet. Ein Mann und eine Frau betraten die Veranda. Was ich von hier erkennen und beurteilen konnte, sahen sie eigentlich ziemlich freundlich und sympathisch aus. Der Frau liefen Tränen über die Wangen und der Mann nahm Harper einfach nur in den Arm. Nachdem die Frau sich auch etwas beruhigt hatte, schloss sie ihre Tochter ebenfalls in den Arm. Bei diesem Anblick verspürte ich Sehnsucht nach meinen eigenen Eltern.
Die beiden waren aber vor 8 Jahren bei einem Brand gestorben. Von da an lebten wir bei unserem Onkel und unserer Tante. Ich, bis ich 21 war. Mason lebte ja immer noch bei ihnen. Während ich in der Vergangenheit festhing, bemerkte ich nicht, dass Harper mir zu wank. Wahrscheinlich ein Zeichen, dass ich zu ihr kommen sollte. Ich zeigte auf die Rückbank und sie nickte nur als Zustimmung. Ich stieg aus dem Auto aus, holte meine Jacke und zog sie drüber. Danach ging ich auf die andere Seite des Autos und hob die Kleine aus ihrem Kindersitz. Ich nahm sie unter meine Jacke und legte einen Arm um sie herum. Währenddessen spürte ich aufmerksame Blicke in meinem Rücken. Langsam drehte ich mich um und ging auf die kleine Familie zu. Bei ihnen angekommen, sahen sie mich aufmerksam an.
„Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?", kam es skeptisch von dem Mann. „Ich bin Jayden King, Sir. Ein Freund von Harper." Er reichte mir seine Hand und erwiderte darauf, „Matthew Wilson. Harpers Vater. Und das ist meine Frau Charlet.". „Freut mich sie kennenzulernen Mrs. Wilson." Auch ihr reichte ich meine Hand, welche sie nahm und schüttelte. „Die Freude liegt ganz meinerseits." „Und wer ist das?", fragte die Frau und zeigte neugierig auf das Baby. Harper wollte mir die Kleine aus dem Arm nehmen. Ich ließ es zu und gab sie ihr vorsichtig. „Das...", sie stockte. „Das ist euere Enkeltochter." „Was?", fragte ihr Dad geschockt. „Das ist Ava. Maddies Kind."
„Oh mein Gott.", die Frau schlug sich die Hand vor den Mund. „Wie kann das Sein?", fragte sie noch immer geschockt.„Wollen wir das vielleicht drinnen klären. Es ist ziemlich kalt draußen, nicht dass ihr euch noch erkältet.", schlug ich jetzt vor. „Aber natürlich. Kommt doch rein.", sagte ihr Vater. Bevor ich das Haus betrat, drehte ich mich nochmal um und schloss mein Auto mit der Fernbedienung ab. Ihre Eltern führten uns in das kleine, aber gemütlich Wohnzimmer. Dort setzten wir uns auf die beiden Sofas. „Wie unhöflich von mir. Wollt ihr nach der Fahrt etwas trinken?", merkte sie an. „Nein danke.", lehnte ich dankend ab. „Ich würde ein Wasser nehmen.", kam es von Harper, welche dicht neben mir saß. „Aber natürlich mein Engel. Ich hol dir eins." „Danke." Als sie zurück ins Wohnzimmer kam, stellte sie mir ebenfalls ein Glas Wasser hin. „Danke Mrs. Wilson." „Nenn mich doch bitte Charlet.", warf sie ein. „Wenn sie darauf bestehen."
Sie nickte nur und setzte sich gegenüber von Harper und mir auf das Sofa. Abwartend sahen sie das Mädchen neben mir an. Ich merkte ihr an, wie nervös sie war. Eigentlich hätte ich jetzt ihre Hand genommen, aber ich wollte nicht, dass ihre Eltern diese Geste falsch verstanden. Stattdessen strich sie Ava über den Kopf, um sich selbst etwas zu beruhigen und nicht gleich in Tränen auszubrechen. „Es ist eine lange und komplizierte Geschichte. Es könnte etwas dauern, also wenn ihr heute noch was vorhabt, können wir es auch auf einen anderen Tag verschieben."
Harper PoV.
„Wir haben Zeit mein Engel. Du kannst anfangen zu erzählen." Ich holte tief Luft und sah nochmal zu Jayden. Dieser nickte mir aufmunternd zu. Na, dann mal los. „An dem Tag, als Maddie ihr Baby bekommen sollte, hatten Noah und sie einen furchtbaren Unfall. Als sie auf dem Weg ins Krankenhaus waren, sind sie mit dem Auto von der Straße abgekommen. Auch wenn noch nicht klar ist, warum das passierte. Ich saß zu diesem Zeitpunkt im Bus, der im Stau stand. Darüber habe ich mich aufgeregt. Bis wir an dem Auto vorbeigefahren sind und ich es erkannt habe. Noch an derselben Stelle bin ich aus dem Bus gesprungen und zu dem Unfallort gerannt. Dort angekommen, sah ich wie ein Leichenwagen wegfuhr und ich weiß, dass es egoistisch von mir war zu hoffen, dass Noah tot war und nicht Maddie."
DU LIEST GERADE
The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...