Harper PoV.
Nachdem ich vorhin wieder zuhause war, hatte ich gleich Jayden geschrieben. Von ihm kam darauf nur eine Nachricht zurück ,Pack dir und der Kleinen ein paar Sachen ein.' Natürlich fing es in meinem Kopf sofort wieder an zu arbeiten, was um Himmels Willen er sich bitte ausgedacht hatte. Ich schickte Jayden meine Frage per Nachricht, doch bekam keine Antwort. Deshalb beschloss ich ihn anzurufen und nachzufragen, was er vorhatte. Es klang nämlich so, als ob er wegfahren wollte. Nur ging es diese Woche nicht. Denn eigentlich wollten meine Eltern von Freitag bis Montag herkommen. Auch wenn er das noch nicht wusste. Als Ava auf ihrer Decke lag und sich selbst mit ihrer Rassel beschäftigte, nahm ich mir mein Handy und setzte mich damit aufs Sofa, um jetzt dann doch mal Jayden anzurufen.
Da es von mir unfair wäre, es ihm erst nachher zu sagen, wenn er uns abholen wollte. Ich wählte seine Nummer. Es klingelte. Doch es dauerte eine ganze Weile, bis sich jemand am anderen Ende meldete. Nur war dieser jemand nicht Jayden. Sondern eine Frau, deren Stimme ich nicht kannte. „Hallo? Wer ist da?", fragte die Person am anderen Ende. Natürlich malte ich mir sofort, die unterschiedlichsten Szenarien aus, wer diese Frau war und was Jayden mit ihr zu tun hatte. Verdrängte diese aber gleich wieder, da ich Jayden vertraute und er mich nicht, nach all dem, was gerade erst vorgefallen war, ausnutzen würde. Jedenfalls hoffte ich das. Nachdem ich meine Stimme wiedergefunden hatte, sprach ich mit der anderen Person. „Ist Jayden da?" „Oh. Sie meinen Mr. King."
Am Anfang stolperte ich über den Namen Mr. King, bis mir klar wurde, dass dieser ja auch Jaydens Nachname war. „Ja. Ich meine Mr. King." Freundlich beantwortete sie mir meine Frage. „Der holt sich im Moment einen Kaffee. Er sollte gleich wieder da sein." „In Ordnung. Dann ruf ich einfach in 10 Minuten nochmal an.", versuchte ich aufzulegen. „Sophia was machst du da?", erklang Jaydens Stimme aus dem Hintergrund. „Er ist soeben wieder-gekommen. Ich reich sie weiter.", meinte anscheinend Sophia zu mir. „Was sollte das?", klang Jaydens Stimme ziemlich unfreundlich. „Ihr Telefon hat nicht aufgehört zu klingeln und ich wollte nur sicher gehen, dass nichts passiert ist.", sprach sie neutral, was mich beindruckte, da sie sich scheinbar nicht so einfach von Jayden einschüchtern ließ.
Ohne noch irgendwas zu ihr zu sagen, nahm er ihr wahrscheinlich das Handy aus der Hand, da im nächsten Moment sich schon seine Stimme meldete. „Hey. Ist was passiert?", schlug seine anfängliche Freude sogleich in Besorgnis um. „Nein. Es ist alles in Ordnung. Ich wollte nur mit dir sprechen. Sei nicht so unfreundlich zu deiner Assistentin. Sie war sehr nett." Geschafft seufzte er. „Danke Sophia. Du kannst jetzt gehen.", bemühte er sich, um einen freundlichen Ton. „Natürlich. Wenn irgendwas ist, sagen sie einfach Bescheid.", sagte sie freundlich. „Könntest du bitte meinen heutigen Termin absagen und auf nächste Woche verschieben?" „Natürlich Mr. King. Gibt es einen bestimmten Wochentag?" „Nein. Richte dich nach den anderen." „In Ordnung. Dann geh ich jetzt." „Danke.", kam es am Ende ihres Gespräches noch von Jayden.
Sophia schien nichts mehr zu antworten, denn es blieb still am Ende, bis eine Tür ins Schloss gezogen wurde. „Ich bin stolz auf dich.", lobte ich Jayden dafür, dass er sich wenigstens bemüht hatte freundlich zu bleiben. Wobei ich genau wusste, dass ihm so etwas schwerfiel. „Das war eigentlich schon längst mal überflüssig.", ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. „Was ist los? Warum rufst du an?", fuhr er mit sprechen fort. Mein schlechtes Gewissen kam zum Vorschein. Trotzdem musste ich ehrlich zu ihm sein. „Ich kann dieses Wochenende nicht wegfahren Jayden.", sagte ich leise. „Woher weißt du das?", hörte ich deutliche Verwunderung und ein Hauch Enttäuschung aus seiner Stimme. „Ich hab eins und eins zusammengezählt." „Okay.", seufzte er. „Es tut mir leid.", wollte ich mich bei ihm entschuldigen. Doch er ließ es nicht zu.
„Schon gut. Ich hätte dich vielleicht vorher mal fragen sollen." „Es ist nicht so, dass ich mit dir nicht wegfahren wollen würde. Nur der Zeitpunkt ist irgendwie ungünstig." „Wieso?", fragte er gleich nach. „Meine Eltern wollen am Wochenende herkommen. Also von Freitag bis Montag. Und weil ich sie seit über einem Monat nicht gesehen habe, freue ich mich ehrlichgesagt darauf." „Das ist doch kein Problem. Dann verschieben wir unseren Ausflug einfach." „Wie viel hast du bezahlt?", wollte ich von ihm wissen. „Das verrate ich dir ganz bestimmt nicht.", klang er sichtlich amüsiert. „Jayden bitte. Sonst hab ich ein schlechtes Gewissen." „Das brauchst du nicht Harper. Es ist alles in Ordnung." „Jayden...bitte", quengelte ich schon fast. „Nein.", beharrte er auf seiner Antwort.
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...