Kapitel 106

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Harper PoV.

Ava vorhin zu sehen, hatte mir ungewollt Tränen in die Augen getrieben, weil ich sie schon jetzt so sehr vermisste, dass es richtig wehtat. Auch, wenn erst zwei Tage ohne mein kleines Mädchen vergangen waren. Und genau dasselbe passierte wieder, als Jayden langsam die Tür öffnete und zusammen mit Avy den Raum betrat. Selbst meine Eltern schienen überrascht zu sein, die beiden hier zu sehen. „Hast du gefragt?", fragte ich mit leichter Panik in der Stimme, weil ich weder wollte, dass Jayden Ärger bekam und dann gegebenenfalls doch nicht hier schlafen konnte noch, dass Ava sich irgendwas wegholte. „Keine Sorge, der Arzt hat mir das Go gegeben.", trat er lächelnd an mein Bett heran. Mein kleines Mädchen schien noch zu schlafen, weil sie keinerlei Anstalten machte zu mir zu wollen.

„Hab ich euch gestört?", wechselte sein Blick zwischen meinen Eltern und mir hin und her. „Nein.", antwortete meine Mum ihm, weil ich einfach noch nicht ganz begreifen konnte, dass Jayden zusammen mit Ava hier vor mir stand und nicht nur draußen vor dem Fenster. „Warum hat der Arzt plötzlich seine Meinung geändert?", beäugte ich ihn leicht misstrauisch, weil es keinen Sinn ergab. Dr. Miller meinte bei meinem Vorgespräch, dass die Kleine nicht mit hier herdurfte. „Er hat seine Meinung nicht geändert. Wir haben ihn anscheinend nur beide falsch verstanden. Zu mir hat er gerade gesagt, dass sie lediglich nicht mir hier schlafen kann.", versuchte Jayden mir das Gespräch zwischen den beiden zu schildern. „Sicher?", konnte ich ihm immer noch nicht glauben.

„Ganz sicher.", nickte er bestätigend und legte Ava an das Fußende meines Bettes. Vollkommen glücklich betrachtete ich mein kleines Mädchen und musste mit Verwunderung feststellen, dass Ava einen Nuckel im Mund hatte, der nicht von mir stammte. Ich wendete sofort meinen Blick zu meiner Mum und sprach meine Frage laut aus. „Hast du ihr den gegeben?" „Ja meine Maus. Reg dich bitte nicht darüber auf, aber als du und Jayden weg wart, war die Kleine immer so unruhig und deshalb hab ich überlegt, was ich dagegen tun kann. Und dann hab ich mich daran zurückerinnert, dass das bei deiner Schwester und dir auch immer geholfen hat. Außerdem hättest du ihr sowas schon früher besorgen können.", strich sie über meine Wange.

„Da hast du wohl recht. Eigentlich hatte ich mir das auch vorgenommen, aber dann hab ich eine Alternative gefunden.", wurden meine Wangen augenblicklich warm. „Was denn für eine Alternative?", klang meine Mum etwas verwirrt. Und diese Frage ihrerseits ließ mich auch noch rot werden. „Ist egal.", wimmelte ich kopfschüttelnd ihre Frage ab. Und sie beließ es glücklicherweise auch dabei. Nur Jayden grinste verschmitzt, als ich ihm einen Blick zuwarf. „Komm Charlet. Wir lassen die drei Mal allein und gehen uns einen Kaffee holen.", hielt mein Dad meiner Mum seine Hand hin. „Na schön.", willigte diese schließlich, mit einem letzten Blick auf Jayden und mich, ein. „Ihr müsst nicht gehen.", bekam ich ein schlechtes Gewissen.

„Doch mein Engel. Dein Dad und ich müssen uns mal die Beine vertreten. Und ich bin mir sicher, dass Jayden und Ava dir prima Gesellschaft leisten.", warf sie meinem Freund einen verschwörerischen Blick zu, der mich komplett verwirrte. „Wir kommen dann später wieder und holen Ava ab. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit.", wunderte ich mich erneut über ihre Worte. „Ich kümmre mich um die beiden.", nickte Jayden meinen Eltern zu. „Das hab ich auch nicht bezweifelt.", entgegnete mein Dad, bevor er die Hand meiner Mum ergriff und hinter sich aus dem Zimmer zog, sodass nur noch Jayden, Ava und ich übrigblieben. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, wandte ich meinen Blick auf Jayden. „Was meinte meine Mum gerade damit?", hatte meine Stimme einen anklagenden Unterton.

„Gar nichts. Wirklich.", rückte er nicht mit der Sprache raus und weil ich mich jetzt nicht mit ihm streiten wollte, akzeptierte ich diese Antwort seinerseits. Früher oder später würde es sowieso rauskommen. Gerade als Jayden seine Worte beendete hatte, fing Ava an sich zu bewegen. Sie wirkte noch vollkommen verschlafen, als Jayden sich über sie beugte, um ihre Jacke zu öffnen. „Wo warst du die ganze Zeit mit ihr gewesen?", wollte ich von ihm wissen. „Spazieren. Ich bin zuerst eine Runde durch den Park gelaufen und dann zum Auto, um meine Tasche zu holen. Und als ich mich gerade draußen auf den Stühlen niedergelassen hatte, kam Dr. Miller zu mir." „Hm.", ließ ich die beiden nicht aus den Augen, während ich mich langsam zurück in die Kissen sinken ließ.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt