Jayden PoV.
Ich musste mit den anderen darüber sprechen, sonst würde ich wirklich vollends durchdrehen. Dieses Kind konnte nicht von mir sein. Das war unmöglich. Versuchte ich mir jedenfalls einzureden, da ich mir nicht einhundertprozentig sicher sein konnte. Jetzt zweifelte ich schon selbst an mir. Wo bitte sollte das Ganze dann noch hinführen? Wieder hörte ich im Auto laut Musik, um meine Gedanken zu übertönen. Dieser ganze Tag schien mich verspotten zu wollen. Eigentlich hatte er gut angefangen, bis zu meinen blöden Worten Harper gegenüber und seitdem ging es steil bergab. Irgendwann musste ich doch endlich ganz unten ankommen? Als ich wieder vor dem Haus meines Onkels stand, klingelte ich, wie vorhin schon. Diesmal öffnete Logan mir die Tür.
„Du bist ja schon wieder da. Und siehst noch schlechter aus, als vorher.", ließ er mich eintreten. „Mason sitzt noch im Wohnzimmer.", erklärte er mir. Schweigend folgte ich ihm, bis ich wieder vor meinem Bruder stand. „So wie du aussiehst, hast du wohl mit Aylin geredet.", stellte er nüchtern fest. Ich nickte stumm. „Los setz dich und rede mit uns.", forderte er mich auf. Meine Tasche ließ ich ungeachtet vor dem Sofa fallen, um dann seinen Worten Folge zu leisten. „Was ist diesmal passiert? Es ist doch gerade mal eine Stunde vergangen." Komisch mir kam es wie mehrere Stunden vor. Da ich beschloss, dass es nichts brachte drumherum zu reden, sagte ich es einfach geradeheraus. „Aylin ist schwanger." Die beiden Jungs starrten mich mit offenem Mund an, während aus der Küche ein hysterisches „Wie bitte?", zu hören war.
Also war Grace auch da. Naja. Wenigstens reichte es dann aus, es nur einmal zu erzählen. In Lichtgeschwindigkeit stand jetzt auch meine Cousine im Wohnzimmer. Das konnte ja heiter werden. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst Jayden?", kam es als erstes von Grace. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich schon. Ich habe es auch gerade erst erfahren." „Deshalb siehst du noch schlechter aus als vorhin.", pflichtete mein Bruder Logans vorherigen Worten bei. Hilflos zuckte ich mit den Schultern. Denn ich fühlte mich gerade wirklich vollkommen hilflos. Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Die anderen drei atmeten alle tief durch, um mein Gesagtes zu verarbeiten. So verfielen wir einige Minuten in Stille, bevor ich das Wort wieder ergriff.
„Ich glaube aber ehrlichgesagt nicht, dass das mein Kind ist. Das würde überhaupt keinen Sinn ergeben." „Hast du ihr das auch gesagt?", kam es von Grace. „Natürlich habe ich ihr das gesagt. Aber sie hat darauf beharrt, dass es von mir ist." „Und glaubst du ihr?", wollte Mason wissen. „Eigentlich nicht, nein. Ich kann es mir auch nicht erklären. Aylin nimmt die Pille und ich habe jedes verdammte Mal ein Kondom benutzt." „Bist du dir sicher?", hakte Grace leise nach. Jetzt fing sie auch noch so an. War heute der Tag, der, wir würgen Jayden alle eins rein. Denn Applaus. Es schien super zu funktionieren. „Ich bin mir sicher.", gab ich aber nicht mehr ganz so überzeugt zu. Ich analysierte in meinem Kopf alle Male, in denen wir Sex hatten. Natürlich konnten auch einige Male abhandengekommen sein.
Immerhin hatten wir in den letzten Wochen ziemlich viel Sex gehabt. Aber trotzdem konnte ich mich an keinen erinnern, wo ich auf ein Kondom verzichtet hatte. Denn das gehörte nicht zu meiner Natur. Bei meinen ständig wechselnden Geschlechtspartnerinnen hatte ich es mir angewöhnt und auch beibehalten. Denn ich hatte keine Lust mir irgendwelche Krankheiten einzufangen nur wegen meiner eigenen Dummheit. „Und was willst du jetzt machen?", ging die Fragerei auch schon weiter, jedoch mit verhaltenem Ton. „Ich hab keine Ahnung. Sie hat mich damit vollkommen kalt erwischt. Aber ich lasse mir kein fremdes Kind unterjubeln. Ich glaube ihr auch nicht, dass sie in letzter Zeit nur mit mir Sex hatte." „Und wenn doch? Was machst du dann?", kam es abwartend von Grace.
Gestresst fuhr ich mir über mein Gesicht. „Ich weiß es nicht.", schüttelte ich ratlos meinen Kopf. Denn ich wusste es wirklich nicht. Was wäre denn, wenn wir wirklich einmal nicht aufgepasst hätten und es doch mein Kind wäre? Ich würde mich um das Kind kümmern, dass stand fest, aber ich würde niemals mit Aylin zusammenkommen. Wenn ich schon diese bescheuerte Wette verlor, dann wenigstens richtig. Blieb nur noch das Problem mit Harper. Wenn ich ihr von der Schwangerschaft erzählte, wäre es endgültig vorbei zwischen uns. Nach Aylin ihrer Aktion, konnte ich wohl nicht von Harper verlangen, dass sie sich um Aylins Kind kümmerte, wenn es bei mir war. Allein dieser Gedanke mit Harper für immer abschließen zu müssen, jagte mir eine Heiden Angst ein.
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...