Kapitel 47

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Harper PoV.

Seinem durchdringenden Blick konnte ich nicht standhalten und knickte schließlich ein. „Vielleicht?" „Ha. Wusste ich es doch? Was ist passiert?", fragte er mich aufrichtig und ehrlich. „Es ist nichts passiert. Naja, fast nichts.", wisperte ich den letzten Teil des Satzes. „Was heißt das Harper?", trat er an mich heran und musterte mich mit äußerst besorgtem Gesicht. „Wir... Ich mach mir einfach nur Sorgen um ihn. Er hat sich weder bei mir noch bei euch gemeldet. Das ist alles.", senkte ich beschämt meinen Blick. „Auch wenn ich weiß, dass das nicht alles ist. Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Jayden ist erwachsen und weiß was er tut.", versuchte er mich zu beruhigen. „Ich schätze du hast recht. Er ist alt genug und kann selbst entscheiden.", pflichtete ich ihm bei.

Im Wohnzimmer angekommen, hielt Mason an. „Was ist los?", fragte ich ihn verwundert. „Seit wann kann Ava das denn?" „Seit ungefähr einer Woche. Ich war letzte Woche genauso geschockt wie du, als ich das gesehen habe."
„Wow. Daran sieht man wie alt sie mittlerweile schon ist. Bald macht sie dir die ganze Wohnung unsicher." „Ich glaube so schnell geht es dann doch noch nicht. Aber irgendwann wird es so sein. Und darüber werde ich mich freuen.", lächelte ich warm in Avas Richtung. „Aber natürlich.", erwiderte er gespielt ehrfürchtig. „Du Spinner.", lachte ich und stupste ihn meinen Ellenbogen in die Seite. Woraufhin er einen Schmollmund zog und meinte, „Jetzt bin ich gekränkt.". „Sei nicht sauer. Willst du noch irgendwas essen oder trinken, bevor wir fahren?", sorgte ich mich um sein Wohlergehen. „Ich würde ein Wasser nehmen." „Natürlich. Warte kurz."

Nach diesen Worten machte ich mich auf den Weg in die Küche, um ihn ein Glas Wasser zu holen. Dann ging ich zurück ins Wohnzimmer und übergab es ihn. „Du kannst dich ja noch kurz hier hinsetzen und dich mit Ava beschäftigen. In der Zeit mache ich nochmal einen Kontrollgang im Haus.", schlug ich ihm vor. „Hab ich verstanden. Ich warte hier auf dich.", sagte er. „Eins noch.", drehte ich mich nochmals zu Mason um. „Schau bitte, dass Ava nicht zu lange auf dem Bauch liegen bleibt. Das ist für sie noch zu anstrengend und allein kann sie sich noch nicht wieder auf den Rücken drehen." „Aber klar doch. Ich schau nach ihr. Und jetzt geh schon.", mit einem neckischen Zwinkern und einer scheuchenden Handbewegung vertrieb er mich aus dem Raum.

Nachdem ich alles nochmal kontrolliert hatte, machte ich mich wieder auf den Weg zurück ins Wohnzimmer. Dort hatte Mason Ava mittlerweile auf dem Schoß und spielte mit ihr. „Ich bin fertig. Wir können eigentlich los. Außer du willst noch hierbleiben.", unterbrach ich den braunhaarigen Jungen von seinem Handeln. „In Ordnung. Meinetwegen können wir los." Ich stimmte seiner Meinung zu und wir machten uns daran meine Sachen zu holen. Mit dem Kinderwagen konnten wir alles auf einmal gleich zum Auto transportieren. Die Tür des Hauses schloss ich zweimal ab, bevor ich mit Ava auf dem Arm ebenfalls in Richtung Auto lief. Dort setzte ich sie in ihren Maxi-Cosi auf den Rücksitz. Dann half ich Mason noch mein ganzes Zeug in den Kofferraum zu laden.

„Hast du alles?", fragte er mich, bevor wir in den BMW einstiegen. „Ja. Ich habe alles. Und selbst wenn nicht, bringen mir es meine Eltern mit, wenn sie mich besuchen kommen." „Na dann lass uns fahren." „Okay.", antwortete ich, während ich mich anschnallte. Daraufhin startete er das Auto und wir ließen das Haus meiner Kindheit hinter uns, mit dem Ziel LA. Die Fahrt mit Mason verging sehr schnell. Die Zeit überbrückten wir in dem wir uns über unsere Weihnachtsfeste unterhielten und ansonsten über alles Mögliche. Ava schlief die ganze Zeit über friedlich in ihrem Maxi-Cosi. Durch unser Gerede ließ sie sich nicht im Geringsten stören. In ihrer Hand hielt die Kleine wie immer ihre beigefarbene Maus und über mein Mädchen hatte ich meine Jacke gelegt, da ihre Decke im Kofferraum war.

In LA angekommen, gab es wesentlich mehr Verkehr, was hieß, dass wir an einigen Ampeln sehr lange standen. Als ich endlich dachte zu wissen, wo wir uns gerade befanden, überraschte mich Mason damit, dass wir meiner Meinung nach falsch abbogen. In meiner Verwirrung blieb meine Frage darüber nicht aus. „Wo fahren wir hin?" „Hm?", kam nur von seiner Seite. „Mason, wir sind gerade falsch abgebogen.", stellte ich nüchtern fest. „Ich bin mir sehr sicher, dass wir hier richtig sind.", erwiderte er lässig und vollkommen von sich überzeugt. „Aber...Jayden..." Er unterbrach mich, bevor ich überhaupt die Chance hatte zu Ende zu reden. „Wir sind hier sicher richtig. Entspann dich, lehn dich zurück und sei einfach leise.", ordnete er mit ernster Stimme an.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt