Kapitel 12

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Harper PoV.

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Weinen geweckt. „Ach Avy nicht schon wieder." Um sie zu beruhigen, stand ich mit ihr auf und lief mit ihr auf dem Arm und mit nacktem Oberkörper durch die dunkle Wohnung. „Shh. Ava es ist alles in Ordnung. Du bist bei Mummy. Dir kann nichts passieren." Durch leichtes auf und ab hüpfen versuchte ich sie erfolglos zu beruhigen. „Was ist den los mein Mäuschen?", fragte ich sie, während ich mit meinem Finger vorsichtig über ihre Wange streichelte. Das Einzige was ich dabei feststellte war, dass sie sich in meine Hand schmiegte und mit ihren beiden kleinen Händen versuchte sie dort zu halten. Das Ergebnis war dann, dass ich meine Hand an ihrer Wange liegen ließ, dort wo sie diese haben wollte und langsam zurück ins Schlafzimmer ging. Sie hatte zwar aufgehört zu weinen, dennoch konnte ich nicht genau sagen, warum sie jetzt überhaupt wach geworden war.

Nach 30 Minuten rumlaufen mit ihr auf dem Arm, legte ich mich wieder in mein Bett. Mein kleines Mädchen wieder auf meine Brust. Eigentlich konnte das nicht gesund sein nur auf dem Rücken zu liegen, aber ohne die Körperwärme einer anderen Person schlief sie erst gar nicht. Deshalb war mir das doch lieber als überhaupt kein Schlaf. Sobald ich am nächsten Morgen wach wurde, war es schon 10:00 Uhr morgens und Ava schlief noch friedlich auf mir. Ich sah nur ihr halbes Gesicht, da die eine Gesichtshälfte an meine Brust gekuschelt war. Meine Hand lag ebenfalls noch auf ihrer Wange, wie gestern Nacht und die andere lag jetzt auf ihrem Rücken.

Jayden PoV.

Nach der Geschichte, welche Grace uns erzählt hatte, dachte ich sehr viel darüber nach. Das ging sogar so lang, bis ich im Bett lag und meine Augen schloss. Davor stellte ich mir vorbildlicher Weise noch meinen Wecker. Danach glitt ich in einen traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen wurde ich komischerweise mal vor meinem Wecker wach. Ich entschied mich dafür, schon aufzustehen und mir noch eine heiße Dusche zu genehmigen. Nach der Dusche, welche wirklich gutgetan hatte, schlenderte ich in aller Ruhe in meine Küche und setzte mir erstmal einen Kaffee an. Außerdem machte ich mir als Frühstück noch Rührei und Bacon. Ich schrieb Mason, ob er nicht vorbeikommen wollte, um mit mir zu frühstücken. Ich musste auch nicht lange auf eine Antwort von ihm warten, was wen wunderte es, eine Zusage war.

Mason und ich mussten beide heute erst später anfangen, was bedeutete, dass wir noch in aller Ruhe gemeinsam frühstücken konnten, bevor wir dann losfahren mussten. Als es 10 Minuten später an meiner Tür klingelte, war ich etwas überrascht auch Grace zu sehen. „Bruder kannst du dir nicht mal was anziehen, wenn Besuch kommt?", ergriff Mason das Wort. „Morgen Jayden.", sagte Grace nur. „Guten Morgen Brüderchen und guten Morgen meine Kleine." Sobald ich das sagte, sah Mason nur beleidigt drein und Grace lächelte mich warm an. „Kommt rein, ihr müsst nicht im Flur stehen bleiben. Außer ihr wollt unbedingt." Während ich redete, trat ich einen Schritt zur Seite und machte die Tür weiter auf. Sie kamen meiner stillen Aufforderung einzutreten nach und gemeinsam führte uns unser Weg in die Küche. Dort angekommen holte ich noch ein drittes Geschirr aus den Schränken und auch noch ein zusätzliches Besteck.

Inzwischen hatten wir angefangen zu essen und ich sprach die Frage aus, welche mir schon die ganze Zeit über auf der Zunge brannte. „Wieso bist du mitgekommen Grace? Versteh mich nicht falsch, aber eigentlich kommst du nur mit, wenn du etwas von mir willst." Ertappt schaute sie mich an, „Du hast Recht. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mich heute mitnimmst und mich auf dem Weg zur Arbeit bei einer Freundin rauslässt und mich vielleicht später wieder abholst. Also nur wenn du Zeit hast. Ansonsten laufe ich oder fahre halt mit dem Bus." „Das muss dir nicht peinlich sein. Natürlich nehme ich dich nachher mit. Wann musst du dort sein?" „Um 10 rum." „Wann soll ich dich dann wieder abholen?" „Erst wenn du mit der Arbeit fertig bist. Falls es bei mir doch länger dauert, dann nehme ich nachhause einfach den Bus. Ich will nicht, dass du wegen mir nochmal extra fahren musst."

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt