Kapitel 23

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Harper PoV.

Ich ging langsam zu ihm und blieb mit etwas Abstand vor Jayden stehen. Er blickte auf. „Würdest du bitte kurz Ava nehmen, damit ich ihr ihre Milch machen kann?", fragte ich ihn schüchtern. „Klar. Mach ich gern. Ich habe schon essen für uns bestellt, dass müsste auch bald da sein." „Super. Dann geh ich mal schnell in die Küche?", was eher nach einer Frage klang. Er schmunzelte darüber nur. „Na los. Geh und bedien dich." „Danke." Ich beeilte mich in die große Küche zu kommen und durchsuchte die Schränke, um alles Nötige zu finden. Außerdem beschloss ich, während die Milch abkühlte den Tisch zu decken. Immerhin war ich eh dabei die gesamte Küche auf den Kopf zu stellen. Das Einzige, wo ich nicht rankam, waren die Gläser. Warum standen die immer ganz oben im Schrank? Das ergab doch keinen Sinn. Immerhin benutzte man diese ständig.

Gerade als ich mich umdrehen wollte, um einen Stuhl zu holen, bemerkte ich einen warmen Körper hinter mir. Es war natürlich Jayden. Wer auch sonst? Er griff über mich in den Schrank und holte zwei Gläser heraus. Nachdem er diese auf der Theke abgestellt hatte, drehte ich mich langsam zu ihm um und schaute zu ihm hoch. Jayden amüsierte sich prächtig über die Tatsache, dass ich an die Gläser nicht rankam, weswegen ich ihn finster ansah. „Sag nichts. Ich kann auch nichts dafür, dass ich so klein bin." „Hab ich doch gar nicht... Nur gedacht.", fügte er nach kurzer Pause hinzu. „Haha. Sehr lustig.", kam es alles andere, als erfreut von mir. Nur hinderte ihn das nicht daran sein überhebliches Grinsen aufzusetzen. Und ich musste leider zugeben, dass es mich beinah dahinschmelzen ließ. Warum sah er auch so gut aus? Ob er wohl eine Freundin hatte?

Nein. Stopp! Das konnte nicht sein. Er wohnte hier ja schließlich allein. Oh nein! Er war bestimmt so ein Player, der jeden Abend eine neue abschleppte. Toll Harper. Da hättest du ruhig mal früher drüber nachdenken können. Durch die Türklingel wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Anscheinend hatten wir uns die gesamte Zeit über in die Augen gesehen. Was mir im Nachhinein sehr unangenehm war, weshalb ich schnell wo anders hinschaute. „Ich geh eben an die Tür und hol das Essen. Nimmst du kurz Ava?", fragte er mich. „Klar.", erwiderte ich ohne Jayden auch nur eine Sekunde anzusehen. Nachdem ich Ava auf dem Arm hatte, machte er sich auf den Weg zur Tür, um unser Essen zu holen. In der Zeit holte ich noch eine Decke und das Kuscheltier aus dem Schlafzimmer, damit mein kleines Mädchen, während wir aßen, eine Beschäftigung hatte.

Die Decke faltete ich zweimal zusammen, um es weicher zu machen und platzierte diese dann auf dem Boden. Ava legte ich vorsichtig darauf, gab ihr das Kuscheltier in die Hand und zum Schluss noch einen Kuss auf die Stirn. Gerade in diesem Moment kam Jayden wieder und stellte das Essen auf dem Tisch ab. Es roch auf jeden Fall köstlich und dies wurde mir in den nächsten 20 Minuten bestätigt. Denn es schmeckte genauso gut, wie es roch. Er hatte Chinesisch bestellt, womit man eigentlich nicht so viel falsch machen konnte. Auch mich störte dies nicht im Geringsten. Ich aß ja eigentlich fast alles, außer bei dem Thema Fleisch. Das war etwas heikel. Aber ansonsten konnte man bei mir mit Reis, Nudeln, Gemüse oder sonstigem nichts falsch machen. Jayden schien es ebenfalls zu schmecken. Da eine große Menge aß. Konnte er ja auch. Immerhin hatte er es bestellt und bezahlt.

Am Ende war von dem Essen nicht mehr viel übrig. „Ich pack die Reste in den Kühlschrank, dann kannst du es morgen zum Mittag nochmal essen. Ich schaffe es nämlich erst nach der Arbeit einkaufen zu gehen.", sah er zu mir herüber. „Aber das kann ich doch machen.", warf ich ein, weil er nicht alles machen sollte, wenn er mich schon bei sich wohnen ließ. „Nein ich geh morgen einkaufen. Erstens wie willst du die ganzen Sachen nachhause bekommen? Und zweitens. Du erinnerst dich vielleicht an deinen letzten Einkauf ohne Begleitung?", hielt er mir dieses prägende Ereignis nochmals vor Augen. Deswegen war es kein Wunder, dass ich bei seinen Worten unwillkürlich zusammenzuckte. Denn mir kam die ganze Situation mit einem Mal wieder so lebendig vor. Ich spielte sich mit allen Einzelheiten vor meinem inneren Auge ab, wodurch meine Körper anfing leicht zu zittern.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt