Kapitel 108

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Harper PoV.

1 Monat später

Der letzte Monat nach meiner Operation verging sehr schnell. Und ich merkte förmlich, wie es mir von Tag zu Tag wieder besser ging und dieser Druck in meinem Brustkorb allmählich nachließ. Die King Familie hatte mich nach meinem Krankenhausaufenthalt herzlich empfangen, was mir vor Rührung die Tränen in die Augen getrieben hatte. Und auch als Jayden mit Ava auf dem Arm an mich herantrat, heulten sowohl mein Baby als auch ich. Und alle anderen umstehenden Angehörigen des weiblichen Geschlechts plus meinem Dad ebenfalls. Weshalb ich auch die anderen alle begrüßte und kurz umarmte. Nur bei meinen Eltern und mir dauerte die Umarmung länger als geplant. Nachdem ich mich von ihnen lösen konnte, nahm Jayden mich in den Arm, zog mich an sich ran, damit ich Ava wenigstens so einen Kuss geben konnte, wenn ich mein kleines Mädchen schon nicht selbst halten durfte.

Alle Familienmitglieder verhätschelten mich und Ava sehr. Ich war nie mit Avy allein. Es war immer jemand da. Selbst Serena kam fast jeden Vormittag vorbei, weil sie ja erst abends arbeiten ging. Einzig und allein die Sache mit dem Anziehen überließ ich Jayden und dass ein oder andere Mal Grace, wenn mein Freund schon auf Arbeit war, da mir das doch etwas unangenehm vor den anderen war. Diesmal hatten Ava und ich während unseres Aufenthalts bei den Kings mit bei Jayden geschlafen, da meine Eltern im Gästezimmer wohnten. Nach einer Woche, in der ich dann Zuhause war, jedoch selbst wieder heimfuhren. Denn mein Dad musste einige Wochen Arbeit nachholen. Natürlich heulte ich erneut bei unserem Abschied. Aber sie versprachen mir bald wieder vorbeizuschauen und Jayden versicherte ihnen, dass wir sie auch bald besuchen kamen.

Und jetzt gerade stand ich auf meiner Unterlippe kauend und mit zittrigen Beinen vor meinem Kleiderschrank und wusste nicht, was ich anziehen sollte. Das alles, weil Jayden mich zum Essen eingeladen hatte. Nur hatte er mir mal wieder nicht mitgeteilt, wo wir hingehen würden. Daher kam auch meine Verzweiflung ein passendes Outfit zu finden. Ich bekam so langsam das Gefühl, dass es ihm sehr gefiel, mich im Dunkeln tappen zu lassen. „Klopf, Klopf.", erklang Grace Stimme hinter mir. Sie stand im Türrahmen, als ich mich umdrehte. „Alles okay?", fragte sie besorgt. „Ja...Nein...", seufzte ich schwer. Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.", fuhr ich mir gestresst durch die Haare, weil ich nur noch gut zwei Stunden hatte, bis Jayden mich abholen würde.

Grace kam vor mir zum Stehen und griff sachte nach meinen Schultern. „Pass auf. Du gehst duschen und ich schau mal, was ich finde. Hm?", strich sie über meine Oberarme. „Okay.", nickte ich kurz. Und im dem Moment kam die Erkenntnis. „Du weißt, wo wir hingehen. Hab ich recht?", hob ich meinen Blick. „Vielleicht.", zuckte sie mit ihren Schultern und zeigte mir ein verschmitztes Grinsen. „Und nein ich sag es dir nicht.", unterbrach Grace mich gerade, als ich ansetzen wollte zu sprechen. Enttäuscht atmete ich aus. Das konnte ja wohl nicht ihr Ernst sein. Meine Nerven lagen blank, weil ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was Jayden plante und Grace wusste es ganz genau, sagte jedoch kein Wort. Das war absolut unfair.

Da ich aber keine Chance hatte, wenn ich jetzt anfing mit ihr zu diskutieren, gab ich schließlich nach und machte mich auf in Richtung Bad, um unter die Dusche zu springen. Ich weiß gute Metapher. Aber so weit, war mein Körper dann doch noch nicht. Wahnsinn, was mir für glorreiche Gedanken kamen. Und dass nur, weil ich so verdammt nervös war. Obwohl ich selbst nicht mal verstand, warum eigentlich. Du weißt genau warum., hielt mir meine innere Stimme die Tatsachen vors Auge. Und sie hatte recht. Ich wusste, warum ich so nervös war. Immerhin war das unser erstes richtiges Date. Warum jetzt? Tja. Keine Ahnung. Nachdem wir doch schon einige Schritte weiter waren. Aber na schön. Probieren wir das eben aus.

Frisch geduscht, mit nassen Haaren und einem Handtuch um den Körper, lief ich zurück in Jaydens Schlafzimmer. Dort saß Grace auf seinem Bett, mit ihrem Handy in der Hand. Als ich nähertrat, sah ich Ava hinter ihr auf dem Bett sitzen. In ihren Händen oder eher ihrem Mund hatte sie einen roten Ball, was mich unwillkürlich zum Lächeln brachte. „Ich hab was gefunden.", sprang Grace vom Bett auf, als sie mitbekam, dass ich schon wieder da war und warf ihr Handy hinter sich. Sogleich ließ Ava ihren Ball fallen und nahm stattdessen Grace Handy in die Hand, um es keine 10 Sekunden später ebenfalls in den Mund zu nehmen. „Ich will ja nichts sagen, aber Ava kaut auf deinen Handy rum.", wies ich sie darauf hin. Überrascht drehte Grace sich zum Bett zurück und nahm es ihr vorsichtig mit den Worten, „Das ist noch nichts für dich Ava." weg.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt