Harper PoV.
Beim Abendessen half ich meiner Mum, während Jayden sich um Ava kümmerte. Sie fragte mich zwar über Jayden aus und warum er mich hierher gefahren hatte, aber ich wimmelte ihre Fragen so gut, wie möglich ab und beantwortete sie nur kurz, knapp und möglichst unverfänglich und ungenau. Nach dem leckeren Abendessen setzten wir uns ins Wohnzimmer. Dort sprachen wir über das vergangene Jahr. Schließlich hatte ich meinen Eltern viel zu erzählen und sie mir ebenfalls. Jayden fragten sie auch über alles Mögliche aus. Besonders war mein Dad daran interessiert zu wissen, als was er arbeitete. Da war die Sache mit dem Geld wieder. Wie schon bei Maddie und Noah. Der braunhaarige Junge saß neben mir auf dem Sofa, während meine Eltern uns gegenübersaßen.
Irgendwann war ich so müde, dass ich meinen Kopf, ohne darüber nachzudenken, an Jaydens Schulter fallen ließ. Von da an dauerte es auch nicht sehr lang, bis ich mich im Halbschlaf befand. Irgendwann spürte ich, dass ich zusammen mit Ava hochgehoben und nach oben getragen wurde. Dort wurde ich vorsichtig auf dem Sofa abgelegt. Da wurde mir klar, dass mein Dad mich getragen hatte, denn ich war mir sicher, dass Jayden mich ins Bett gelegt hätte und er im Normalfall auf der Couch geschlafen hätte. Von meiner Erkenntnis war ich sehr enttäuscht. Aber wahrscheinlich hatte mein Vater sich dagegen geweigert, dass jemand anderes (Jayden) mich trug. Vor allem ein gutaussehender, durchtrainierter, junger Mann. „Ich behalte euch im Auge.", war das Letzte was ich hörte, bevor ich endgültig wegnickte.
Jayden PoV.
Nachdem Harper auf dem Sofa eingeschlafen war, nahm ihr Vater sie hoch und trug sie in das Gästezimmer. Er legte sie auf der Couch ab, was mir zugegebener Maßen überhaupt nicht gefiel. Sie sollte im Bett schlafen. Ich würde eine Nacht auf dem Sofa aushalten. Bevor Mr. Wilson endgültig das Zimmer verließ, sah er mit ernstem Blick an und meinte, „Ich behalte euch im Auge.". Ich erwiderte darauf nichts weiter. Okay. Ich hatte auch keine Chance, da er schon wieder verschwunden war. Im angrenzenden Bad machte ich mich schnell fertig, bevor ich nochmal nach den beiden schaute. Harper schien zu schlafen, aber die Kleine war wach. Deswegen nahm ich sie vorsichtig hoch und lief mit ihr ins Badezimmer, um ihre Windel zu wechseln. Dann brachte ich sie wieder zu Harper.
Die Decke, welche über dem braunhaarigen Mädchen lag, zog ich nochmal richtig hoch. Auf Schulterhöhe angekommen, hielt meine Hand inne. Da ich dem Drang nicht widerstehen konnte, fuhr ich mit meinen Fingern zärtlich über ihre leicht gerötete Wange. Bei meiner Berührung rümpfte Harper ihre Nase und griff mit ihrer Hand nach meiner, weil der Hautkontakt sie kitzelte und versuchte diese abzuschütteln. Und genau das tat ich. Ich zog meine Hand zurück, um Harper nicht noch aus Versehen zu wecken. Dann drehte ich mich um und machte es mir in Harpers Bett bequem. Mein Handy zeigte keine neuen Nachrichten an, was hieß, dass ich jetzt schlafen konnte. Auch wenn ich vorher nochmal einen letzten Blick auf Harper und Ava warf. Dann dauerte es nicht mehr lang, bis ich einschlief.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Auch wenn ich nicht genau wusste, warum überhaupt. Als ich zu den beiden Mädchen auf dem Sofa sah, hing Harper halb von der Couch runter. So konnte ich sie unmöglich schlafen lassen. Leise stand ich auf, ging rüber, nahm sie hoch und legte sie auf der freien Bettseite wieder ab. Dort setzte ich mich auf den Bettrand neben ihr und deckte sie zu, bevor ich noch Ava von dem Sofa holte und die Kleine in die Mitte des Bettes legte. Kurz überlegte ich, ob ich auf dem Sofa schlafen sollte, entschied mich aber dagegen. Als ob ihr Dad mitten in der Nacht ins Zimmer kam, nur um zu kontrollieren, dass wir nicht zusammen in einem Bett schliefen. Totaler Blödsinn. Eigentlich. Aber ich wusste genau wie überfürsorgliche Väter waren. Bei Mädchen war es aber noch extremer als bei Jungs, auch wenn keiner genau erklären konnte, warum das so war.
Vorbildlicher Weise hatte ich heute sogar mein T-Shirt angelassen und eine Jogginghose angezogen. Nicht das ihr Vater uns morgen früh weckte und sich sonst was ausmalte. Obwohl es ihn eigentlich nichts anging, was Harper trieb und mit wem. Nachdem ich mich in Richtung Bettmitte umdrehte, die beiden Mädchen noch eine Weile still betrachtete und wieder mal aufs Neue feststellte, wie schön Harper war, dauerte es auch nicht lang bis ich ein zweites Mal in dieser Nacht einschlief. „Nein bitte nicht.", nahm ich im Halbschlaf wahr. Was war denn jetzt los? Noch vollkommen schlaftrunken drehte ich mich in Harpers Richtung. Aufgrund der Dunkelheit konnte ich aber nicht wirklich was erkennen. Deshalb schaltete ich die Lampe auf dem Nachtschrank hinter mir an, bevor ich mich erneut umdrehte.
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...