Kapitel 30

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Harper PoV.

Er kam langsam auf mich zu, schlang wie vorhin schon eine Hand um meine Taille und zog mich hoch. Dann machten wir uns langsam auf den Weg ins Badezimmer. Dort setzte er mich auf die Toilette und ging nochmals aus dem Raum. Zurück kam er mit einem Tuch. Er stellte sich direkt neben mich, weshalb ich seinen männlichen Duft inhalieren konnte. Eine Mischung aus herben Duschgel und seinem Eigengeruch, den ich nur schwer beschreiben konnte. Alles was ich sagen konnte, war, dass er absolut göttlich roch. Und ich am liebsten meinen Kopf an seiner Brust vergraben hätte, um diesen Geruch weiter einzuatmen. Abgelenkt von meinen Gedanken, merkte ich erst, dass Jayden sich zu mir runtergebeugt hatte, als sein kräftiger Arm meine Taille umschlang und mich auf die Beine zog.

Vor der Dusche hielt er nochmal inne. Dabei lehnte er mich mit dem Rücken an die Duschwand und drückte seinen Körper gegen meinen, damit ich nicht umfiel. Gleichzeitig vergaß ich zu atmen und mein Herzschlag verdreifachte sich. Er war mir so verdammt nah und drückte seinen ganzen Körper an mich. Dadurch konnte ich alles von ihm spüren. Seine definierten Bauchmuskeln, seine kräftigen Oberschenkel und seine Mitte. In gewisser Weise hatten wir auch schon gekuschelt, aber diese Situation übertraf einfach alles. Mein Körper schien förmlich durchzudrehen. Er spielte verrückt, ohne mein Zutun. Das Prickeln überall, vor allem aber zwischen meinen Beinen und diese Atemlosigkeit machten mich kirre, weil ich es mir nicht erklären konnte, warum mein Körper mit einem Mal so heftig auf Jayden reagierte.

Dieser nahm sich, während ich ihn still beobachtete, das Tuch zur Hand, schaute mir nochmal in die Augen und lächelte, bevor er es sich umband. Als das Tuch saß, fragte ich ihn leise, „Du kannst wirklich nichts mehr sehen?", brachte ich mühselig heraus. Denn diese Situation überforderte mich und meinen Körper ungemein. Alles spielte verrückt. „Nein, du kannst machen, was du willst und ich würde es nicht mal bemerken.", sagte er mit rauer, kratziger Stimme. Bei diesem Klang bekam ich eine Gänsehaut und das Prickeln in meinem Unterleib wurde zu einem verlangenden Ziehen. „Bereit?", fragte er jetzt. Ich nickte tonlos, bis ich begriff, dass er es gar nicht sehen konnte. „Ja.", sagte ich fast atemlos. Jetzt wurde es also ernst. Er trat einen Schritt zurück, um mir Freiraum zu geben, sodass ich mein Handtuch lösen konnte. Dieses hängte ich neben uns an den Haken und wartete gespannt, was als nächstes passieren würde.

Ihm jetzt bloß nicht zu nahekommen. Er fühlte gerade alles Harper. Er legte mir wieder den Arm um die Taille und stützte mich weiterhin. Dadurch, dass er jetzt nichts mehr sah, musste ich ihn in die Dusche führen. Drinnen angekommen, stellte er sich einfach hin und hielt mich weiter fest. Ich drehte das Wasser auf und stellte die Temperatur für mich richtig ein. „Ist das für dich zu kalt?" „Du musst doch duschen, nicht ich." „Ja, Aber du wirst auch nass." „Alles gut. Mach dir nicht so viele Gedanken.", war alles, was er dazu sagte. Ich beeilte mich zu duschen, um schnell fertig zu werden und Jayden nicht länger warten zu lassen. Als ich fertig war, gingen wir wieder aus der Dusche und ich wickelte mir schnell das Handtuch um. „Bin fertig. Du kannst die Augenbinde wieder abnehmen." „Dann mach sie ab. Ich muss dich ja schließlich festhalten.", antwortete Jayden mir.

Von seiner Antwort war ich zwar im ersten Moment geschockt, aber er hatte auch irgendwie recht. Ich band mir mein Handtuch nochmal fester um und atmete tief durch. Dann streckte ich die Arme aus und griff hinter seinen Kopf, um den Knoten zu lösen. Ich nahm ihm vorsichtig das Tuch ab und ließ meine Hände wieder fallen. Dabei sah er mich mit einem seltsamen Blick an. Ich konnte diesen nicht zuordnen und in meinem Körper machte sich wieder dieses komische kribbelnde Gefühl breit und auch das Pochen in meinem Unterleib hatte bis jetzt noch nicht nachgelassen, sondern war nur etwas abgeschwächt.

Jayden PoV.

Als Grace mir offenbarte, dass ich mit Harper duschen gehen sollte, glaubte ich mich ernsthaft verhört zu haben. Aber als ich Harper anschaute, sah ich ihr an, wie geschwächt sie war. Da wurde mir klar, dass das von Grace kein Scherz war. Über die Bedingungen war ich zwar etwas verwundert, aber ich konnte es nachvollziehen. Außerdem musste ich zugeben, dass ich ihr Gespräch teilweise mitangehört hatte. Sie hatte noch nie einen Freund gehabt und noch nie einen Jungen geküsst, also konnte ich es verstehen. Deshalb nahm ich die Bedingungen so hin und widersprach nicht. Ich sah anhand ihrer Reaktion, dass sie Angst hatte. Das brauchte sie nicht zu haben, aber das wollte ich ihr nicht vor Grace sagen. Sie war unsicher, weil sie mit sowas keinerlei Erfahrung hatte.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt