Kapitel 52

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Harper PoV.

Mittlerweile waren die anderen Frauen aus der Umkleide verschwunden, sodass nur noch Serena und ich übrigblieben. Diese lotste mich zum Schminktisch und drückte mich davor auf einen Stuhl. „Ich würde sagen wir machen dir Locken in die Haare und schminken dich noch etwas stärker. Oder willst du lieber eine Perücke haben?", wollte sie von mir wissen. „Nein. Eigentlich nicht. Setzt du eine Perücke auf?" Sie schüttelte den Kopf, „Nein. Meistens sind die für die Mädchen, die strippen oder in den Zimmern arbeiten. Ich bin wie du auch nur hier, um zu kellnern.". „Dann bin ich wenigstens nicht allein." „Nein. Bist du nicht.", lächelte sie mich aufmunternd an. Zehn Minuten später war sie fertig. Es sah sehr schön aus, aber so überhaupt nicht nach mir.

Meine Haare fielen jetzt in Locken bis kurz unterhalb meiner Schultern. Bei dem Make-Up hatte sie auch gute Arbeit geleistet. Der Lidschatten war in Bronze und Brauntönen gehalten. Zusätzlich hatte sie mir einen Lidstrich gezogen und meine Wimpern noch mal ordentlich getuscht. Mein Gesicht hatte sie konturiert und mit Highlighter meine Wangen betont. Der Lippenstift war glücklicherweise nicht so auffällig. Serena hatte einen leicht rosa-nude Ton gewählt. Zum Glück kein rot. „Gefällt es dir?", fragte sie mich. „Ja. Es sieht wunderschön aus, danke. Aber normalerweise trage ich so etwas nicht." „Da musst du dich dran gewöhnen." „Ich weiß. Irgendwann werde ich mich damit abfinden." „Du ziehst dich jetzt am besten um, während ich mich fertig mache. Wenn du irgendwelche Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid.", ordnete sie an.

Ich nickte nur und nahm den Body von vorhin mit in die Umkleidekabine. Als ich ihn schließlich anhatte, staunte ich nicht schlecht. Er war schulterfrei, komplett schwarz und durch die Spitze an den meisten Stellen halb durchsichtig. Zum Glück waren die wichtigsten Stellen, sprich Brüste und Intimbereich, von undurchsichtigem Stoff bedeckt. Ansonsten hätte ich ihn sofort wieder ausgezogen. Der Ausschnitt war nicht tief, sodass man nur einen kleinen Teil meiner Narbe sah. Der Rücken war dafür fast komplett offen. Dass hieß, ich musste leider Gottes meinen BH ausziehen. Mein Po war ebenfalls nur halb bedeckt, also musste auch mein Slip weg. Ein weiterer Minuspunkt auf der Liste.

„Bist du fertig?", kam es ungeduldig von der anderen Seite der Tür. „Mr. Harris wartete nicht gern.", fügte sie noch hinzu. „So kann ich aber nicht rausgehen Serena. Ich bin halbnackt." „Stell dich nicht so an. Du siehst bestimmt super aus. Los jetzt." Langsam öffnete ich die Tür und trat zögerlich heraus. Serena hatte sich in der Zeit, wo ich mich fertig gemacht hatte, ebenfalls umgezogen und geschminkt. Scheinbar hatte ich doch etwas länger gebraucht. „Wow. Du siehst echt heiß aus. Die Männer da draußen werden sich ärgern, dass du nur kellnerst." Bei ihrem Gesagten zuckte ich unwillkürlich zusammen und bekam Angst. Würden diese fremden Männer mich anfassen? Sofort bereute ich mein vorschnelles Handeln, was die Job Wahl betraf.

Anhand meiner Reaktion, wusste Serena, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. „Scheiße. Es tut mir leid. Das meinte ich nicht so. Das musst du mir glauben.", entschuldigte sie sich sofort. „Vielleicht war das doch keine gute Idee. Ich werde einfach mit deinem Chef reden und ihm sagen, dass ich es doch nicht machen möchte." „Oh nein. Das kommt gar nicht in Frage. Du brauchst keine Angst haben. Elijah hat hier alles im Blick und wenn er dich nur zum Kellnern eingestellt hat, wirst du auch nur kellnern. Manchmal aber kann selbst er nicht verhindern, dass ein Mann uns mal anfasst. Aber wenn er weitergehen sollte, fliegt er sofort raus aus dem Club. Okay? In dem Sinne kannst du ihm wirklich vertrauen. Er hat seine Augen sozusagen überall.", versuchte sie mir gut zu, zu reden. Und ich glaubte ihr.

Gerade standen wir beide vor Elijahs Bürotür. Ich fühlte mich immer noch nackt, obwohl ich Grace noch überreden konnte mir ein Negligé in Form einer Jacke zum Drüberziehen zu geben. Dieses war ebenfalls schwarz aber komplett durchsichtig. Natürlich durften auch die Schuhe zum Schluss nicht fehlen und so kam es, dass ich das erste Mal auf hohen Schuhen durch die Gegend stakste. Dabei hoffte ich nur mir nichts zu brechen, denn ansonsten war ich auch diesen Job wieder los, bevor ich überhaupt richtig angefangen hatte. Serena meinte vorhin, als ich mit einem geschockten Blick auf die Schuhe sah zu mir, dass sie mir extra flache rausgesucht hatte. Wenn 7 cm flache Schuhe waren, wie hoch waren denn dann bitte hohe Schuhe.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt