Kapitel 75

2.2K 50 0
                                    

Harper PoV.

Bevor ich Jayden allerdings anrief, vergewisserte ich mich, dass er vor nicht allzu langer Zeit das letzte Mal online war, um ihn nicht unnötig zu wecken, falls er doch schon schlafen sollte. Auch wenn ich mir das ehrlichgesagt nicht vorstellen konnte. Als ich sah, dass er das letzte Mal vor zehn Minuten online war, beschloss ich ihn anzurufen. Vielleicht ging er ja ran. Es klingelte nicht besonders lang, bis sich Jayden am anderen Ende meldete. „Hey Babe." „Hi.", erwiderte ich schüchtern, da mich das Wort ‚Babe' irgendwie in Verlegenheit brachte. „Wie war euer Tag?", ging er nicht weiter auf mein Unwohlsein ein. „Eigentlich sehr gut.", antwortete ich auf seine gestellte Frage. „Wieso höre ich dann ein aber heraus?", hakte er nach. Ich druckste unbeholfen herum, bevor ich mich dazu überwinden konnte mit der Sprache herauszurücken.

„Mein Dad hat dein Parfüm an mir gerochen und natürlich sofort Fragen gestellt. Er konnte jedoch nicht zuordnen zu wem es gehört hat. Ganz im Gegenteil zu meiner Mum." Jayden schien die ganze Situation sichtlich zu amüsieren, da ich auf der anderen Seite der Leitung sein raues Lachen vernahm. „Das ist nicht lustig. Weißt du wie peinlich mir das war?", tadelte ich ihn. „Ich kann es mir vorstellen. Aber auf der anderen Seite ist es schon ganz amüsant.", kam eine Antwort von ihm zurück, mit welcher ich ehrlicherweise nicht gerechnet hatte. „Du Ar..." „Ich würde dieses Wort lieber nicht beenden.", drohte er mir spielerisch. „Warum nicht? Du bist ja schließlich nicht hier.", traute ich mich ihm eine schlagfertige Antwort zu geben, was mir nicht eingefallen wäre, wäre er wirklich hier gewesen.

„Das klingt für mich fast schon nach einer Aufforderung.", stellte er mir eine indirekte Frage. „So war das nicht gemeint Jayden.", versuchte ich meine vorherige Aussage zu erklären. „Ich weiß. Trotzdem kann man ja hoffen." „Hör bitte auf sowas zu sagen. Sonst fühle ich mich schlecht." „Du musst aufhören dich wegen allem schlecht zu fühlen." Sowas ähnliches hatte er schon mal zu mir gesagt und ich wusste, dass er damit recht hatte. Trotzdem war es nicht so einfach seine Natur abzulegen. Ich seufzte, blickte auf mein kleines Mädchen runter, die immer noch, wenn jetzt auch mit geschlossenen Augen, an meiner Brust nuckelte und strich ihr sanft über den Kopf. „Harper?" „Hm?", war alles was ich herausbrachte. „Du klingst müde.", stellte Jayden fest. „Ein wenig."

„Du solltest vielleicht lieber schlafen gehen. Wir können morgen ja nochmal telefonieren.", wollte er das Telefonat gerade beenden, als ich ihn aufhielt. „Meine Eltern möchten dich gern kennenlernen. Deswegen würde ich mich freuen, wenn du morgen zum Essen vorbeikommen würdest.", platzte ich sogleich mit den Neuigkeiten heraus. „Wenn du das möchtest, komme ich gern vorbei.", sprach er sanft zu mir. „Danke.", flüsterte ich. „Nicht dafür Harper. Schreib mir einfach, wann ich morgen vorbeikommen soll. Einverstanden?" „Ja. Das hört sich gut an." „Gut. Dann leg ich jetzt auf und du gehst schlafen. Versprochen?" „Ja. Gute Nacht Jayden." „Gute Nacht Harper. Ich liebe dich." „Ich dich auch.", war das letzte, was ich noch zu ihm sagte, bevor ich schließlich auflegte.

Ich legte mein Handy beiseite und wendete mich wieder meinem Baby zu. Da ich mit meiner Kleinen auf der Brust so nicht schlafen konnte, löste ich sie vorsichtig von meiner Brustwarze, um sie neben mich zu legen. Da sie schon eingeschlafen war, wehrte sie sich nicht dagegen und ließ es still über sich ergehen. Ich zog mein T-Shirt wieder nach unten und deckte mich richtig zu. Da ich aber, jetzt wo Jayden nicht da war, nicht allein schlafen wollte, drehte ich mich zu meinem kleinen Mädchen um, zog sie an meine Seite und legte meine Hand an ihre Wange, bevor ich meine Augen schloss und schließlich einschlief.

Als ich am nächsten Morgen zusammen mit Ava aus meinem Schlafzimmer trat, saßen meine Eltern schon in der Küche und tranken allem Anschein nach einen Kaffee. „Guten Morgen.", begrüßte ich die beiden. „Guten Morgen mein Engel. Ich hab dir schon mal einen Tee gekocht." „Danke Mum.", küsste ich sie auf die Wange, bevor ich zu Avas Decke ging und sie darauf zwischen ihrem Spielzeug ablegte und ihr eine Rassel in die Hand gab. Danach lief ich zurück zum Tisch, um mich mit daran zu setzen. „Wie habt ihr geschlafen?", wollte ich von meinen Eltern wissen. „Sehr gut mein Schatz.", antwortete Dad auf meine Frage. „Das freut mich.", lächelte ich sie an. „Seid ihr schon lange wach?", fügte ich noch eine Frage hintendran. „Nein. Höchstens eine halbe Stunde." „Okay.", atmete ich erleichtert aus.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt