Jayden PoV.
In der Mall angekommen fuhr ich ins Parkhaus und ließ den Motor des Autos verstummen. Die ganze Fahrt über hatten wir nicht miteinander gesprochen. Harper hatte nur die ganze Zeit aus dem Fenster geschaut und Ava gedankenverloren über den Rücken gestreichelt. Ich wollte sie aber auch nicht stören, indem ich sie dazu zwang sich mit mir zu unterhalten. Wir stiegen aus dem Auto aus und gingen rein. Auf direktem Weg gingen wir in einen Babyladen. Oder wie auch immer man solche Läden nannte. Harper schien schnell zu finden, was sie brauchte, während ich planlos hinter ihr herlief. Am Ende schien sie überrascht zu sein, dass es mehr war, als sie ursprünglich gedacht hatte. Und vor allem der Preis ließ sie schwer schlucken. Bis wir an der Kasse standen, verlief unser Shopping Trip ziemlich friedlich. Nur weigerte Harper sich vehement dagegen, dass ich die Sachen bezahlte.
„Ich bezahle das selbst Jayden.", sah sie mich mit grimmigen Blick an, weil sie auf keinen Fall wollte, dass ich bezahlte. Dabei tat mit die Summe nicht im Geringsten weh. „Nein tust du nicht. Ich bezahle die Sachen und du bezahlst meinetwegen das nächste Mal, wenn wir etwas zu essen bestellen. Du solltest dein Geld lieber für eine neue Wohnung sparen. Lass mich das bitte bezahlen.", versuchte ich einen für sie ertragbaren Kompromiss zu finden. Anscheinend war mein Vorschlag gar nicht so schlecht, da das braunhaarige Mädchen nach einiger Zeit des Grübelns schließlich zustimmte. „Na schön, aber nur weil du so lieb fragst.", versteckte sie ihr Unwohlsein geschickt hinter einem schwachen Lächeln. „Na geht doch.", atmete ich gespielt geschafft aus und reichte der Kassiererin meine Bankkarte. Nach dem Bezahlen traten wir den Rückweg zum Auto an. Meine Frage, ob sie noch irgendwo anders hinwollte bzw. noch etwas anderes brauchte, lehnte sie dankend ab.
Mir sollte es nur recht sein. Ich hatte Harper gefragt, aber wenn sie nicht wollte, konnte ich es auch nicht ändern. Außerdem waren wir so schneller wieder zuhause. Auf der Rückfahrt hielten wir dann doch nochmal beim nächsten Supermarkt an, um noch ein paar Lebensmittel zu kaufen. Denn ganz ehrlich Fast Food war lecker. Aber nicht für jeden Tag gedacht. Ich schob den Korb, während Harper mit Ava im Arm neben mir herlief. Zusammen entschieden wir, was wir alles kaufen wollten und hörten erst auf, als der Korb randvoll war. Immerhin waren wir fünf erwachsene Personen, die es zu versorgen galt. Auch wenn ich fürchtete, dass das die nächste wohl etwas heikel werden würde. Denn kochen konnte bei uns niemand so richtig gut. Wir verstauten die Einkäufe noch auf der Rückbank und machten uns dann endgültig auf den Weg nachhause.
Harper PoV.
Der Tag mit Jayden war, auch wenn wir uns nicht besonders viel unterhalten hatten, sehr schön gewesen. Aber auch irgendwie anstrengend. Noch dazu mischte sich bei Jaydens bloßer Anwesenheit dieses komische Kribbeln in meinen Bauch. Was sich die letzten beiden Tage leider häufiger zeigte, als mir eigentlich lieb war. Denn ich war mir sicher, dass das nichts Gutes bedeutete. Außerdem wusste ich nicht, wie ich dieses Gefühl zuordnen sollte. Es verstärkte sich immer dann, wenn uns Leute ansprachen und meinten, dass wir beide zusammen wären und Ava unsere gemeinsame Tochter sei. Als ich das das erste Mal heute zu hören bekam, glaubte ich mich verhört zu haben. Es ging sogar so weit, dass ich mich vor Schreck an meiner eigenen Spucke verschluckte und kräftig anfing zu husten. Und das war vielleicht peinlich.
Trotz diesem unangenehmen Zwischenfall hatte ich alles bekommen, was ich für Ava noch brauchte. Denn sowohl ein Kinderwagen als auch ein Maxi-Cosi befanden sich jetzt in meinem Besitz. Zusätzlich fand ich noch ein süßes Kuscheltier für meine Kleine. Eine kleine niedliche beigefarbene Maus, von der ich hoffte, dass sie meinem Mädchen gefiel. Wovon ich aber jetzt mal ausging. Jayden war so freundlich gewesen, den Einkauf zu bezahlen. Anfang weigerte ich mich, aber er ignorierte meine Widerworte einfach. Natürlich war ich ihm sehr dankbar, denn das Geld was wir ausgegeben hatten, hätte mich so einige Schichten im Café gekostet. Da ich aber gerade nicht arbeiten ging, befände sich jetzt ein klaffendes Loch in meinen Finanzen. Natürlich hatte ich habe mich mehr als nur einmal bei ihm bedankt, daraufhin hatte Jayden aber lediglich mit „Kein Problem." geantwortet.

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The Fate of Life
RomansaHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...